Harry war ein Wrack. Die Autofahrt über hatte er sich eingeredet, dass alles gut war und er sich absolut keine Sorgen machen sollte. Nun stand er hinter der Bühne im Backstage Bereich und wollte Weinen. Er zitterte und hielt Gemmas Hand so fest, sie würde wohl blaue Flecken bekommen aber das war gerade nicht das Hauptproblem.
Es war nur so, dort saß Jay mit den Zwillingen und Felicite und Charlotte. Seine Mutter neben Louis‘ und Gemma würde in ein paar Minuten ihren Platz neben den Frauen einnehmen. Gott, sogar Perrie und Zayn waren dort. Es war toll. Es war einfach super so viel Unterstützung zu haben. Leider fehlte die Person die er sich am aller meisten wünschte. Er fasste sich mit seiner freien Hand an den Geigenanhänger um seinen Hals und sprach stumme Gebete.
“Harry, er kommt versprochen“ Gemma sprach langsam. Es machte Harry noch frustrierter und die Tatsache, dass ihr Blick Angst und Wut zugleich enthielt machte es kein Stück besser.
Die Minuten vergingen und Harry’s Nervosität erreichte ihren Höhepunkt als eine Frau mit Headset und Klemmbrett auf ihn zu gestöckelt kam “Styles?“ fragte sie. Harry starrte sie an aber brachte kein Wort heraus.
“Das ist er“ sagte Gemma und drückte seine Hand.
“1 Minute“ sagte sie und so schnell wie sie kam war wieder verschwunden.
Harry lies seine Finger wieder über die Kette streichen. Als würde sie Louis herbeibeschwören. Die Sekunden vergingen und jedes mal wenn er nervös einen Blick ins Publikum warf wurde ihm schlecht. Das zittern wurde schlimmer.
“Harry Styles“ rief eine Stimme und Gemma stupste ihn an.
“Du bist dran, du schaffst das!“ Sie zog ihn noch mal in eine Umarmung und Küsste seine Backe. Bevor sie davon lief um noch rechtzeitig im Publikum zu sein.
Er vermisste Louis‘ Hände.
Mit einem tiefen Atemzug machte er sich auf den Weg die paar Stufen zur Bühne hinauf. Ein Schritt, noch ein Schritt. Es war etwas beruhigend die ganzen Leute nicht hören zu müssen. Aber sie waren vermutlich eh still als Harry auf die Bühne kam.
Er wiederholte Louis‘ Worte in seinem Kopf, wie ein Mantra.
Schultern zurück, kurz lächeln, Augen zu, spielen, wunderbar sein wie immer. Es beruhigte ihn.
Harry lies seinen Blick wieder über die Leute schweifen, lächelte seine Familie an. Er zählte die Tomlinsons zu seiner Familie. Anne hob ihre Hände und winkte während Jay zwei Daumen hoch zeigte. Er grinste und ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden ob Louis da war spielte er. Seine Augen waren zu und er versuchte sich gehen zu lassen. Es klappte nur halb. Blaue Augen trieben ihn durch das Stück. Es war nicht mal negativ. Er versuchte Louis Gesicht in seinem Kopf nicht zu ignorieren, nein er spielte es, er spielte Louis. Er spielte Louis' blaue Augen, und wie er Harry anfasste und wie sich Louis‘ Fingerspitzen auf seiner Haut anfühlten, wenn sie ihre Kreise drehten. Er spielte wie gerne er seine dünnen Lippen küssen würde und wie gerne er den Namen Louis ausgesprochen hören würde, seine Stimme gerne hören würde. Harry spielte.
Als er seine Augen öffnete und die Arme zur Seite fallen lies, standen alle. Sie klatschen und ihre Münder bewegten sich als würden sie schreien. Niemand schreit bei einem Geigenkonzert. Doch als er den Blick seiner Mutter suchte fand er einen anderen. Einen Jungen mit einer Brust die sich schnell hob und senkte und einem Blick mit so viel Bewunderung, dass Harry’s Brust sich zuschnürte. Er verneigte sich mit roten Wangen und joggte die Treppe wieder herunter.
Er hatte gerade seine Geige wieder in ihre Tasche gelegt als seine Schwester ihn attackierte. Danach kam seine Mutter und sie versuchten ihm beide klarzumachen wie stolz sie auf ihn waren. Er konnte sie nicht hören aber er sah es an ihrem Blick, in ihren Augen.
Louis lächelte ihn an als Harry wieder hochsah. Es war fast schon magisch. Louis mit dem übertieben bunten Blumenstrauß und dem übertrieben stolzen Blick mit viel zu viel Liebe. Louis mit diesem lächeln, dass sich in eine Seele brennen konnte.
"Haz, tut mir leid ich war pünktlich und dann war mir klar ich hatte keine Blumen also bin ich losgejoggt und dann wusste ich nicht welche Farbe man für so einen Anlass kauft, ich bin so ein idiot"
“Haz“ war das einzige was er noch sagte bevor er sich auf den Jungen schmiss und in der Umarmung fast die Blumen zerquetschte. Harry lachte und drückte seine Nase an Louis Schulter und fischte vorsichtig die Blumen zwischen ihnen hervor bevor er sie zur Seite hielt, wie erwartet nahm sie ihm jemand ab.
Louis Finger drückten sich stärker in Harry’s Rücken und Louis drückte sich noch näher an ihn und seine Finger pressten noch fester in Harry. Und Harry verstand die Frage und er nickte in Louis‘ Schulter und er spürte Louis‘ Lachen an seinem Nacken und nickte noch fester.
Louis lehnte sich ein wenig zurück, strich mit einer Hand über Harry’s Wange, sah ihn einen Moment einfach nur an, von den Augen bis zu den Lippen und Küsste Harry.
Und es war perfekt.
Harry hatte seine Arme um Louis‘ Hüften. Louis zog Harry an seinem Nacken noch näher und ihre Lippen verschmolzen miteinander. Sie waren wie ein Feuerwerk das endlich explodierte.
Louis trennte sich grinsend von ihm, drückte Harry noch einen Kuss auf die Nase und aufs Kinn und Umarmte ihn noch mal.
“Ich bin so so stolz auf dich Haz“
Harry war glücklich. Er war noch glücklicher als Louis ein Kreuz über Harry’s Herzen machte.
Louis hatte nachgelesen es heißt Ich liebe dich.
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“Mummy“ schrie Phoebe und kam in die Küche gelaufen, dicht gefolgt von Daisy.
“Harry und Louis sind wieder da“ rief Daisy und hüpfte aufgeregt auf und ab.
“Wir waren nur eine Woche weg“ rief Louis und drückte die zwei Blondschöpfe die in seine Arme gelaufen kamen fest an sich. Nachdem sie mit Louis fertig waren schmissen sie sich auf Harry der sie breit lächelnd in seine Arme nahm.
“Hast du uns was mitgebracht Harry?“ Phoebe bewegte ihre Hände während sie sprach. Louis war stolz sagen zu können, dass seine Schwestern mit ihm Gebärdensprache gelernt hatten weil sie besser mit Harry reden wollten.
Harry lachte “Zayn hat die Geschenke dabei“ sagte er und tippte den beiden Mädchen auf die Nase bevor er Louis anlächelte. Die beiden Mädchen liefen aus der Haustür und riefen laut “Onkel Zayn“ gefolgt von einem dumpfen Geräusch.
Louis lachte und Harry sah ihn fragend an. “Die Mädchen haben Zayn umgehauen“
Harry schmunzelte und kam rüber zu Louis und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Louis schloss seine Augen und genoss das Gefühl von Harry’s Lippen auf seinen.
“Okay Jungs“ rief Jay und die beiden trennten sich von einander “Wie war es in London?“
Sie haben die letzte Ferienwoche alle in dem Bungalo von Harry’s Dad verbracht. Harry meinte es wäre der perfekte Ort um sich zu entspannten und sich näher zu kommen und wer wäre Louis dazu nein zu sagen? Leider hatte Niall davon erfahren und bettelte mitkommen zu dürfen und so nahmen sie einfach Niall, Zayn und Liam mit. Louis wollte am liebsten in der Erinnerung daran leben, wie Harry ihn über das Lagerfeuer hinweg angesehen hatte, wie er redete, still war, wie sie kuschelten, Küssten, Liebe machten.
“Es war toll“ sagte Louis und zwinkerte Harry zu. Seinem Harry. Der Junge den er für immer anstarren wollte und Louis war sich sicher er würde so schnell nicht von ihm loskommen. Er wollte es auch gar nicht.
Harry’s Entschuldigungen sind sanft und immer vorsichtig. Seine Wut ist dunkel und voller Kraft. Seine Trauer ist kalt und von Dauer, wie Regen. Seine Liebe brennt so hell, dass Louis es manchmal gar nicht aushält und wegschauen muss. Auch wenn er sich insgeheim immer nach mehr sehnt. Harry’s Emotionen sind fühlbar, sie sind energisch und hüllen Louis ein und sinken durch seine Haut, tief in seine Knochen, wo er Harry überall spürt.
Die Veränderung in ihrer Beziehung ist so fein, sie ist schnell zu übersehen. Die Berührungen dauern länger und die Umarmungen sind kräftiger und sie Küssen sich jetzt, spät nachts wenn es nur Harry, Louis und die Sterne sind. Wenn sich Liebe so anfühlt dann würde Louis gerne für immer darin verloren gehen.
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The Melody in my Bones (AU, Larry Stylinson)
FanfictionHarry ist taub. Louis ist es nicht. Harry spielt Geige und Louis hört ihn.