Kapitel 3

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Maria wachte vor Schreck auf. Sie schaute auf die Uhr: sie zeigte 03:14 Uhr an. Sie hatte einen Traum,doch ob man es als Alptraum bezeichnen konnte,wusste sie nicht. In dem Traum ging es darum,dass sie und Nils zusammen in einer Wohnung waren,da ihre Eltern ihren 2. Hochzeitstag feierten und die Stiefgeschwister nicht mit wollten. Nils war so wie immer:  Nicht wirklich gesprächsfreudig und machte sein eigenes Ding. Wirkliches Interesse zeigte er für Maria nicht. Er schmiss sich auf sein Bett und verbrachte seine Zeit am Laptop. Mary machte es wütend,da er erst total nett zu ihr war und Aufmerksamkeit zeigte und jetzt war er wieder kalt?! War sie denn für alle Idioten ein Spielzeug? Ohne anzuklopfen stürmte sie ziemlich aufgebracht in sein Zimmer. "Kannst du mir mal bitte sagen was dein verdammtes Problem ist? Erst tust du so,als wärst du DER Gentleman,den sich jedes Mädchen wünscht und jetzt bist du wieder so kalt? Ich dachte,du bist zu uns gekommen,damit unser Verhältnis zueinander besser wird und nicht umgekehrt." Maria war wirklich sehr aufgebracht und schrie Nils schon beinahe an. "Mary,sag mir doch endlich was du willst! Immer wenn ich versuche auf dich zuzugehen, gehst du weg und ignorierst mich wieder. Auf Dauer wird das echt schwierig,wenn man für seine Mühe zum Schluss nur noch in den Dreck getreten wird." Er klang ziemlich traurig,als er diese Worte sagte. "Nils,es tut mir leid. Es ist ziemlich ungewohnt wieder auf längere Zeit einen Bruder zu haben,da wir uns im Jahr nur selten sehen und..." "Du bist mich ja nächste Woche schon wieder los." unterbrach er sie. Maria stürmte auf Nils zu,der mittlerweile am Fenster stand und nach draußen sah. "Nils,bitte,geh nie wieder. Ich brauche dich doch. Zum Beispiel als sich Markus trennte,hätte ich gerne einen Bruder gehabt,an dem ich mich ausheulen konnte. Ich hätte DICH gebraucht. Verdammt,ich brauch doch keinen Freund,der nach 4 Wochen Schluss macht und sagt,dass seine Gefühle für mich nicht ausreichen um eine Beziehung zu führen. Das einzige was ich mir wünsche,ist einen Bruder,mit dem man bis nachts Netflix schauen kann. Einen Bruder,an den ich mich anlehnen kann um während des Filmes einzuschlafen,einen Bruder der mich vor Idioten wie Markus beschützt." Mary sagte die letzten Worte mit zittriger Stimme und musste anfangen zu weinen. Es herrschte kurze Stille. Das Mädchen wollte gerade gehen,doch Nils hielt sie am Handgelenk fest. "Komm her" sagte er beruhigend. " Ich hatte ja keine Ahnung was dir ein Bruder bedeutet,was ICH dir bedeute. Deswegen hast du auch im Februar geschrieben,dass du mich vermisst und dir wünscht,dass ich jetzt bei dir wäre?,weil du Liebeskummer hattest? Weil du nicht wusstest,wohin du mit deinen Gefühlen solltest? Ich war so dumm,ich hätte es einrichten müssen, Führerschein hin oder her. Für dich..." "Ja...aber jetzt bist du ja da" sagte sie immer noch leicht schluchzend. Sie standen Arm in Arm einfach nur da. Als Nils seine Schwester beruhigen konnte, sahen sie sich wieder tief in die Augen. Maria stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihren Bruder. Er erwiderte den Kuss. "Ich habe mich schon länger gefragt,wie es wäre dich zu küssen" flüsterte Mary Nils zu. Danach drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer. Er lächelte. Sie lächelte. 'Was für ein Gefühl,dieses Kribbeln,diese Magie' dachte sie sich nur...
Genau das war der Traum. Maria war schockiert von sich selbst,da sie wusste dass dieser schöne Traum nie in Erfüllung gehen würde... Sie sah zu Nils rüber,der in seinem Bett tief schlief. Das Mädel stand auf,zog sie ihre Jacke an und ging nach draußen zum Meer,was sie ganz bequem in 2 Minuten erreichte. Sie wusste den Weg so genau,da sie am Abend mit ihrer Familie den Weg ablief.
2 Minuten später war sie da. Sie setzte sich auf den Sand und beobachtete das Meer. Es war noch stockdunkel,doch die Lampen,die an der Straße aufgestellt waren,leuchteten bis zum Meer. Es war ganz ruhig. Maria dachte lange über den Traum nach: 'empfand sie vielleicht doch noch etwas für ihren Bruder wie damals?' Sie grübelte und wusste,dass so was eigentlich nicht funktionieren darf. Sie hatte Angst,mit ihren Gefühlen alles zu zerstören. Es war perfekt,alles zur Zeit. Mary hatte die 2 Beste Freundinnen, 1 besten Freund eine tolle Klasse und ein einigermaßen gutes Zeugnis. In wenigen Tagen würde sie 16 Jahre alt werden,doch manchmal fühlte sie sich noch gar nicht soweit,so viel Verantwortung zu übernehmen.
Tief in Gedanken versunken,starrte sie auf das Meer,bis sie aufschreckte,da sie eine zusätzliche Jacke über die Schulter gehangen bekam. Dann setzte sich diese Person an ihre Seite.
Es war Nils,wer sonst? "Schwesterherz,als du aufgestanden bist,bin ich wach geworden und ich dachte du gehst etwas trinken,aber als du 10 Minuten später nicht wieder kamst,habe ich mir Sorgen gemacht. Dann dachte ich,dass du zum Meer gelaufen bist. Dort habe ich dich ja zum Schluss auch gefunden." "Danke,das ist richtig süß von dir" bedankte sie sich bei ihrem Bruder. "Warum bist du gegangen ?" fragte Nils "Hab seltsam geträumt und wusste nicht,wie ich damit umgehen sollte" sagte sie unsicher. "Erzähl mir bitte von diesem Traum,auch wenn er unangenehm war." Und so erzählte Maria ihrem Bruder von dem Traum. "Der ist doch eigentlich total süß"lachte er. "Peinlich noch dazu" entgegnete Maria. "Ach was alles gut, kannst dir ja nicht aussuchen,was du träumst." Mehr sagte er nicht? Maria war auf der einen Seite verletzt,auf der anderen auch erleichtert.. "Alles gut?" fragte Nils seine Schwester fürsorglich, "Jaja,stört es dich,wenn ich meinen Kopf bei dir anlehne?" "Nein gar nicht. Mach nur." Das tat sie auch. "Weißt du Mary, ich wünschte,ich könnte so eine Freundin haben,die so ist,wie du. Die Mädchen in meiner Stadt, sind alle Blond,tragen extrem viel Make up und lachen nie" "Obwohl du jede haben könntest?" "Ja..." sagte Nils kleinlaut...
"Ich bin froh,so einen Bruder wie dich zu haben." Mary kuschelte sich ganz nah an ihren Bruder. "Ich bin auch froh bei dir sein zu können" antwortete er. Nils küsste Mary auf die Schläfe,was sie genoss. Und so verzweilten sie noch einige Zeit, bis sie in ihre Ferienwohnung zurückkehrten und weiterschliefen.

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt