Kapitel 1

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Ich nickte nur, da ich keine Worte fand. Ich wusste nicht, was ich machen sollte.
Ich wollte das Baby behalten, aber wenn Finn es nicht haben will, würde es ohne Vater aufwachsen und das wünschte ich mir nicht wirklich für mein Kind.
"Hast du noch mit einem anderen geschlafen?", seine Stimme war rau und hörte sich schon fast erstickt an. Erschrocken und ungläubig riss ich meinen Blick von meinen Schuhen los und starrte ihn an. Mit einem Anderen?! Er war der Erste mit dem ich geschlafen hatte und nie hätte ich auch nur einen anderen geküsst! Dabei waren wir nicht einmal zusammen. "Natürlich nicht! Was denkst du denn von mir?", fragte ich empört.
"Hast du es schon deinen Eltern gesagt?", fragte er.
"Nein auf keinen Fall! Die würden mich umbringen. Und wenn sie dann auch noch wüssten, dass du der Vater bist...". Ich kam aus einer christlichen Familie und meine Eltern waren beide Pastoren. Sie lebten ganz nach dem Motto 'Jungfrau bis zur Ehe' und wenn sie erfahren würden, dass ich mit Finn geschlafen habe, würden sie mich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens einsperren. Und das wusste Finn auch.
"Hu, Gott sei Dank", sagte er und seine Spannung fiel ein bisschen von ihm ab.
Toll, dachte ich mir. Das war wirklich ein tolles Gespräch. Er freute sich darüber, dass meine Eltern es noch nicht wussten um seinen Arsch zu retten. Das sah ja wirklich nach einer tollen Zukunft für mich und mein Baby aus. Wahrscheinlich werde ich das Kind zur Welt bringen und meine Eltern würden es zur Adoption freigeben, während sie mich in einen Kerker einsperrten. "Du wirst es doch aber nicht abtreiben oder?", fragte mich Finn.
Zum ersten Mal an diesem Tag machten mich seine Worte glücklich. Finn wollte es versuchen und unser Baby behalten.
"Nein! Kommt gar nicht in Frage! Aber ich weiß nicht, was ich machen soll! Meine Eltern werden mich nicht unterstützen... Wenn sie mich nicht einsperren, werden sie mich rauswerfen. Ich würde ihren 'guten Ruf' kaputt machen", jammerte ich.
"Du kannst sicherlich eine Zeit bei uns unterkommen. Meine Eltern werden zwar sicherlich nicht begeistert sein, dass sie so früh schon Großeltern werden, aber sie werden uns unterstützen. Ich werde dann zu Jack ins Zimmer ziehen und du und das Baby könnt erstmal in meinem Zimmer wohnen, bis wir eine Lösung finden."
Mir wurde warm ums Herz und ich merkte, wie die Spannung von mir abfiel. Er wollte das Kind! Eine Freudensträne bahnte sich den Weg über mein Gesicht. Fast augenblicklich spürte ich Finns bekannten starke Arme um mich herum und kurz darauf wurde ich in eine feste Umarmung gezogen. "Hey, du brauchst keine Angst zu haben", flüsterte er leise "Wir schaffen das zusammen." Ich nickte nur, denn meiner Stimme vertraute ich gerade nicht. Dann kuschelte ich mich an ihn und genoss den Gedanken, dass meine größte Angst nun vorbei war. Finn würde für mich da sein.

Baby of a twinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt