Normal Friends?

2. Kapitel

John POV

Wuterfüllt und ein wenig beleidigt lief ich die Bakerstreet entlang. Ich wusste, dass man Sherlock so etwas nicht übel nehmen durfte. So war er nun einmal und damit musste ich, als sein Mitbewohner, auch fertig werden. Aber oftmals war ich auch einfach nur genervt von ihm.

Es gab auch Momente, in denen ich Sherlock einfach nur bewundern konnte.
Zum Beispiel das eine Mal mit Moriarty im Schwimmbad.
Seine Konzentration war auf höchstem Niveau, seine Stimme war fest und entschlossen und seine Worte wählte er mit äußerstem Bedacht.
Ich kannte vorher nie jemanden, der sogar in solche Situationen ruhig und konzentriert bleiben konnte.
Aber das konnte er, Sherlock. Er war wirklich ein Meister in der Beherrschung seines Körpers und seiner Sinne.

Meine Schritte hallten auf dem regennassen Pflaster während ich schnellen Schrittes aus der Bakerstreet lief und auf einen kleinen Park zu steuerte.

Eigentlich hatte es ja keinen Sinn, vor Sherlock wegzulaufen.

Erstens würde er mich sowieso in kürzester Zeit aufgefunden haben und zweitens änderte mein Weglaufen auch die Situation nicht im Geringstem.

Aber dennoch brauchte ich ab und zu einfach mal eine Auszeit von Sherlock und seinen manchmal wirklich nervtötenden Deduktionen.

Im Park war kaum jemand mehr. Kein Wunder, es war ja auch bereits 20:00 Uhr. Nur ein Mann und sein Hund bogen gerade um die Ecke, um den Park noch zu verlassen.

Ich stieg die drei kurzen Treppenstufen zu einem kleinen Pavillon hoch, um mich dort auf eine Bank nieder zu lassen.

Mein Blick streifte über den kleinen Park.
Überall standen kleine Bänke unter Bäumen, die sich allesamt an einen Kiesweg anreihten, der durch den ganzen Park verlief.
Ein kleiner Teich war zu meiner Rechten, in dem auch einige Enten ihr Unwesen trieben. Jedoch verzogen diese sich dann auch bald ins hohe Schilf-Gras, als der Regen ein wenig stärker einsetzte.

Ich sah zum gefühlten hundertstden Mal auf mein Handy. Warum, wusste ich auch nicht. Was erwartete ich mir? Das Sherlock anrufen würde?
Oh nein. Wenn er sich überhaupt bei mir meldet, dann ist es wegen einem Fall, bei dem er meine Hilfe braucht. Und selbst dann würde er mir nur eine SMS schicken.

Doch gerade als ich mein Handy in meine Jackentasche gesteckt hatte, vibrierte es.

Ich nahm es langsam wieder aus der Tasche und sah auf den Display.