Szene Dreizehn (Kat)
"Danke noch mal, dass du mich eingeladen hast", sagte Wendy, als wir ein paar Stunden später wieder am Motel ankamen. Sie stand an ihrer Zimmertür, schräg gegenüber von meiner und drehte sich zu mir, als ich gerade das Zimmer betreten wollte. Ich hatte schon den Schlüssel im Schloss und drehte mich zu Wendy.
"Kein Problem", sagte ich.
"Wenn du Hilfe brauchst, dir eine Wohnung zu suchen, helfe ich dir gerne, oder nach einem Job."
"Ich komme schon darauf zurück."
"Okay, dann gute Nacht", sagte Wendy.
"Wünsche ich dir auch", entgegnete ich und war damit in meinem Zimmer verschwunden. Ich schloss die Tür hinter mir zu und schloss diese gleich auch ab. Meine Handtasche schmiss ich neben meinem Bett und wollte mich gleich mit drauf schmeißen, als ich etwas auf dem Boden liegen sah.
Wie einen der Zufall immer wieder ein Messer ins Herz rammte. So fühlte ich mich gerade, als ich das Ultraschallfoto vor meinem Bett liegen sah. Das musste mir vorhin, aus meine wichtigen Unterlagen geflogen sein. Ich bückte mich, um das Foto aufzuheben und blickte es mir, mit noch größeren Herzschmerzen an. Automatisch fuhr meine linke Hand, über meinen flachen Bauch. Tränen schossen mir in die Augen, desto länger ich das Ultraschallbild anschaute. Auf das kleine Gesicht, mit der Stupsnase und den Daumen im Mund. Ich fuhr mit den Daumen über die Wange des kleinen Würmchen und ließ mich aufs Bett fallen.
Die Fehlgeburt meiner Tochter im achten Monat der Schwangerschaft, fraß mich immer noch innerlich auf, weil ich mit niemanden darüber geredet hatte, außer mit Chris. Es war ja schließlich seine Tochter - ich glaubte es zumindest - denn der Seitensprung den ich hatte, fiel auch auf die Zeugung zurück. Chris kam über den Verlust des Babys schneller hinweg, als ich, auch wenn es jetzt sieben Jahre her war. Ich litt immer noch unter dem Verlust und wollte es immer noch nicht wahrhaben, dass meine Tochter tot war. Ich werde nie vergessen, wie der kleine Sarg damals zu Boden gelassen wurde. Nie mehr.
Ich legte das Bild auf meinem Bauch und ließ den Tränen weiter ihren Lauf.
Vier Tage später, machte ich mich auf den Weg zum Einwohnermeldeamt, damit ich mir hier anmelden konnte. Ich hatte die Tage und Nächte, weiter nachgedacht, dass ich jetzt entgültig hier in Charming bleiben werde.
Das ich hier mein neues Leben aufbauen werde und noch mal von vorne anfangen werde. Und ich hoffte, dass hier alles besser für mich laufen würde.
Als ich gerade zurück zum Motel war, beschloss ich, dass ich Jax einen Besuch abstatte, da ich nicht auf der Party gewesen bin. Außerdem habe ich lange nichts von ihm gehört, weshalb ich mal nachgucken wollte, wie es ihm und die anderen ging. Ich fuhr auf das Gelände auf, auf dem mich Jax vor vier Tagen mal hingebracht hatte und hielt neben den schicken schwarzen Sportwagen. Im Vergleich vor ein paar Tagen, standen heute nicht viele Bikes vor dem Clubhaus. Ich schloss das Auto ab und blickte in die Werkstatt, da war nichts von Jax zu sehen. Nur ein paar Mechaniker waren dort am arbeiten und dort erkannte ich niemanden, von den Jungs, die ich vor fast einer Woche kennengelernt hatte.
Ich hatte die Hoffnung auf und kam mir auch ein wenig bescheuert vor, Jax zu suchen. Gerade als ich wieder ins Auto einsteigen wollte, rief jemand nach mir. Die Stimme kannte ich gar nicht, weshalb ich mich verblüfft umdrehte und eine etwas ältere Frau sah, die auf mich zu kam.
"Uhm, ja?", fragte ich verdutzt und setzte mir die Sonnenbrille auf den Kopf. Die Frau mit den dunklen Haaren und den blonden Strähnen, blieb vor mir stehen und musterte kurz mein Gesicht.
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Mr. Vize [SOA] | ⏸.
FanfictionKatherine Shaw hat von ihrem aktuellen Leben die Schnauze voll. Die Schnauze voll von ihrer Arbeit, von ihrem Alkoholiker-Freund und von ihrer Heimat. Da kommen die Sons Of Anarchy, rund um Jax Teller gerade recht. Nach ein paar Tiefschlägen, bes...