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Die nächsten zwei Wochen waren eine Berg- und Talfahrt.

Immer wieder hieß es ihm geht es besser und oh tut uns leid, sie müssen sich noch etwas gedulden.

Es gab ab und zu Glücksmomente. Aber die waren klein. Einmal hatte ich ihn am Ohrläppchen gekitzelt und er war zusammengezuckt. Mein Vater und ich hatten uns wahnsinnig darüber gefreut. Wir waren jeden Tag im Krankenhaus, und ich meine wirklich jeden.

Nervlich am Ende kam ich von der Schule nach Hause.

Mein Vater kam mir entgegen gestürmt und drückte mich so fest dass ich dachte er würde mir eine Rippe brechen.

“Was ist los?“

“ER IST WACH!“

“WWAS?! ECHT JETZT?!“

“Ja“

Jetzt umarmte ich ihn zurück. Das war ein gewaltiger Schritt. Die Ärzte hatten uns zwar gesagt dass sie ihn langsam aufwecken würden, aber wir hatten nicht gedacht dass es so schnell gehen würde.

Ich warf meinen Rucksack ins Eck und wir fuhren so schnell es ging in's Krankenhaus.

Natürlich musste es unbedingt heute Stau geben -.-

Nach ca. zwei Stunden hatten wir es endlich geschafft.

Nervös warteten wir vor der Tür bis man uns hinein rief. Immerhin waren wir nur zu zweit. Ich hasste es dass man in die Intensivstation nur zu zweit durfte. Meistens war ich diejenige die dann warten musste.

Heute wurden wir von dem coolen Pfleger mit Tattoos und Piercings abgeholt.

Er erklärte uns dass mein Opa noch sehr durcheinander war und sich nicht wirklich bewegen könne, sondern die meiste Zeit nur die Augen offen hatte.

Ja,ja okay! Blabla! Ich will zu ihm.

Endlich hatte “Kevin“ seine Rede beendet und ließ uns durch.

Überglücklich und heulend lief ich an sein Bett. Ja ich heulte. Es war eine Mischung aus Freuden- und Angsttränen.

Ich wollte meinem Opa “Hallo“ sagen, da drehte er seinen Kopf weg.

Hä?

Mein Vater ging stirnrunzelt auf die Seite des Bettes wo mein Opa hinsah.

“Papa? Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.

Wir wussten dass er nicht sprechen kann. Trotzdem verstand mein Vater ihn irgendwie.

Er wendete sich jetzt wieder an mich.

“Er will offensichtlich nicht dass du ihn so siehst...“

“O-oh okay, soll ich dann raus?“

Kaum merklich nickte mein Opa.

Schweigend verließ ich das Zimmer und wartete draußen.

Nach einer halben Stunde kam mein Dad und meinte wir würden jetzt gehen.

“Was ist mit Opa?“

“Ich konnte ihm erklären dass du keine Angst oder so vor ihm hast. Das hat er verstanden bzw.  er hat genickt“

“Also kann ich morgen wieder zu ihm?“

“Ja“, sagte er lächelnd.

Glücklich hüpfte ich den Gehweg entlang.

Ich hatte ja keine Ahnung dass alles anders kommen würde.

life isn't fairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt