special chapter

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Huhu, neues Kapitel und neues Cover! Yeah, vielen lieben Dank nochmal an @maxineskywalker die diese wundervollen Covers gemacht hat :* Schaut doch mal bei ihr vorbei, sie eine echt tolle Seite :) So heute gibt es mal ein special chapter aus Leonards Sicht, viel Spaß damit :* ~ Thackera & ladyciriloki


Leonards Sicht

Abwesend lief ich durch meine Wohnung. Meine Beine manövrierten mich ganz automatisch in mein großes Schlafzimmer, dass momentan vom Tageslicht durchflutet wurde. Immer noch in meine Gedanken vertieft lief ich zurück in die Küche, um mir erst mal einen starken Kaffee zu machen und um mir etwas zu kochen, da ich heute noch kaum etwas zu mir genommen hatte, außerdem würde mich die Arbeit ablenken, denn meine Gedanken huschten ständig zu dieser einen Person, an die ich eigentlich gar nicht denken wollte. Mit einem leichten Knopfdruck aktivierte ich die schwarz glänzende Maschine, die in meiner sehr gut ausgestatteten Küche stand und öffnete gleich danach einen Schrank, um mir ein Pfanne herauszuholen. Die gläserne Herdplatte gab einen dumpfen Ton von sich als ich das schwere Metall auf ihr abstellte, was mich allerdings nicht wirklich kümmerte. Als nächstes tropfte ich etwas Öl in die noch kühle Pfanne und schaltete den Herd auf eine niedrige Stufe ein, ehe ich zwei Eier aus dem Kühlschrank holte und diese auf die Küchenablage legte, bis ich endlich so richtig mit dem kochen beginnen konnte. Währenddessen ließ ich das dunkle Gebräu in eine blaue Tasse, auf der das Emblem der Sterneflotte zu sehen war, fließen und augenblicklich roch ich den bitteren Geschmack des Kaffees, vermischt mit einer leicht süßlichen Note, jedoch wurde ich von einem gefährlichen Zischen abgelenkt, bevor ich mich noch weiter auf die Entfaltung des Geruches konzentrieren konnte. Eilig schaltete ich die Temperatur zurück und zerschlug die beiden Eier in der Pfanne, die sofort anfingen zu gerinnen.

Um ehrlich zu sein waren meine Kochkünste miserabel, vielleicht war meine Küche sehr gut bestückt, aber das machte noch lange keinen Meisterkoch aus mir. Die Tatsache, dass ich so gut wie nie zu Hause war bekräftigte diesen Aspekt nur noch mehr, da ich somit kaum eine Chance hatte meine Fähigkeiten als Koch zu verbessern, immerhin wurden wir auf der Enterprise bekocht, sofern man das kochen nennen konnte. Als der Namen „Enterprise" durch meine Gedanken glitt musste ich sofort an Jim denken, wie es ihm wohl ging nach seinem Gespräch mit Pike, es war vollkommen klar, dass Spock in verraten würde, selbst wenn ich versucht hatte Alice etwas anderes einzureden, jedoch hatte ich das nur getan, um sie ein wenig zu beruhigen, schließlich wusste ich, wie wichtig James ihr war.

Alice. Ihr Name war manchmal wie ein Mantra für mich, selbst wenn mir auffiel, dass ich sie häufig gar nicht bei ihrem Vornamen nannte und dennoch war er wirklich faszinierend, oder vielmehr die Person, die dahinter steckte. Alice war einer dieser Menschen, der versuchte immer das Richtige zu tun selbst wenn sie sich selbst dafür hinten anstellen musste und wenn man einmal mit ihr Freundschaft geschlossen hatte, war sie einem für immer loyal ergeben, sofern man es nicht komplett vergeigte. Hin und wieder fragte ich mich, wie Jim sie verdient hatte, immerhin war er ein Frauenheld, früher oder später würde er ihr fremdgehen und dabei nicht einmal bemerken wie sehr er sie damit verletzt. Aber ich wusste es, ich hatte beinahe jeden Blick gesehen, den sie ihm geschenkt hat, auf der Enterprise, und war immer wieder überrascht davon wie sehr sie ihn liebte, was James jedoch nicht so ganz bewusst war, meiner Meinung nach.

Kurz musste ich an unseren Rückflug zur Erde denken und wie sie so friedlich neben mir geschlafen hatten, beinahe war es so gewesen, als wären wir ein Paar, bis zu dem Moment an, dem sie aufgewacht ist. Es war ziemlich beklemmend für mich gewesen, dass sie mein Handeln so interpretiert hatte, auch wenn sie damit nicht ganz unecht hatte, denn seit einigen Wochen hatte ich selbst keine Ahnung was mit mir los war. Immer wenn ich sie sah musste ich unverzüglich grinsen und konnte nichts dagegen tun, mein Herzschlag schien sich beinahe zu verdoppeln und meine Hände begannen zu zittern. Glücklicherweise konnte ich diese Reaktionen zum Großteil unterdrücken, vor allem wenn es während der Arbeit war, doch manchmal schaffte ich es einfach nicht gänzlich, egal wie sehr ich es versuchte. Das schlimmste war, dass Jim mich einmal dabei erwischt hat, wie ich seiner Freundin etwas zu lange hinterher gestarrt hatte, allerdings konnte ich das Ganze noch rechtzeitig abwenden, bevor es in einem Destaster enden konnte. Ein leises Stöhnen entglitt meiner Kehle, während ich so über alles nachdachte. Eigentlich war mir klar, was mit mir los war, immerhin war ich Arzt und selbst wenn ich das nicht gewesen wäre, wäre es trotzdem eindeutig, schließlich kannte jeder dieses Gefühl, außer vielleicht Vulkanier, selbst wenn ich mir das nicht eingestehen konnte und wollte. Ich war in die Freundin meines besten Freundes verliebt, die zu allem Übel auch noch sehr gut mit mir befreundet war. Schlimmer konnte es eigentlich nicht kommen und wieso musste so etwas auch mir passieren? Mir, Leonard McCoy, der am Abend immer eine halbe Stunde seine Zähne putzte, um sie ja sauber zu halten, der vor jeder Mission alle möglichen Krankheitsregister durchlass, ehe er sich auf ein Shuttle traute, wenn es überhaupt so weit kam und der, der jede Option immer dreimal durchging, bevor er sich entscheiden konnte.

Eigentlich sollte ich gegen so ein Emotionaleschaos gewappnet sein, nach der ganzen Geschichte mit meiner Exfrau, jedoch ließ Alice den ganzen Schmerz verblassen und erzeugte gleichzeitig so viel neuen. Immerhin würde sie nie mit mir zusammen kommen, solange es James in ihrem Leben gab und momentan machte er seine Sache gut, ein wenig zu gut für meinen Geschmack, da die beiden so gut wie keine Differenzen hatte, allerdings wollte ich auch, dass sie glücklich war und wenn sie das mit ihm war, dann sollte sie bei ihm bleiben. Ich könnte es mir nämlich niemals verzeihen, wenn die zwei sich wegen meiner doofen Eifersucht trennen würden oder sie wegen mir unglücklich wäre. „Du wirst sie eh nie bekommen, du alter Dummkopf!", sagte ich zu mir selbst, während ich mich mit beiden Händen von der kühlen Küchenzeile abstützte und traurig auf den Marmorstein starrte. Doch ehe ich weiter in Selbstmitleid und meinen Gedanken versinken konnte, holte mich ein erneutes Zischen und ein verkohlter Geruch zurück in das hier und jetzt. „Oh Mist!", fluchte ich, als ich schnell zum Herd ging, um vielleicht noch irgendetwas von meiner Mahlzeit zu retten, von der allerdings nicht mehr viel übrig war. Ein wenig enttäuscht starrte ich auf die verbrannten Eier und öffnete mit meinem Fuß den Mülleimer, in den ich das Essen warf. „Da muss wohl der Lieferdienst herhalten", dachte ich mir, als ich meinen Kaffeebecher hochhob, um einen kräftigen Schluck zu trinken, doch leider war auch dieser nur noch lauwarm, weswegen ich angewidert auf meine Tasse schaute und diese anschließend wieder zurück an ihren Platz stellte. „Man Leonard, krieg dich wieder ein", wisperte ich, während ich quer durch meine Wohnung lief, um mir etwas nach Hause liefern zu lassen, normalerweise war ich kein Fan davon, da das Essen meistens einer ekligen Pampe ähnelte, als wirklich Essen, wenigstens hatten sie endlich das Problem mit der Temperatur in den Griff bekommen und so konnte ich immerhin etwas warmes essen. Also zog ich eine Bestellkarte aus einer Schublade hervor und wählte die Nummer, ehe eine hellen Frauenstimme ertönte, die mich augenblicklich mit Fragen durchlöcherte, die ich alle beantwortete. Als ich endlich fertig war mit meiner Bestellung meinte sie zum Abschied noch schnell: „Ihre Lieferung kommt in einer Stunde an", und legte auch schon im nächsten Moment auf, wohingegen ich nur verdutzt auf mein Telefon blickte und dieses danach zurück an seinen Platz stellte. „Das dauert ja ewig", keuchte ich und schob mir dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus meiner Frisur gelöst hatte, aber dadurch hatte ich wenigstens die Zeit ein schönes Bad zu nehmen. Weshalb ich mich langsam in Richtung Badezimmer bewegte und dabei das Oberteil meiner Sternenflotten Uniform über meinen Kopf zog und es, ohne dieses weiter zu beachten, auf den Fließenboden warf, dicht gefolgt von meiner schwarzen Hose.

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