5. Kapitel

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John POV

Sherlock hatte seinen hellbraunen Morgenmantel an, als er sich mit einer geschwinden Bewegung den Laptop vom Tisch nahm und sich wieder setzte.

Ich verstand irgendwie nicht ganz, warum er auch den ganzen Tag über in diesem Morgenmantel herum lief. Aber bei Sherlock verstand ich so Manches nicht.

"Hier. Sehen Sie mal." , sagte Sherlock und gab mir den aufgeklappten Laptop.

Ich sah mir die Internet Seite genauer an.
'Sichtung eines bekannten Auftragskillers in London!' , stand in großen Buchtsaben als Überschrift.

Dann fing ich an zu lesen:

'Ein bekannter Auftragskiller namens Juan Abruzzi, wurde bis jetzt vier mal in und um London herum gesichtet.'

Unter dem Artikel war noch eine Karte worauf mit roten Punkten eingezeichnet war, wo man diesen Juan Abruzzi gesehen hat.

"Nun?" , fragte Sherlock nach einer kurzen Pause.

Sherlock sah mich aus seinen blauen Augen an, die mich an die geheimnisvolle Tiefe des Meeres erinnerten. Ich ertrank in dieser Tiefe.
Dabei passten die dunklen Augen so perfekt zu seinen ebenfalls dunklen Locken, die immer wie ein Wirr-Warr aus Haaren herunter hingen und doch sein kantiges Gesicht umschmeichelten.

"Dr. Watson!" , sagte Sherlock etwas lauter, und schleuderte meine Gedanken komplett durcheinander.

Warum war ich nur in letzter Zeit so unkonzentriert und ließ mich so schnell ablenken? Lag dies alles nur an Sherlock?

"Was erkennen Sie?" , wollte Sherlock nocheinmal wissen und grinste schelmisch.

"Ich erkenne dadurch rein gar nichts, Sherlock." , antwortete ich wobei ich schon auf die nächste 'Sie-sehen-aber-Sie-nehmen-nicht-wahr'-Predigt wartete.

Zu meiner Verwunderung gab es aber doch keine Standpauke.

"Sehen Sie sich diese Grafik einfach einmal genauer an." , entgegnete Sherlock mit kühler Stimme.

Plötzlich erkannte ich tatsächlich etwas. Die rot-markierten Punkte auf der Karte sahen bei näherem betrachten aus, wie ein Pfeil!

"Ein Pfeil!" , sagte ich und blickte vom Laptop wieder nach oben.

"Gut, sehr gut. Leider nur viel zu langsam."

"Wo zeigt dieser Pfeil hin?" ,fragte Sherlock.

"Jaja ich habe es verstanden Sherlock!....Nach Colewire Village." , keifte ich. Wobei ich ihm nach einer kurzen Pause doch die Antwort auf seine Frage gab.

"Brilliant, Dr. Watson."

"Und nun?"

"Wie, und nun?
Wir werden dorthin fahren. Das sind etwa zweieinhalb Stunden mit dem Auto dorthin. Packen Sie sich alles Nötige zusammen." ,gab Sherlock schnell zur Antwort und stand von seinem Sessel auf.

"Wie, jetzt sofort?"

"Offenkundig"

Mir blieb nichts anderes übrig, als mir eine Reisetasche zu packen, und mit Sherlock zu gehen.

Normal Friends?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt