Kapitel 4

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-Emma-

Innerlich fühle ich mich leer und ausgehöhlt, da ist nichts mehr was mich etwas fühlen lässt. Der endlose Strudel aus nicht fassbaren Gefühlen verbietet mir den Einlass zu meinem Verstand. Die Tür zum Treppenhaus fällt geräuschvoll ins Schloss und ich werde aus dieser endlosen Leere gerissen. Ich blicke zum beginnenden Abend hinauf, der die Sonne immer näher dem Horizont bringt, sie zieht ein blasses Band hinter sich her das langsam der anstehenden Nacht folgt. Mir schlägt die kühler werdende Luft angenehm auf mein Gesicht, macht einiges klarer, doch nicht alles. Ich atme sie tief ein, lasse sie einen Moment in meinen Lungen verweilen, es tut gut, dann atme ich wieder aus.

„Kein zurück mehr", flüstere ich und lasse all den Dreck hinter mir. „Lieber verrecke ich in der Gosse."

Immer die Straße entlang, den verkommenen Plattenbau hinter mir lassend, entferne ich mich dem was die letzten Jahre zu einer kalten Liebe geworden war. Hauptsache weit weg. Irgendwann merke ich das ich im alten Industriegebiet gelandet bin. Eigentlich ist es nur eine alte Fabrik mit einigen Lagerhallen die am Stadtrand angesiedelt ist. Vor einigen Jahren hatte sich wohl ein Unfall ereignet, oder igendetwas mit Asbest, ich wusste es nicht mir genau.

Ich passierte eine Lagerhalle in der Hoffnung die Tür gewehrte mir Einlass und tatsächlich ist diese nur angelehnt. Im inneren riecht es muffig nach feuchtem Keller, die Luft ist abgestanden je weiter ich mich von der Eingangstür entferne. Hohl klingen meine Schritte in dieser Leere wider, lassen keinen Zweifel das hier niemand mehr ist. Langsam tapse ich durch die Dunkelheit und suche die hinterste Ecke, um mich dort hinter einem Regal zu verstecken, um das ich mich herumtaste.

Dort sitzend, ziehe ich die Knie an meine Brust, mache mich klein und lasse meine Jacke über mich gleiten. „Emma was machst du hier eigentlich", jammere ich verzweifelt, „ich weiß es selbst nicht."

Während ich in Selbstmitleid zerfließe und keinen Ausweg aus meiner Situation erkenne, höre ich ich eine Stimme, sie dringt durch die Wellblechwand der Lagerhalle zu mir durch. „Als sie merkten das ich nicht davon zu beeindrucken war fesselten sie mich an einen Stul und schlugen mir Nägel in die Kniescheiben."


Bitte liebe michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt