Only one year

~Kapitel 2~

Ich merkte wie sich meine Hände zu Fäusten ballten.

Als die Knutscherei zu Ende war fragte Noah: "Kann ich dir nicht morgen alles zeigen?"

Das war eindeutig zuviel für mich.

Ich drehte mich um, wobei meine Harre durch die Luft flogen und stolzierte in die Richtung meines Zimmers.

So ging man nicht mit mir um! Soviel war klar.

Ich schwor mir, das würde Rache geben.

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"Mist!", schimpfte ich.

Irgendwo musste dieses verdammte Zimmer doch sein.

Ich lief bestimmt schon eine halbe Ewigkeit durch die langen Flure dieses Internats aber ich konnte mich nicht mehr daran erinnern welches meins gewesen war.

Noah dieser Idiot hatte mir nur von weitem meine Zimmertür gezeigt.

Die leider genauso aussah wie die ungefähr 300 anderen Türen. In dem Stock.

Ich überlegte krampfhaft und kam schließlich zu dem Entschluss,

dass mein Zimmer das ganz hinten rechts sein musste.

Ich nahm meine pinken Koffer und marschierte zu der Tür.

Langsam öffnete ich sie und...

schrie.

Ungefähr 5 Meter vor mir stand ein Junge der ebenfalls schrie.

Ich presste mir meine Hand vor die Augen und schloss die Tür wieder.

Oh man war das peinlich gewesen!

Der Junge hatte nichts an gehabt.

Noch nicht mal eine Boxershorts!

Zum Glück hatte ich mir meine Hand noch rechtzeitig vor die Augen gehalten, sodass ich, ihr wisst schon was nicht sehen konnte.

Traurig setzte ich mich auf einen Sessel der im Flur stand.

Eine Träne lief mir die Wange hinunter.

Ich ließ die Schultern hängen und fiel in mich zusammen.

Na Klasse!

Dieser Junge hielt mich jetzt bestimmt für eine Spannerin.

Gleich an meinem ersten Tag hatte ich es geschafft bei Tussi,

ihren Freundinnen, Noah und bei diesem Jungen unbeliebt zu werden.

Prima!

Lobte mich meine innere Stimme.

Plötzlich hörte ich ein Scheppern.

Ich hob den Kopf und sah gerade noch wie ein Mädchen mit blonden Lockenkopf über meine Koffer

- die ich mitten im Weg stehen gelassen hatte -

stolperte.

Schnell stand ich auf und packte sie am Arm, sodass sie nicht hinfiel.

"Alles okay? Es tut mir Leid! Ich hatte vergessen das ich meine Koffer dort stehen gelassen hab",

entschuldigte ich mich.

"Kein Ding. Ich bin Sophia und du?"

"Ich bin Mary.", stellte ich mich vor.

"Bist du neu hier?", fragte Sophia.

"Ja, aber ich weiß nicht mehr welches Zimmer mir gehört. Kannst du mir vielleicht helfen?", fragte ich bittend.

"Ja das kann ich, denn ich bin deine neue Mitbewohnerin.", sagte Sophia und lächelte, "Komm mit, ich zeig dir unser Zimmer."

Ich nickte und ging ihr nach.

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"Da wären wir", rief Sophia und stoppte vor einer Tür.

Jetzt fiel mir auch wieder ein das, das mein Zimmer gewesen war.

Wir gingen zusammen rein und ich staunte nicht schlecht.

Im Gegensatz zu dem Sekretariat war das Zimmer eine reine

Luxus - Sweet!

Ein riesiges Fenster mit weißen Vorhängen und direktem Ausblick auf den Schlosspark hatte ich.

In der Mitte des Zimmers prangten zwei lila Himmelbetten.

Ein riesiger Kleiderschrank mit großem Spiegel prangte an der Wand neben dem Fenster und die Wände waren in einem Dunkellila und Blütenweiß gestrichen.

Als mein Blick weiter durch den Raum schweifte, blieb er an einer weiß - rosa Schiebetür hängen, das ein kleines vergoldetes Schild mit der geschwungenen Aufschrift Badezimmer hatte.

"Wieso ist hier alles so luxeriös und das Sekretariat zum Beispiel wie eine schäbige Holzhütte eingerichtet?", wollte ich wissen.

"Das Internat hat im Grunde genommen nichts mit der Schule im Ostflügel zu tun. Also ungefähr ein dreiviertel des Geldes kostet das Internat und einviertel die Schule. Das ist so wie als würdest du in einem Hotel wohnen und nur zufällig auf diese Schule hier gehen. wir sind insgesamt ungefähr 1800 Schüler. 800 davon wohnen auf anderen Internaten die hier in der Nähe liegen aber 'gehen trotzdem hierhin. Frag mich nicht wieso.", erzählte mir Sophia alles ganz ausführlich.

"Aha und wieso ist diese Alte vom Sekretariat so unfreundlich?", hakte ich weiter nach.

"Vor so ungefähr 5 Jahren hat die Schule und das Internat noch zusammen gehört. Bis unsere Internatsleiterin Frau Breuninger kam und die beiden Sachen sozusagen teilte. Seitdem ist die 'Alte' so wie du sie nennst total angepisst und jeder Schüler der hier im Internat wohnt, wird automatisch von ihr gehasst. In echt heißt sie übrigens Frau Eisenpfad.", beendete Sophia ihren Vortrag, "Das dahinten ist übrigens dein Bett", sie zeigte auf das Bett am Fenster.

Nachdem Sophia mir alles im Zimmer gezeigt hatte, mich über die Internatsregeln informiert hatte und ich ihr erzählt hatte das Noah mich sozusagen versetzt hatte obwohl es ja eigentlich gar kein Date war, beschlossen wir einfach kurzer Hand, dass Sophia

mir das Internat zeigte.

Nach ungefähr zwei Stunden waren wir wieder in unserem Zimmer angekommen und fielen müde auf unsere Betten. Mittlerweile war es schon dunkel.

Ich schloss gerade die Augen um mich zu entspannen als es klopfte.

Sophia stöhnte und stand mit Mühe auf.

Sie öffnete die Tür.

"Ja?"

"Ich wäre dann so weit."

Ich erkannte die Stimme von Noah.

"Für was?", fragte Sophia genervt.

"Für die Führung durchs Internat Hohenfels", antwortete er feierlich und sah mich fragend an.

Ich hatte mich inzwischen auf meinem Bett aufgesetzt und sah ihn wütend an.

Ich streckte mich langsam, dann stand ich auf stellte mich neben Sophia und schrie ihn mit verstellter Stimme an: "Komm morgen wieder oder in drei Jahren von mir aus auch NIE WIEDER!"

Dann knallte ich die schwere Türe mit voller Wucht zu und sah gerade noch sein verdutztes Gesicht.

"Yeah, gib Check Baby", rief Sophia und gab mir High - Five.

Dem hatte ich es gezeigt.

Zufrieden legte ich mich ins Bett und schloss die Augen.

Mit Sophia würde es bestimmt nie langweilig werden, dachte ich glücklich. Vielleicht wird es hier ja doch noch ganz toll.

Dann schlief ich ein.

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