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Als Lexa nach ihrer Arbeit ins Wohnzimmer kommt sieht sie ziemlich kaputt aus. Ich will gerade sagen, dass wir das auch verschieben können, da lässt sie sich auf die Couch fallen und atmet tief durch. Ich grinse darüber, dass sie sich wohl inzwischen ziemlich wie zu Hause fühlt, was ich unbedingt erreichen wollte.

„Ich habe Kuchen hier, möchtest du?"

„Oh ja! Bitte!" ich lache über ihre Euphorie und gehe schnell in die Küche.

Während wir essen reden wir über das Wetter und alltägliche Sachen, bis ich mich aufrecht hinsetze und mich traue.

„Lexa, du bist so oft hier oder in der Bar arbeiten... hat dein Freund da gar nichts gegen?" sie lacht verlegen und spielt sofort mit dem Ärmel ihrer Bluse, die sie inzwischen wieder trägt.

„Ich ehm habe keinen..." nach einem tiefen durchatmen fährt sie fort. „Meine Ex und ich haben uns im schlechten getrennt, seitdem bin ich nicht mehr wirklich an Beziehungen interessiert."

„Ex? Also Ex-Freundin?" ich weiß es kam harsch raus, aber ich will sichergehen, dass ich mich nicht verhört haben.

„Ja... ich bin lesbisch... ich hoffe, das ist kein Problem?" Sie klingt nun ebenfalls schon irritiert, was ich nicht wollte.

„Nein auf keinen Fall. Nur... unerwartet?"

„Ah." Sie schnauft und schüttelt mit dem Kopf, worauf ich die Augen zukneife.

„So meinte ich es nicht."

„Ich weiß. Es ist die normale Reaktion, deshalb sage ich es selten."

„Ich finde es gut." Wir Lächeln uns an, zum Glück verschwindet so die angespannte Stimmung.

„Also ehm, du und Finn..." sie stoppt, ich sehe, dass sie schwer schluckt und starre unbewusst auf ihren Hals, dann ihr Dekolletee. „Ist bei euch alles gut?"

„Wie meinst du das?" ihre Augen werden weit, als ich sie ernst anschaue.

„Ich wollte nicht zu weit gehen Clarke, entschuldige-"

„Ist schon gut." Als ich anfange zu lachen rollt sie mit den Augen und grinst dabei. „Aber, wenn du schon fragst... es ist nicht wirklich alles gut. Er arbeitet zu viel." Lexa nickt und hört mir aufmerksam zu. „Ich bin wirklich froh, dass ich Raven und Octavia habe, ohne sie würde ich mich den ganzen Tag langweilen."

Ich muss ihr schließlich nicht sagen, dass es mir reichen würde sie den ganzen Tag zu beobachten. Da würde es nie langweilig werden.

„Woher kennt ihr euch?"

Ich grinse und erzähle ihr die Geschichte, dabei schaut Lexa mich so interessiert an, nickt immer wieder und schenkt mir so viel Aufmerksamkeit, wie Finn schon lange nicht mehr. Es tut einfach nur gut mit ihr zu reden, vor allem, weil sie immer wieder schlaue Einwende hat oder Fragen stellt, die mich zum Nachdenken bringen.

„Und du und Anya... wie seid ihr dazu gekommen? Also zu Titus?"

Lexa wird sofort blass im Gesicht, ich wünschte, dass ich die Frage nun zurücknehmen kann. Aber ich will mehr über sie erfahren und vor allem wissen, wieso sie damals wirklich die Verletzung am Arm hatte.

„Also meine Eltern sind vor ein paar Jahren gestorben, genau genommen sind es schon 5..." sie verstummt und beißt sich auf die Lippe. „Ein Freund meines Vaters hat uns dann aufgenommen, Titus, mit seiner damaligen Freundin. Aber die hat er inzwischen nicht mehr..."

„Ok... und deine Ex?" ich lache leise als sie mich irritiert ansieht. „Sorry, ich will nur mehr über dich wissen, wenn das in Ordnung ist?"

„Klar, also... sie war eine Bitch." Ich verschlucke mich an meinem Wein, denn so hat Lexa noch nie gesprochen. „Entschuldige aber, das war sie." Wir lachen nun beide leise, während ich versuche wieder normal zu atmen.

Clexa-Short-Story --- GärtnerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt