Noah

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"Hey, Leute!" begrüßte ich Mark und Finn fröhlich, welche mich verwundert anschauten. "Warum so fröhlich?" fragte Finn sogleich. "Ich habe heute Sturm. Violet und Luna schlafen bei meinen Großeltern und meine Mum ist auch nicht Zuhause. Was haltet ihr davon, wenn ihr beide vorbei kommt und wir uns einen gemütlichen Abend machen?" schlug ich vor und schaute dabei beide abwechselnd an. "Klingt gut." sagte Finn und Mark stimmte mit ein. "Wann sollen wir da sein?" "Um 8?" beide nickten.  Damit war die Sache geregelt und wir gingen zum Unterricht. 

Der Tag verlief recht schnell. Als ich Zuhause war, habe ich mich von meinen Geschwistern verabschiedet und hab dann alles vorbereitet für heute Abend. Gerade habe ich die Pizza in den Ofen geschoben, da klingelte es auch schon und meine Jungs kamen herein. Wir setzten uns auf die Couch zockten, aßen Pizza und lachten zusammen. Es wurde immer später, als es plötzlich klingelte. Verwundert schaute ich auf die Uhr. Es ist kurz vor 12 Uhr. "Wer ist das denn?" fragte Mark. Ich zuckte nur mit den Schultern und lief zur Tür. Als ich diese öffnete stockte mir der Atem. "Noah." wimmerte die zierliche Gestalt vor mir. Sie war komplett nass und zitterte. "Hope." flüsterte ich, da brach sie zusammen. Ich konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf den Boden schlug. Ich hob sie hoch, gab der Tür eine Stoß, damit sie ins Schloss fiel und trug Hope ins Wohnzimmer. "Was ist passiert?" fragte Finn geschockt, als er Hope auf meinem Arm hängen sieht. "Ich weiß es nicht, aber sie ist eiskalt." Ich legte sie auf der Couch ab, während Finn sofort Decken holte, in die wir sie wickelten. "Ich sag meiner Schwester, dass sie kommen soll." sagte Mark, während er eine Nummer wählte. "Wir müssen sie ausziehen." sagte Finn. "Die nassen Sachen müssen von ihrem Körper weg, die kühlen sie nur noch mehr aus." Ich nickte und öffnete ihre Hose. Finn zog ihr den Pullover aus. Ihr ganzer Körper war mit lila bis schwarzen Flecken übersät. "Heilige Scheiße!" rief Mark, als er Hope dort liegen sah. "Lea hat gesagt, sie ist in 10 Minuten da." Lea ist seine Schwester und ist soweit ich weiß gerade Assistentsärztin. 

10 Minuten später klingelte es auch schon und Mark eilte zur Tür. Kurz darauf kam er mit seiner Schwester wieder rein. "Was ist passiert?" fragte sie und schaute uns dabei an. "Sie stand vor der Tür und ist dann zusammen gebrochen. Ich vermute mal, dass sie verprügelt wurde und dann durch den Regen hier her gelaufen ist." erklärte ich und machte Lea platz. "Wie heißt sie?" "Hope." sagte ich. Lea nickte und schlug ihr leicht auf die Wange. Dabei sagte sie ihren Namen. Langsam kam sie wieder zu sich und blickte panisch um sich. Ich stellte mich hinter die Couch und als Hope meine Augen fand, beruhigte sie sich wieder etwas. "Hope, ich bin Lea, ich bin Ärztin und ich möchte dich gerne untersuchen. Ist das ok für dich?" Sie schaute Hope fragend an und Hope nickte zögernd. "Dann folg bitte mal dem Licht hier." Lea hielt ein Kugelschreiber vor ihr Gesicht. Dann schlug sie die Decken zurück und blickte auf Hopes Körper. "Ach du scheiße." flüsterte sie und blickte auf Hopes Hämatomen übersäten Körper. "Du gehörst ins Krankenhaus."  "Nein!" rief Hope panisch und wollte aufstehen, was ihr aber aufgrund der Schmerzen nicht gelang. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihre Schulter "Es ist ok Hope, du musst nicht ins Krankenhaus." sprach ich beruhigend auf sie ein und Hope wurde wieder ruhiger. Lea tastet vorsichtig ihren Bauch ab und hörte nach der Atmung. "Ich werde dir jetzt ein Mittel spritzen, was die Schmerzen lindern wird." Sie desinfizierte Hopes Arm und spritzte ihr dann die Schmerzmittel in die Vene. "Durch das Mittel wird dir auch ein bisschen wärmer und du wirst müde. Ich schlage vor du gehst die nächste Woche nicht zur Schule und ruhst dich aus. Wenn irgendetwas sein sollte, sich ihr Zustand verschlimmert, dann müsst ihr sofort ins Krankenhaus!" sagte sie, stand auf und packte ihre Sachen zusammen. "Ansonsten viel trinken und schlafen." "Danke." sagte ich und Mark begleitet sie noch zur Tür. "Komm, ich bring dich ins Bett." ich hob Hope wieder hoch und ging mit ihr Richtung Treppe. "Sollen Mark und ich gehen?" fragte Finn mich. "Nein, mir wäre es lieber, wenn ihr hier bleibt. Ihr könnt im Gästezimmer schlafen." Die beiden nickten und ich trug Hope in mein Zimmer und legte sie aufs Bett ab. Sie ist schon längst eingeschlafen. Ich zog ihr noch schnell ein paar Sachen von mir an. Danach schaute ich nochmal nach den Jungs und legte mich auch zu Hope ins Bett.

Hope.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt