Kapitel 11 - Der Rausschmiss

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Ich schloss meine Augen und dann spürte ich auch schon seine weichen, vollen Lippen auf meinen, wobei ich den zärtlichen Kuss erwiderte. Ich hatte sehr lange keinen Jungen mehr geküsst gehabt, weswegen mein Herz für einen Moment einen kleinen Sprung machte und ich mich wieder von ihm löste. Der Kuss war so schnell vorbei, dass Jimin mir verwundert in die Augen sah und dann schnell wegschaute.

"Es tut mir Lei-"

"Nein!", unterbrach ich ihn, woraufhin er mich mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen ansah. "Es war schön, nur.. so plötzlich", versuchte ich ihm irgendwie zu erklären und schaute auf meine Finger, die etwas schnell miteinander spielten.

Er bemerkte sofort meine Nervosität und legte seine warmen Hände auf meine, wobei ich ein kleines Lachen von ihm hörte und gleich mit ihm lachte.

"Ich fand es auch schön", sagte Jimin plötzlich und ich lächelte noch breiter, wobei ich seine Finger unter meinen Kinn spürte und es automatisch anhob.

Ein weiteres Mal näherte er sich mir, doch als seine Lippen gerade meine berührten wurde die Tür aufgerissen und ich zuckte erschrocken zusammen, wobei ich zur Tür sah.

"Verpiss dich, Jimin", sagte er wütend und mir fiel meine Kinnlade herunter, da ich mit solchen harten Worten nicht gerechnet hatte.

Jimin entfernte seine Finger sofort von meinem Kinn und hörte auf den Jungen, der ihn so schlimm ansah.

"Nein!", sagte ich laut und hielt Jimin an der Hand fest, als er gerade vom Bett hinunterging. Suga sah mich mit einem Blick an, der mich für einen Moment so schockierte, dass ich Jimin wieder losließ. "Jimin, wir sehen uns morgen, okay?", fragte ich ihn vorsichtig, doch ließ meinen Blick nicht von dem Blonden, der die Tür für meinen Gast noch weiter öffnete.

Jimin nickte nur stumm und verließ dann das Zimmer, wie auch anschließend die ganze Wohnung, wobei Suga mich noch einmal prüfend ansah und dann in den Flur ging.

"HEY!", schrie ich und sprang vom Bett, woraufhin ich zu ihm lief und ihn an der Schulter festhielt. "Was sollte das?"

"Was?", fragte er und drehte sich langsam um, schaute mir jedoch nicht in die Augen.

"Du hast meinen Besuch einfach rausgeschmissen"

"Ich wollte nur kein Gestöhne später aus deinem Zimmer hören, ich will in Ruhe schlafen können und nicht während du mit ihm rumvög-", redete er, doch ich unterbrach ihn mit einen Schlag auf die Wange.

Etwas erschrocken von mir selbst schaute ich auf meine flache Hand und sah sauer zu Boden. Nicht wirklich sauer, eher traurig, denn mich verletzten seine Gedanken.

"Das wollte ich nicht. Tut mir Leid. Aber meinst du echt ich spring gleich mit ihm ins Bett?", fragte ich ihn und bemerkte wie er mich ansah, denn wahrscheinlich hatte er nun realisiert was seine Worte in mir angerichtet hatten. "Ich bin keine Schlampe, außerdem ist er ein Freund von dir", sagte ich immer leiser werdend, da es mich wieder an etwas erinnerte und schloss meine Augen, damit er ja nicht dachte, dass ich wie ein kleines Mädchen rumheulen würde.

"Das habe ich nicht behauptet"

"Wie denn auch sonst", antwortete ich ihm nur, während ich meine Augen öffnete und drehte mich wieder um, wobei ich in mein Zimmer ging und mich auf das Bett legte.

Ich schloss erneut meine Augen und ließ es dieses Mal zu, dass die Tränen hinunterfielen. Ich hörte, wie sich die Tür öffnete und wisch mir sofort die Tränen weg, wobei plötzlich mein Bett etwas sank und ich mir sicher war, dass er sich darauf hingesetzt hatte, doch ich wollte mich nicht zu ihm drehen.

"Ich wollte dich nicht verletzten"

"Hast du nicht"

"Jetzt hör auf zu lügen, verdammt nochmal", sagte er genervt und ich drehte mich zu ihm um. Er bemerkte sofort meine Bewegung und sah mich an, wobei er seine Lippen zusammenpresste und hinunter sah. "Sag nicht, dass du wegen mir jetzt weinst"

"Nein, es hat mich an etwas erinnert", antworte ich ihm und sah, wie sich sein Mund öffnete, da er etwas sagen wollte. "Worüber ich aber nicht reden wollte", fügte ich noch schnell hinzu und sein Mund schloss sich wieder.

"Na gut", sagte er leise und legte sich plötzlich auf mein Bett, wobei er seine Finger ineinander, auf dem Bauch, verschränkte und zur Decke sah.

"Was soll das?", fragte ich verunsichert und er grinste schwach.

"Dein Bett scheint gemütlich zu sein, ich schlafe heute hier"

"Und ich?!", fragte ich und setzte mich auf, wobei ich sah, wie sich seine Augen schlossen. "Halloooo", sang ich und rüttelte ihn mehrmals, wobei er plötzlich nach meinen Armen griff und mich so zog, dass ich neben ihn hinfiel.

"Du schläfst auch hier", sagte er und öffnete immer noch nicht seine Augen. Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und sah ihm zu wie er langsam atmete. "Starr mich nicht so an"

"W-w-was?", stotterte ich verwirrt, da ich nicht verstand wie er das mitbekam.

"Jetzt schlaf, Tiana"

"Ich bin aber nicht müde"

"Guuute Naaacht", zog er lang und ich seufzte, woraufhin ich dann meine Augen schloss und erstaunlicherweise doch schnell einschlief.

Lost My Way (Suga FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt