That One Night in the Forest

Kapitel 1 - Du traust dich nicht

'Boah is mir langweilig.' Murmelte Mike. Ich lächelte und nickte zustimmend. Biologie war einfach nicht mein Fach. Noch zwanzig Minuten bis Stundenende, und noch zwei Stunden bis Schulschluss.

'Wenn die das wenigstens mal interessant machen würden.' Murmelte ich zurück und die Lehrerin warf mir einen warnenden Blick zu.

'Seid endlich still!' Sagte sie ehe sie sich wieder zur Tafel umdrehte.

'Die kann dich einfach nicht leiden.' Sagte Mike zu mir und ich stimmten ihm auch diesesmal zu. Ich war nicht der beste Schüler aber auch nicht der schlechteste. Klar könnte ich viel besser sein, doch es war einfach alles viel zu langweilig.

'Wenigstens ist übernächste Woche Klassenfahrt.' Sagte ich zu Mike und dieser grinste. Klassenfahrt, das wahrscheinlich beste am ganzen Schuljahr.

'Liam, noch ein Wort und du sitzt nach.' Sagte die Lehrerin und sah mich scharf an. Ja, sie hasste mich. Ich zuckte nur mit der Schulter. Und wenn schon, auf mich wartete zu Hause sowieso nichts. Meine Eltern arbeiteten bis spät und Arbeit hatte ich heute auch keine.

Dennoch hielten wir die restliche Stunde die Klappe und konzentrierten uns. Das vorletzte Schuljahr zählt ja eben doch ordentlich in der Gesamtbewertung. Als die Stunde endlich vorbei war trafen wir uns auf dem Gang mit unseren Freunden.

'Na, was läuft?' Fragte Mike Nick. Nick war ein guter Freund von uns beiden und für wirklich jeden scheiß zu haben. Er war mutiger als wir was nicht wirklich verwunderlich war; wäre ich so groß und kräftig wie er gewesen hätte ich auch vor nichts Angst gehabt. Dazu kam, dass er Kampfsport machte und wir beide nur Tennis spielten.

'Heute Abend ist Party bei Sophie.' Sagte er und wir grinsten. Sophie war nicht ohne. Sie war reich, sah gut aus und schmiss die bei weitem besten Partys der Stadt. Außerdem lud sie immer alle ein. Und mit alle meine ich wirklich alle, zumindest die die alt genug waren um ihrer Meinung nach zu feiern. Bei diesen feiern ging es immer heiß her und am Ende kam jedes Mal die Polizei und beendete sie.

'Wir werden da sein.' Sagte ich.

'Kommt deine Freundin auch?' Fragte Nick mich und ich versetzte ihm einen Schlag gegen den Arm der sehr halbherzig war.

'Du weißt, dass sie mich gestern abserviert hat.' Sagte ich.

'Tut mir leid man, hätte ich vergessen.' Sagte er schulterzuckend. 'Mit wem geht sie jetzt?'

'Mit dem Quarterback.' Sagte Mike.

'Ouch.' Sagte Nick. 'Aber davon hat sie nicht lange was, der wechselt die Weiber schneller als seine Unterwäsche.'

'Stimmt.' Lachte ich. Und trotzdem war es ein scheiß Gefühl wegen so einem arroganten Arschloch ein so nettes und hübsches Mädchen zu verlieren.

'Wann sollen wir da sein?' Fragte Mike und wechselte gekonnt das Thema.

'So gegen neun.' Sagte Nick.

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Nach der Schule ging ich nach Hause und zog meine Trainingsachen an. Heute stand Joggen auf dem Plan, nicht dass es mich gestört hätte. Die Wälder waren tagsüber ein wundervoller Ort um sich auf sich selbst und sein Training zu konzentrieren. Abends waren sie jedoch irre gruselig. Leute verschwanden und man sah komische Schatten. Genau aus diesen Gründen ging ich nach Einbruch der Dämmerung so gut wie nie dorthin.

Ich lief schon eine ganze Weile durch den Wald bis mir merkwürdige Spuren auf dem sonst relativ selten genutzten Weg auffielen. Ich blieb stehen und schaute sie mir genauer an. Es Waren große Hundepfoten. Merkwürdig, denn ich hatte hier noch nie einen Hund im Wald gesehen. Was mich jedoch stutzig machte war, dass es zu den Pfotenabdrücken keine Schuhabdrücke gab. Diese Sache gefiel mir nicht und ich sah im Wald umher. Es war alles ganz still. Meine Nackenhaare stellten sich auf noch bevor ich das Knurren hörte und vor mich schaute. Da stand in der Tat ein ganzschön großer Hund gut zwanzig Meter von mir entfernt und knurrte mich an. Sein Fell war rostbraun und seine Zähne ziemlich groß. Habe ich erwähnt, dass ich vor solchen Biestern wahnsinnig Schiss habe? Was das ganze ja noch besser machte war, dass er langsam auf mich zu kam und mich dabei fixierte.