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Heute entschied sich mein Wecker dazu, seine tägliche Funktion nicht zu erfüllen und mein Bruder war scheinbar bereits weg, weshalb ich jetzt zur Schule laufen muss und lasst euch eins gesagt haben:

Ich hasse Sport. Das hat aber auch so seine Gründe.

Vor sechs Monaten hatte ich meine Phase, wo ich der festen Überzeugung war, Sport sei eins meiner Hobbys geworden. Oh, wie falsch ich lag, sehr falsch. Es hat so harmlos angefangen: ich wollte nur mit ein paar Freunden Fußball spielen. Das ging aber so in die Hose, dass ich beim Versuch einen Tor zu erzielen, die Nase meines besten Freundes gebrochen habe. Vor Schreck war ich einige Sekunden wie gelähmt, sodass ich den auf mich fliegenden Ball nicht mehr ausweichen konnte. Fazit: Ich hatte auch eine gebrochene Nase.

Ich war schon 15 Minuten zu spät und das am zweiten Schultag. Kein guter Eindruck. Völlig außer Atem stand ich vor meinem Klassenzimmer, in der Hoffnung mein Atem würde sich in den nächsten drei Sekunden normalisieren. Fehlschlag. Ich öffnete die Tür langsam und machte mich darauf gefasst, die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse auf mich zu haben.

„Ah Ms.Black, schön, dass sie uns mit ihrer Anwesenheit segnen konnten" sagte der Lehrer spöttisch. Er war zwar besonders groß, jedoch fehlte ihm definitiv an Muskeln. Ich wette mit euch, dass wenn er seitlich steht, er wie der Buchstabe „L" aussieht.

„Entschuldigung, dass ich zu spät komme. Ich habe leider verschlafen. Das kommt nicht wieder vor!" versicherte ich ihm. Er machte nur ein grimmiges Gesicht und wies mich auf, neben einem Jungen zu setzten, welcher in der letzten Reihe saß. Damit ich endlich nicht mehr der Fokus der Klasse bin, ging ich mit schnellen Schritten zu diesem Jungen und setzte mich in Lichtgeschwindigkeit neben ihm. Ich nahm meine Sachen leise raus, da ich nicht nochmal in der Stunde negativ auffallen wollte. Einmal ist definitiv genug für den heutigen Tag.

„Ach Ms. Black das wird anscheinend ihr fester Platz für dieses Halbjahr, da es sowieso der letzte freie war." Ich nickte ihm zu, um ihm verstehen zu geben, dass ich ihn verstanden habe. Ich wusste um ehrlich zu sein nicht, warum ich nicht neben Sam sitzen konnte, aber ich entschied mich dafür, nicht weiter darüber zu denken und stattdessen aufmerksam dem Unterricht zu folgen. Nach ungefähr einer halben Stunde war meine Konzentration endgültig weg. Ich begann damit, meine Klassenkameraden zu observieren, denn ich hatte gestern keine Zeit dazu. Diese Klasse ist ziemlich vielfältig, wie bemerkt habe: Die meisten machten einen normalen Eindruck auf mich. Sie waren weder auffällig gekleidet, noch benahmen sie sich sonderbar. Natürlich gab es Ausnahmen. In der dritten Reihe zum Beispiel sah ich vier Mädchen, die mit der abscheulichsten Farbe gekleidet waren: Pink. Wir reden hier nicht über normales dezentes Pink, nein Neon-Pink. Somit sah ihre Reihe wie ein Warnschild aus, welches von sechs jährigen Mädchen gebastelt wurde. Ich streifte mein Blick weiter durch die Klasse, bis ich in der letzten Reihe ankam. Es saßen mit mir, noch drei Jungs in der letzten Reihe. Sie alle saßen neben einander und ich war auf dem Platz ganz rechts neben dem Fenster, was für mich von Vorteil war, da ich gerne die Natur beobachte und diese Schule hat, von diesem Fenster aus gesehen, eine schöne Sicht. Ein Gebäude, welches sofort ins Auge stach und drum herum viele Bäume und kleine Wiesen, wo ich wahrscheinlich meine Mittagspausen im Sommer verbringen werde. Ich drehte meinen Kopf in die andere Seite und musterte meinen Sitznachbar. Jetzt bloß nicht sabbern Lucia!  

Heiliger Bambus war dieser Junge schön. Er sieht aus, als wäre er ein Meisterwerk Gottes mit seinen wuscheligen dunkelbraunen Haare, welche ihn eine gewisse Männlichkeit verliehen. Seine Wangenknochen, mit denen man Papier schneiden könnte oder seine vollen Lippen, die einen dazu begrüßen, sein Kopf zu nehmen und ihn störmisch zu liebkosen. Ok, woher kommen diese Fantasien?

Aber um ehrlich zu sein konnte ich nicht anders. Seine sexy Haare, perfekte Nase und diese Augen. Wie konnte ich diese Augen ignorieren, die eine Mischung aus abendblau und grau waren. Sie schauen mich an und ich habe das Gefühl- Moment mal diese wunderschönen Augen schauen mich an! Sofort schießt mir die Röte ins Gesicht und ich drehe meinen Kopf abrupt nach vorne. Man war das peinlich.

Zum Glück sagte mein Tischnachbar nichts und machte einfach weiter mit dem Unterricht und ich stellte ziemlich schnell danach fest, dass er total intelligent war, weshalb ich mir für meine Beobachtungsaktion noch blöder vorkam. Der Sexy Unbekannte neben mir, hatte auf jede vom Lehrer gestellte Frage eine Antwort und jede seiner Antwort enthielt für meine Deutschkenntnisse mindestens ein Fremdwort pro Satz.

Nach der Klingel begann ich meine Sachen zusammenzupacken. Ich war schon fast aus dem Klassenzimmer rausgetreten, als ich volle Kanne in eine harte Brust raus lief. Leicht betäubt massierte ich mir die Stirn und suchte nachdem Gesicht des vor mir stehenden Muskelprotzes. Und weil ich ja in meinem Leben auch so viel Glück habe musste es mein sexy Sitznachbar sein.

„Oh das tut mir Leid. Ich habe dich beim Rausgehen leider nicht gesehen!" stotterte ich vor mich hin. Hey Selbstbewusstsein willst du mich nicht mal wieder besuchen?

„Aha, würdest du dich nun aus dem Weg begeben? Ich verschwende ungern meine Zeit mit Menschen, dessen IQ niedriger als die Raumtemperatur ist.

„Wie bitte? Was fällt dir ein du arroganter überheblicher Vieh" doch er gähnte nur als Antwort, schubste mich zur Seite und ging mit einem gleichgültigen Blick. Widerlicher Mistkerl! Und neben dem soll ich ein ganzes Halbjahr sitzen?








Hey meine Lieben,

wenn ihr das liest, dann heißt es, dass ihr meiner Story eine Chance gibt, also dafür mal danke!

Es wird spannender, also bleibt auf jeden Fall dran!

Tschüss und hoffentlich bis zum nächsten Mal! :D

BAD LUCKWhere stories live. Discover now