Liebeleien

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Die Tür ging auf und er trat ein. Er spürte sofort, das er in der Nähe war. Seine Magie reagierte automatisch auf seine Anwesenheit. Suchend blickte er sich um. Überall tummelten sich Schattenjäger. An einem Tisch relativ weit hinten erblickte er Clary und Jace. Wie ferngesteuert ging er auf die beiden zu, sein laszives Grinsen wie immer auf sein Gesicht geklebt. 
Stumm stellte er sich zu den beiden und blickte ihnen über die Schultern. Sie brüteten über einem Stadtplan und schienen ihn gar nicht bemerkt zu haben. Er blickte sich erneut um, als seine Nackenhaare sich plötzlich aufstellten und der Magiestrom in seinem Innern zu prickeln anfing.
"Magnus..." Er drehte sich ruckartig um und schaute in zwei blau strahlende Augen, die ihm in letzter Zeit nicht mehr losließen. "Alec mein Lieber", hauchte er und lächelte.

Mit gekreuzten Armen stand er vor dem Hexenmeister. Zur Zeit streunerte er hier ständig umher. Nicht falsch verstehen, er war froh, dass er ihnen half Valentin zu finden, ohne ihn hätten sich so einige Situationen als wesentlich schwieriger herausgestellt. Doch ihm behagte die ständige Anwesenheit des Schwarzhaarigen nicht. Seine Haut fing an zu jucken, er wurde nervös und unsicher in seiner Gegenwart. 
Was sehr wahrscheinlich daran lag, dass er ein Schattenjäger und Magnus ein Unterweltler war, zudem auch noch der oberste Hexenmeister in Brooklyn. Auch die Art seines Gegenübers machte ihn unsicher. Dieses ständige Lächeln und seine lockere Art... Wie konnte man nur so unbeschwert sein? Naja, nach einer Lebensspanne von bereits fast 800 Jahren nahm man wahrscheinlich nicht mehr so vieles ernst, er war ja quasi unsterblich. 

"Was tust du schon wieder hier?", fuhr er ihn kalt an. Kurz bildete er sich ein, dass der Ältere zusammenzuckte. "Jace bat mich um Hilfe. Deswegen bin ich hier." Alec drehte sich zu seinem Parabatai um:"Weshalb brauchst du seine Hilfe?" Jace richtete sich auf und schaute Magnus ein wenig verdutzt an, als habe er gerade erst jetzt bemerkt, dass der Hexenmeister hier sei:"Wir haben eine Spur von Valentin, aber wir brauchen Magnus, um den Bannspruch, der sich um sein Versteck gelegt hat zu durchbrechen, oder willst du das übernehmen Alec?"
Innerlich schüttelte es ihn, weil sie schon wieder einmal auf die Hilfe von Magnus angewiesen waren. Er war ein Unterweltler verdammt nochmal, er hatte sich nicht in die Angelegenheiten von Schattenjägern einzumischen... Und doch... Er konnte sich die Hilfe des Warlock nicht mehr wegdenken auch wenns es ihm Unbehagen bescherte...

"Wie gedenkt ihr vorzugehen?", wand er sich an Jace. Er spürte Magnus Blicke an ihm kleben. 
Der Hexenmeister folgte mit seinen Augen jede seiner Bewegungen. Er scannte seine Reaktionen, als Jace ihm ihren Plan erklärte. Merkwürdig, es zeigten sich kaum Regungen in seinem Gesicht. Er blickte zu Alecs Schwester Izzy, die mit ihrem Bruder zu ihnen gestoßen war. Bei ihr war es völlig anders. Ihr Gesicht verriet ihm viel über ihre Gefühlslage und ihre Aufregung in Bezug auf die bevorstehende Mission. Wieder wandte er sich zu dem kleinern vor ihm um. 

Irgendetwas an ihm faszinierte ihn. Er wusste nicht genau was es war, aber irgendetwas an seiner abweisenden und kühlen Art schien ihn nicht los zu lassen. *Wieder eine deiner Schwärmereien Magnus. Du kannst einfach nicht alleine sein* Schallte Camilles Stimme durch seinen Kopf und er musste innerlich schmunzeln. Wie recht sie hatte. Er hatte immer wieder in seinem langen Leben jemanden an seiner Seite gehabt.
Kleine Schwärmereien wie sie er nannte, Langeweilevertreibe aber richtige Liebe hatte er in seinem bisherigen Leben sehr wenig gehabt. Camille wäre wahrscheinlich die einzige, die daran reichen würde. Und doch.... Er war einfach fasziniert und konnte seinen Blick nicht von den geschmeidigen und vor Kraft strotzenden Bewegungen des Shadowhunters losreißen. 

Er schüttelte innerlich den Kopf über sich selbst. Ein Warlock und ein Shadowhunter. Ein belustigendes Bild.

It's just you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt