Cassy

3 - James

'' Hallo James ! '' Phil unterbrach uns als er plötzlich neben mir stand. '' Komm doch rein.. Cassy, das hier ist James ein alter Freund von mir. Ich habe mir gedacht du könntest vielleicht etwas Ablenkung gebrauchen jetzt da das mit Mom.. Naja du weißt schon. '' Aus dem Augenwinkel sah ich wie James mich anlächelte. Es war kein mitleidendes Lächeln, nein. Es war eher so ein liebevolles Lächeln bei dem mir augenblicklich warm ums Herz wurde. Er bot mir an dass er mich mit seinem Motorrad mitnehmen könnte und wir gemeinsam zum Strand fahren könnten. Ich sagte zu und ca eine Stunde später saßen wir im warmen Sand und er erzählte mir einiges über sich und sein Leben. Ich fand heraus dass er 19 Jahre alt war, genau wie Phil, seit fast einem Jahr mit der Schule fertig war, schon in seiner eigenen Wohnung wohnte und dass er keine Freundin hatte . Das war im Endeffekt der Punkt der mich am meisten freute. Mit jedem weiteren Satz der aus seinem Mund kam spürte ich wie er mir immer und immer wichtiger wurde.

Dann bat er mich zu erzählen. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte. Ich hätte ihm natürlich einfach die Standartsachen auftischen können in welche Klasse ich gehe und so weiter. Doch das war nicht ich. Ich hatte auch so meine Geheimnisse. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen sie niemanden an weil mir klar war, niemand würde es jemals verstehen. Doch bei James war es anders. Er war etwas besonderes. Gab mir das Gefühl von Geborgenheit welches ich so lange vermisst habe. Natürlich, Phil und Dad kümmerten sich auch um mich, bloß kam es mir oft so vor als würden sie es nur tun weil sie es ja als Familie ' müssen ' .
Aber ich konnte es ihm nicht erzählen. Er würde nichts mehr von mir wissen wollen, mich für eine kranke halten oder im schlimmsten Fall sogar Phil davon erzählen. Also erzählte ich ebenfalls die ganzen Standartsachen.

Nach ca 4 Stunden - Es kam mir vor wie 10 Minuten - in denen wir über alles mögliche redeten was uns grade in den Sinn kam, fing die Sonne langsam an unterzugehen und als James mich darauf aufmerksam machte dass wir uns auf den Heimweg machen sollten wollte ich ihm gerade zustimmen und aufstehen, als er mich am Handgelenk festhielt und mir tief in die Augen sah. '' Cassy. Du bist etwas besonderes, vergiss das nie. Ich habe noch nie einen Menschen so schnell in mein Herz geschlossen wie dich. Ich weiß, du hast es gerade nicht leicht aber bitte vergiss nicht dass ich immer versuchen werde für dich da zu sein. Wenn du jemanden brauchst ruf an und ich hol dich ab. Ablenkung undso ''grinsend schaute er mich an und stand auf. Meine Hand ließ er noch immer nicht los. Ich stand einfach nur da und nickte leicht. Zu mehr war ich zu diesem Zeitpunkt nicht im Stande. Langsam beugte er sich zu mir hinunter und hielt mit beiden Händen mein Gesicht fest. Ich wehrte mich nicht, legte bloß die Hände auf seine Brust und ließ mich ganz leicht von ihm küssen. Alles war perfekt und so standen wir dort bestimmt eine Viertelstunde am Strand und küssten uns bevor wir langsam und ohne ein weiteres Wort zu sagen zurück zu seinem Motorrad gingen und er mich nach Hause fuhr.

Ich wünschte bloß ich  hätte zum damaligen Zeitpunkt schon gewusst wie das alles enden wird.