—> PROLOG: DER BRIEF"Die unaufgeregte Akzeptanz der eigenen
Unvollkommenheit macht liebenswert und
ist der Schlüssel zu wahrem Glück"1971
Lieber Charles,
Vermutlich wirkt es sehr grotesk, dass ausgerechnet ich dir nach einer solch langen
Zeitspanne einen Brief verfasse. Es klingt wahrscheinlich sogar lächerlich, nur benötige ich deine Hilfe.Zu sagen, dass deine Abreise in Israel mich damals mit Trauer erfüllte, wäre eine Untertreibung. Ich war am Boden zerstört, entmutigt und sogar etwas verzweifelt, musste deine Entscheidung jedoch akzeptieren und dich ein für alle Mal loslassen.
Doch dein Abschied hinterließ nicht nur Kummer und Leid. Nein. Ein Andenken von dir brachte mir meine Freude zurück. Meinen Enthusiasmus. Mein Glück. Und ermöglichte mir ein völlig neues Leben zu beginnen.
Ein Baby, Charles. Ein Baby!
Du gabst mir das schönste Geschenk meines Lebens. Meinen kleinen David.
Ich sorgte mich um ihn, pflegte ihn, legte meine eigenen Probleme und Sorgen zur Seite um eine gute Mutter für den kleinen zu sein.
Doch mir war klar, dass ich diese Idylle nicht lange aufrechterhalten konnte. Spätestens als er anfing seine ersten Worte auszusprechen, lernte ich, dass mein kleiner kostbarer Schatz kein übliches Kind war.
Er hat das X-Gen geerbt, Charles.
Nach nun drei wundervollen Jahren mit ihm muss ich zugeben, dass ich fertig bin. Ich bin fertig, Charles. Völlig erschöpft.
Du weißt, dass ich mich nicht sonderbar gut mit deiner Spezies auskenne. Du weißt auch, dass ich alles tun würde um meinem Kind zu helfen. Ich möchte ihn beschützen, Charles.
Ich möchte ihn doch nur beschützen.
Die Welt kann ein grausamer Ort für einen so jungen Mutanten sein. Wir haben genug durchgemacht um dies auch zu bestätigen. Die Welt ist so grausam -wirklich- so grausam.
Davey kommt ganz nach seinem Vater.
Anscheinend kann er mit mir via Telepathie kommunizieren, zumindest scheint es so. Öfters weiß er Dinge, bevor ich sie überhaupt laut aussprechen kann. Dasselbe hast du früher auch getan. Ich erinnere mich.
Er ist ein kleiner Telepath, Charles. So wie du.
Er besitzt die selben blauen Augen in denen ich mich schon damals bei dir verguckte. Die süßen Ohren, die zum vernaschen klein sind. Und das Lächeln. Gott, dieses zauberhafte, charmante Lächeln...
Ich werde ihn vermissen. So sehr vermissen.
Ich überlasse dir den Kleinen, Charles.
Du bist die einzige Person die mir bekannt
ist, die ihm helfen kann. Mit seinen Gaben. Nur du kannst ihm helfen, Charles.Ihn beschützen. Versprich mir ihn zu beschützen. Bitte. Ich habe doch nur ihn. Selbst wenn ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekomme. Ihm soll es gut gehen. Versprich es mir. Bitte.
Er ist doch erst drei Jahre alt. Er is drei, Charles. Noch so klein. Und doch schon so mächtig. Er kommt ganz nach seinem Vater.
Er ist sicherlich gut bei dir aufgehoben. Das weiß ich. Ich vertraue auf dich. Beschütze ihn, Charles. Versprich mir diese eine Sache, bitte.
Ich wünsche dir noch alles Gute.
- Gabrielle Haller
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DELUSION | XMEN
FanfictionDELUSION ↳ Der gravierende Wahnsinn der einen begleitet, wenn man in der Gewissheit lebt, dass die eigene Mutter einen nicht bewältigen konnte, auf Grund der Tatsache, dass man als Mutant geboren wurde und somit als eminenten Außenseiter. ...