Hope

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"WO WARST DU SOLANGE?" brüllte mein Erzeuger mich an, als ich nach Hause kam. "Die Schule ging heute länger, das habe ich dir gestern doch gesagt." antwortete ich mit zitternder Stimme. "LÜG MICH NICHT AN!" er holte aus und gab mir eine Backpfeife. Ich taumelte leicht zurück und hielt mir die schmerzende Wange. Das war aber noch nicht alles. Er griff nach meinen Haaren und zerrte mich in sein Schlafzimmer. Dort schubste er mich auf sein Bett und setzte sich über mich. Ich versuchte erst gar nicht mich zu wehren. 

"Eigentlich fehlt uns nur noch die Quellenangabe und dann sind wir fertig." sagte Noah und klappte seinen Laptop zu. "Ich kann diese auch alleine machen, dann können wir jetzt noch ein bisschen Krafttraining machen."  Wir gingen runter in den Keller und begannen mit dem üblichen Prozedere. 

"Du hast dich in den drei Wochen sehr gesteigert." lächelte Noah mich an, als er gerade meine Füße festhielt, damit ich Sit ups machen kann. "Wenn du so weiter machst, wirst du irgendwann mal richtig gut." 
"Ich kann nicht mehr" keuchte ich und ließ mich erschöpft auf den Rücken fallen. Plötzlich donnerte es laut und das Licht ging aus. "Mist, die Sicherung ist rausgesprungen, das passiert immer wenn es gewittert." hörte ich ein leises Fluchen von Noah. Mein Puls begann zu rasen und ich fing an zu zittern. "Noah?" rief die kindliche Stimme von Luna "Noah, ich habe Angst!" sie klang weinerlich. Ich hörte etwas rascheln und zog meine Knie an die Brust. "Ich komme gleich Luna!" rief er. Meine Atmung ist unregelmäßig.  "Alles ok mit dir?" eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich fing an zu wimmern. "Hope?" plötzlich blendete mich etwas und ich kniff die Augen zusammen. "Hey, ist alles ok?" Noah kniete vor mir und schaute mich an "Ich mag es nicht, wenn es dunkel ist." flüsterte ich und schaute auf meine Knie. "Komm, wir gehen zum Sicherungskasten." er hielt mir seine Hand hin. Vorsichtige ergriff ich diese und er half mir auf die Beine. Mit mir an der Hand ging er zum Sicherungskasten. 

"Kannst du das bitte halten?" er gab mir sein Handy und drehte die Sicherung wieder rein. Kurz darauf ging das Licht auch wieder an. "Na komm, ich mache uns etwas zu Essen und dann fahre ich dich nach Hause." Gesagt getan. Schneller als ich gucken konnte hatte Noah ein köstliches Essen gezaubert. "Das war sehr lecker. Vielen dank, ich mache mich denn auf den Weg nach Hause."  "Ich fahr dich, bei dem Wetter kannst du doch nicht zu Fuß gehen." draußen schüttet es wie aus Eimern. "Nein, es ist nicht weit, ich..." "Keine Wiederrede. Komm mach dich fertig." unterbrach er mich.

Wenige Minuten später saßen wir im Auto vor meiner Haustür. "Tschüss, komm gut nach Hause." verabschiedete ich mich, machte die Autotür auf und rannte zur Haustür. Dort winkte ich noch mal und schloss dann die Tür auf. Es ist ruhig im Haus. Leise schlich ich mich in mein Zimmer und legte mich, nach dem ich mir etwas trockenes angezogen habe auf mein Bett. Eigentlich ist Noah ganz nett und auch ein bisschen süß. Mit diesem Gedanken driftete ich langsam ins Land der Träume.

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