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“Papa?“

Keine Antwort.

“Papa?!“

Wieder keine Antwort.

Eilig hastete ich ins Wohnzimmer wo mein Vater vor dem Ofen lag.

Er schaute starr nach oben und atmete seltsam als wäre er ein Pferd oder ein Marathonläufer.

Rosalie, mein kleiner weißer Hund leckte sein Gesicht ab.

“Papa was ist?!“

Er reagierte nicht!

Ich rannte zu meiner Mutter die bereits schlief.

“Mama! Papa ist umgekippt!“

Sofort schwang sie sich aus dem Bett und rannte zu meinem Vater.

“Friedemann?!“

Sie schlug ihm auf die Wange doch das brachte nichts.

“Gib mir das Telefon und hol einen Waschlappen!“

Meine Mutter rief einen Krankenwagen während sie meinen Vater in die stabile Seitenlage drehte.

Ich lief aus dem Haus und wartete auf den Krankenwagen.

Ich lehnte mich an die Mauer unseres Tor's.

Es war eiskalt doch ich merkte kaum etwas.

Ich begann zu hyperventilieren.

“Bitte Gott! Lass ihn nicht sterben! Ich brauche ihn noch!“, flüsterte ich immer wieder vor mich hin.

Blinkende Lichter.

Der Krankenwagen!

Ich riss mich zusammen und wies den Sanitätern den Weg.

Insgesamt sieben Sanitäter und zwei Ärzte befanden sich in unserem Wohnzimmer.

Ich war damit beschäftigt unsere beiden Hunde in mein Zimmer zu sperren als meine Oma mit zerzausten Haaren und im Bademantel unsere Wohnung betrat.

“Was ist denn hier los?“

“Ach Mama, Friedemann hatte einen Herzinfarkt“, schluchzte meine Mutter.

Meine Oma nahm sie in den Arm.
Erst ihr Mann und dann ihr Sohn.

Ich kauerte in meinem Zimmer zusammen mit den Hunden und versuchte etwas mit dem Gewirr aus Stimmen anzufangen.

“Reanimieren!“, kam es von drüben.

Reanimieren? Er ist tot?!
Panik kochte in mir hoch. Nein! Bitte nicht! Bitte! Bitte!

“Stabil!“

“Transport vorbereiten“

Immer noch total durcheinander setzte ich mich zu meiner Oma und meiner Mom die in der Küche tranken und versuchten sich Mut zumachen.

Ein Sanitäter regelte gerade den Papierkram mit meiner Mom und fragte wer mit ins Krankenhaus kommt.

Ich wollte mit aber meine Mutter sagte ich solle bei meiner Oma bleiben.

Ich widersprach nicht. Das war nicht der richtige Moment.

Stille. Schweigend dasitzen.

Wir sagten nichts, sondern saßen uns nur gegenüber.

“Oma?“

“Ja Liebes?“

“Ich gehe in's Bett. Kommst du klar?“

“Ja, geh du nur“

Ich drückte sie nochmal.

Auf dem Sofa im Wohnzimmer, dort wo gerade noch lauter Menschen waren und jetzt nur noch absolute Stille, schlief ich mit den Hunden um mich rum ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 29, 2017 ⏰

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