Who are you?

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"Tyler... Ich bins... Josh...", ich lächelte ihn aufmunternd an.

"Josh...", murmelte, als versuchte er sich zu erinnern. Dann zuckte er mit den Schultern.

"Nett Sie kennen zu lernen. Ich bin Tyler, aber das wissen Sie ja anscheinend schon. Aber... wieso bin ich hier?"

Er erinnert sich nicht. Er erkennt mich nicht.

Er kennt mich nicht.

Ich nahm seine Hand in meine und suchte sie nach seinem Ehering ab. Aber er war nicht da.

"Entschuldigung, aber was soll das?", sagte Tyler halb verwundert, halb verärgert.

"Tyler... Ich..."

"Mr. Joseph?"

Ich blickte zur Tür.

"Ja?"

Ich riss meinen Kopf wieder so schnell rum, dass ich mir diesmal sicher war, das mindestens ein kleiner Knochen verknackst war.

Tyler hatte mit Ja geantwortet. Er kann sich an seinen Nachnamen erinnern. Wieso nicht an mich? Schließlich hat er meinen Nachnamen angenommen.

"Tut mir leid, ich meinte den andern."

Tyler guckte ihn, dann mich verwirrt an.

"Sie heißen auch Joseph mit Nachnamen?"

Ich nickte nicht. Mir kamen die Tränen. Seine Augen. Sie erkannten mich nicht. Er sah nicht was ich sah. Meinen Ehemann.
Ich drehte mich schnell weg und ging auf den Arzt zu.

"Ja?", hauchte ich.

"Er wird jeden Tag neu leben. Jeden Tag aufwachen, ohne zu wissen was er gestern den vorherigen Tag gemacht hat."

"Und ich? Wird er sich erinnern?"

"Wenn er Sie jetzt nicht erkennt... Es tut mir leid..."

Ich drängte mich an dem Arzt vorbei. Er muss Späße machen. Das kann nicht wahr sein. Natürlich kann sich Tyler an mich erinnern. Wir haben schließlich geheiratet. Wir lebten seit Jahren zusammen.

Wir gehörten zusammen.

Ich lief zum Treppenhaus um nach unten zu gelangen. Ich brauchte Zeit für mich. Ich hatte die letzten 7 Tage bei Tyler verbracht. Natürlich wollte ich das. Natürlich war das meine eigene Entscheidung gewesen. Aber... Ich brauch jetzt Zeit für mich. Und... Ich kann es nicht ertragen dass sich Tyler nicht an mich erinnern kann. An all das was wir erlebt haben AN VERDAMMT ALLES. NICHTS WEIß ER. WENN ER MICH SIEHT, SIEHT ER NUR EINEN TRAURIGEN MANN, UND ER WEIß NICHT WARUM UND NICHT DASS ER DER GRUND IST. ER WEIß NICHT, DASS ER MIT DEM MANN VERHEIRATET WAR. VIELLEICHT WEIß ER NICHT MAL DASS ER SCHWUL IST.

Ich ging immer schneller, bis ich fast schon joggte. Ich verließ das Krankenhaus, das 7 Tage für mich mein Zuhause war. Ich gibt den gleichmäßigen Kiesweg längs, der sich durch bunte Blumenbeete schlängelte.

Bitte, lass ihn erinnern.

Morgen, morgen wird er wissen wer ich bin.

Morgen werde ich über meine jetzigen Gedanken lachen.

Ich kehrte um und beschloss, mich wieder zu Tyler zu setzen. Vielleicht... Wenn ich lange genug mit ihm zusammen bin, vielleicht wird er sich dann erinnern.

Mit dem letzten, schwachem Flämmchen Hoffnung betrat ich wieder das Krankenhaus und steuerte auf Tyler's Zimmer zu.

"Mr. Joseph, bitte auf ein Wort zu mir. Ein außerordentlich wichtiges, wenn ich das anmerken darf."

Ich nickte und folgte dem Arzt, der wie aus dem Nichts neben mir aufgetaucht war. Wir gingen in sein Büro, wo ich mich auf einen alten Ledersessel setzte.

"Kaffee?"

Ich verneinte wieder. Früher hätte ich kein Angebot von Kaffee abgeschlagen. Aber heute...

Der Arzt, etwas älter als der, mit dem ich vorhin gesprochen hatte, sagte: "Sie dürfen Mr. Joseph nichts erzählen. Verstanden?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Was heißt nichts?"

"Nichts. Nicht dass sie verheiratet sind zum Beispiel."

Ich schüttelte den Kopf.

"Das kann ich nicht machen."

"Das müssen Sie aber, mein Lieber, so leid es mir tut."

"Nein... bitte..."

Er seufzte. "Stellen Sie sich vor, sie wachen irgendwo auf. Sie wissen nicht wirklich wer Sie sind. Wo Sie sind. Und was Sie sind. Und plötzlich taucht ein Mann auf, und erzählt etwas von Hochzeit und küsst Sie womöglich noch. Währen Sie verwirrt? Etwas sehr, nicht wahr?"

Ich nickte.

"Sag ich doch, die Vorstellung wäre etwas... Nun ja... Also, nichts, nichts dürfen sie ihm sagen. Haben Sie mich verstanden?"

Ich nicke. Er bittet mich, den Raum zu verlassen und ich springe auf bevor ich mich wieder auf den Weg zu Tyler mach.

Als ich das Zimmer erreichte, stand die Tür auf, trotzdem klopfte ich vorher am Türrahmen an. Ich war für Tyler schließlich noch ein Fremder.

"Ja?"

Ich betrat den Raum.

"Ah, Mr. Joseph. Da sind Sie wieder."

"Bitte... Bitte nenn mich Josh."

"Ok, äh, Josh. Wieso bist du so äh plötzlich verschwunden?"

"Musste... Ein bisschen an die frische Luft..."

Tyler runzelte die Stirn, drehte sich dann aber um und sah aus dem Fenster.

"Mein Arzt meint, ich komme morgen raus."

Ich ging zu ihm und stellte mich neben ihn. Es fühlte sich gut an, neben ihm zu stehen. Auch wenn das nicht viel war.

"Ich weiß, dass klingt verrückt, aber... Ich weiß nicht wo ich wohne... Ich kann mich, um ehrlich zu sein, an fast gar nichts erinnern." Er kratzte sich am Hals.

Ich schüttelte den Kopf. "Keine Sorge, ich weiß wo du wohnst."

"Wir kennen uns von früher?"

Ich nickte.

"Was... Was waren wir?"

Ich guckte ihn von der Seite an. Er war rot.

"Wie... Wie was waren wir?".

"Naja, Freunde, Arbeitskollegen, alte Schulkameraden..."

"Ich... denke gute Freunde..."

"Oh... Klar..."

Er runzelte immer noch die Stirn. Er erinnerte sich nicht.

"Du... hattest einen Unfall... Morgen wird aber alles wieder gut... Ich glaube, du wirst dich an alles wieder erinnern."

Lügen. Alles Lügen.
Es würde nichts gut werden. Er würde sich an nicht mehr erinnern als heute.

"Ich muss... machs gut, Tyler."

"Bis morgen, Joshie."

Ich wurde leicht rot. Er schlug sich die Hand vor den Mund und wurde noch roter als vorher.

"Dar... Darf ich dich so nennen?"

Ich beiße mir auf die Lippe.

"Du hast mich früher immer so genannt."

Sein Gesicht nahm eine dunkelrote Farbe an, ich verließ den Raum

"Tschüss Joshie."

//So, neue Geschichte heyyy ^^

Ich hoffe sie gefällt euch.

Stay alive |-/  //

See You Tomorrow // JoshlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt