Kapitel 1

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Kleine Notiz am Rande:

Es kostet mich mega Überwindung dieses Kapitel hochzuladen, weil ich jetzt schon weiß, dass viele enttäuscht sein werden. Aber hey... Life goes on.

Vergisst also bitte nicht, dass ich eine coole Socke bin, während ihr das Kapitel liest. Danke 😅
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 Danke 😅•     •     •

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Raven's POV

ZEICHNEN ZU KÖNNEN bedeutet mir wirklich viel. Ich kritzle nicht nur mit einem Bleistift oder verschiedenen Farben auf einem Blatt herum. Nein, für mich ist es viel mehr als das. Genau in diesem Moment, wenn die Bleistiftmiene das leere Papier berührt, vergesse ich alles um mich herum. Es gibt nur noch mich. Mich und die Zeichnung.

Es ist wie eine Zwischenwelt, in der nur ich und meine Fantasie sind. Der Umstand, dass im Moment des Zeichnens einfach nichts anderes mehr wirklich von Bedeutung ist, gibt mir ein gutes Gefühl.

So ein unbeschreibliches Gefühl kann mir sonst keiner geben. Meine Finger beginnen schon wie wild zu kribbeln, wenn ich nur einen Pinsel oder Bleistift in die Hand nehme.

Ich verliere mich sogar manchmal so sehr in meinen Zeichnungen, dass ich erst nach einer gewissen Zeit realisiere, wie lange ich schon die Zeit mit der Malerei verbracht habe. Meistens sind es mehrere Stunden. Dabei kommt es mir so vor, als wären es nur wenige Minuten.

Wenn ich am Zeichnen bin, bin ich in meiner eigenen Welt. Ich kann herunterfahren und den alltäglichen Stress, meine ganzen Aufgaben und Pflichten vergessen, denn im Mittelpunkt steht dann einfach nur noch diese eine Zeichnung. Nichts scheint mehr für mich an Bedeutung zu haben und das ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso ich mich in letzter Zeit so oft in meinem persönlichen Atelier zurückziehe.

Vielleicht geht es einem Drogenabhängigen genau gleich. Auch solche Menschen wollen für mehrere Stunden ihren Stress und die Probleme vergessen. Sie können nur deren Angelegenheiten in einem gewissen Rausch ertrinken und damit ihrem alltäglichen Leben entfliehen. Jeder hat seine eigene Sucht und seine eigenen Probleme.

Justin war für mich die letzten acht Monate meine persönliche Droge und wenn ich in seiner Nähe war, fühlte ich mich wie in einer Art Rausch. Das Gefühl war unbeschreiblich. Als würde ich auf weichen Wolken schweben.

Doch diese ganze Liebelei hielt nicht gerade lange an. Ich stürzte aus allen Wolken und das Einzige, was mir übrig blieb, war die Malerei. Sie lässt meinen Kummer ersticken. Lässt mich für wenige Stunden etwas anderes als Trauer und Wut fühlen. Es fühlt sich so an, als würde ich unter Wasser gezogen werden und die Malerei wäre mein Rettungsring. Meine letzte Chance.

Seufzend lasse ich meine Hand sinken und lege den Pinsel zurück auf die Staffelei, als ich Justins schwere Fußschritte durch die Wohnung hallen höre. Der teure Holzboden beginnt unter seinem Gewicht zu knarren, während ich die Tür öffne und ihn den Flur entlang laufen sehe. Was soll das denn? Ist etwa eine Begrüßung zu viel verlangt?

Erase Me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt