Lillyth und Xilthar - 1. Kapitel

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1. Kapitel - Die Augen


Der Mond scheint. Der Wind weht. Durch einen Wald rennt etwas. Rennt so schnell es kann. Vor was es Weg läuft, das sieht keiner. Keine Verfolger zu sehen. Hat es angst? Oder einen bestimmten Grund, nachts alleine durch einen Wald zu rennen? An einem großen Baum bleibt es stehen. Eine Frau. Geschätzt etwa Ende 19 vielleicht auch Anfang 21. Sie keucht, ringt nach Luft. Ihre Lungen fühlen sich wie verätzt an. Sie fasst sich an die Brust. Legt ihre Hand auf ihr Herz. Ihr puls ist bei 120. Sie keucht weiter. Weiter nach Luftringen. Sie atmet laut ein und wieder aus, als bekäme sie keine Luft mehr. Sie krallt ihre Finger in die Rinde des Baumes. Weiter nach Luft ringend, so als hätte sie zweimal denn längsten Marathon dieser Welt gelaufen, sackt sie langsam zusammen. Die eine Hand weiter am Baum, die andere nun auf ihrem Gesicht. Tränen rollen ihre Wangen herunter. Sie kneift ihre Augen zu, kriegt durch das weinen noch weniger Luft. Schluchzt, will sich mit ihrer Hand die Tränen wegwischen, welche aber wie ein Wasserfall sind, wessen Quelle nicht versiegen will. Sie fällt auf ihre Knie, krümmt ihren Rücken und hält ihren Kopf mit ihrem linken Arm. Sie weint weiter. Ringt nach Luft. Versucht zu atmen. Schluchzt. Zieht an ihren Haaren. Sie drückt mit ihrem ganzen Gewicht ihre Knie in den Waldboden. Ihre Finger sind Wund und schmerzen. ''Warum? Warum?'' Fragt sie leise. Sie hebt ihren Kopf, schaut sich um, wo sie ist. Sie hat keinerlei Orientierung. Ist sie Verloren? Was macht sie hier überhaupt? Tief in der Nacht, in einem Wald bei gefühlten 0 Grad? Langsam sackt sie immer weiter zusammen. Ihre Atmung verlangsamt sich. Ihre Augen werden Schwer. Sie fällt auf die Seite. Langsam bewusstlos werdend, im Waldboden liegend liegt sie. Sie schließt ihre Augen und wird darauf hin bewusstlos.


Einige Zeit später (ca. 1-2 Stunden)


Plötzlich und ohne Warnung, schreckt sie hoch. Sie schaut sich um. ''Wo bin ich?'' Fragt sie. Sie liegt nicht mehr im Wald, auf dem Waldboden. Sie liegt auf Stein. Harter, kalter Stein. Sie umklammert sich mit ihren armen damit ihr nicht so kalt ist. Sie schaut sich genauer um. Vor ihr war nichts als Dunkelheit. Sie schaut nach rechts. Doch auch da sieht sie nur Dunkelheit. Sie schaut nach Links und ahnt schon, das sie dort genau dasselbe sehen wird. Und sie hatte recht. Auch links von ihr nur Dunkelheit. Sie dreht sich um und sieht auch dort nur Dunkelheit. ''Bin ich Tot?'' Fragte sie leise. ''Ob du Tod bist, das musst du alleine entscheiden'' sagt eine Dunkle Stimme und hallte um sie herum. ''Ob du Tod sein willst, auch das musst du alleine entscheiden'' Sagt die Dunkle Stimme. ''Du alleine bestimmst ob du Stirbst'' ''Wer ist da? Wer spricht zu mir?!'' Fragt die Frau Ängstlich und zugleich aufgebracht. ''Wer seid ihr? Wo seit ihr?'' Fragt die Frau. ''Ich bin Hinter dir. Vor dir. Neben dir. Nur du siehst mich nicht'' hallte die Dunkle Stimme. ''Dann zeigt euch. Zeigt euch, damit ich weiß zu wem ich spreche'' Sprach die Frau selbstbewusst. ''Ich brauche mich nicht zu zeigen. Du musst dich nur umdrehen und ein paar Schritte gehen, dann weißt du wo ich bin und vor allem, wer ich bin'' Sprach die Stimme. Sie weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund hatte die Stimme etwas Vertrautes. Etwas Beschützendes. ''Wie kann ich sicher sein, dass ihr euch zeigen werdet?'' fragt die Frau unglaubwürdig. ''Wieso sollte ich euch Vertrauen?'' ''Wieso?'' Fragte die Dunkle Stimme. ''Das ist eine gute und berechtigte Frage'' sprach er. ''Was glaubst du, warum solltest du mir vertrauen? Warum solltest du wissen wollen, wer ich bin? Warum solltest du wissen wollen, warum du nicht im Wald, sondern hier bist?'' Fragt die Stimme sanft. ''Wieso?'' Fragt die Frau. ''Ich will wissen wer ihr seid, was ihr seid, warum ich hier bin'' sagt die Frau. ''Es sind antworten die ich jetzt suche und finden will'' sagt sie und bekommt durch die ganze Dunkelheit langsam Angst. Ihre Füße tun weh. Ihr ist kalt. ''Antworten suchst du also?'' Sagt die Stimme. ''Steh auf, dreh dich um und gehe ein paar Schritte, dann sollst du deine Antworten bekommen'' Sagt die Stimme leise. ''Ich kann euch immer noch nicht Trauen'' Sagt die Frau. ''Woher soll ich wissen, dass das nicht ein Trick ist und ihr mich Töten wollt?!'' ''Ich zwinge euch nicht. Ich kann nur so viel sagen: Höre auf dein Gewissen, dein Herz. Suche dort die Antwort'' Spricht die Dunkle stimmt sanft, beruhigend und hallt wieder um sie herum. 'Mein Gewissen? Mein Herz?' Fragt sich die Frau innerlich. 'Soll ich also auf mein Gewissen hören, welches mir sagt, dass ich ihm nicht trauen kann, oder auf mein Herz welches mir sagt, dass ich ihm trauen kann.' Die frau sitzt weiterhin auf dem Boden. ''Versprichst du mir, mir nichts zu tun? Mich weder verletzen noch töten zu wollen?'' Fragt die Frau. ''Ich bin jemand der Versprächen hält. Also ja. Ich verspreche dir, dich nicht zu verletzen, noch dich zu töten'' sagte die Stimme sanft und Vertrauenswürdig. 'Also dann' sagt sich die Frau innerlich. Sie steht auf, dreht sich um und bleibt dann aber an Ort und Stelle stehen. ''Habe keine Angst'' sagt die dunkle Stimme. Die Frau atmet tief ein, und wieder aus. Setzt langsam und vorsichtig einen Fuß vor denn andere, so als würde sie über ein Seil gehen, welches über den Grand Canyon gespannt ist. Weiter in die Dunkelheit hinein, mit starker Atmung geht sie dahin. ''Wie weit muss ich noch?'' Fragt sie angespannt. Sie bleibt stehen. ''Drei Schritte, mehr nicht'' versprach die Stimme. Die Frau schluckte, und ging die restlichen drei Schritte so, als wären es ihre restlichen gewesen. ''Ich bin jetzt so weit gegangen, wie du es gesagt hast. Wo bist du also? Wo ist dein Versprechen?'' Fragt die Frau leicht aufgebracht. Für kurze Zeit kommt keine Antwort. 'Ich hätte es wissen müssen. Traue niemals jemand fremden' sagte sie innerlich. 'Wieso habe ich ihm überhaupt' wollte sie sich sagen, doch dann verstummte sie, als zwei große, Magentafarbene Augen sie anschauten. Sie zuckte und wich beim Anblick zurück, stolperte und fiel auf ihren Allerwertesten. Ihre Atmung wurde schneller, ihre Augen groß. Sie konnte denn blick nicht lösen, denn diese Augen auf sie hatte. Sie atmete schneller, heftiger, während diese Augen förmlich in ihre Seele schauten. Schweiß lief ihr die Stirn herunter. Eine Träne fing an, langsam ihre Wange herunter zu laufen. Sie schüttelte leicht denn Kopf, wollte nicht glauben, nicht wissen, was da vor ihr ist. Sie wollte die Augen schließen, doch der Blick der Magentafarbenen Augen ließ sie nicht. Panik machte sich in ihr breit. Ihre Knie begannen zu zittern. Ihre Lippen, Hände fingen an zu zittern, so als säße sie in tiefster Kälte. In ihren Augen sieht man, dass sie pure Panik hat. Angst. Angst, dass ihr was passiert. Das sie Stirbt. ''Wer bist du?!'' Fragt sie immer noch von diesen Augen gefesselt. Es kommt keine Antwort. Die Augen starren sie weiter an, jedoch kommen sie langsam näher. Die Frau geht bei diesem Anblick mit ihrem Rücken etwas zurück und will von diesen Augen weg. Sie krabbelt hektisch nach hinten, jedoch stößt sie an etwas, und kommt damit nicht weiter. Immer noch Starren die Augen sie an und kommen näher. Immer näher, bis die Frau das Gefühl hat, das diese nur noch 80cm von ihr entfernt sind. Sie wimmert leise, Tränen laufen ihr die Wangen hinunter. Plötzlich zuckt sie zusammen, als etwas großes, Mächtiges schnaubt. Sie hält ihre Arme vor ihr Gesicht, vor lauter Angst, dass sie gefressen oder verletzt wird. ''Du wolltest antworten? Hier bekommst du sie'' Sprach die dunkle Stimme direkt vor ihr. Sie nahm ihre Arme herunter und öffnete ihre Augen. Die großen Augen wahren weg, stattdessen war vor ihr große krallen die nach oben zeigten, so als würde jemand seine Hand nach ihr ausstrecken um ihr hoch zu helfen. ''Ich weiß du hast Angst, und das berechtigt, aber vertraue mir und halte dich an mir fest'' sagte die Stimme und wollte ihr damit Mut machen. Wie von Geisterhand gesteuert, streckte sie einen arm aus und hielt sich mit der Hand an einer der Krallen fest. Sie wahren Groß, gebogen weiß und spitz. Sie spürte das jemand an diesen Krallen zog, und das nicht gerade mit wenig Kraft. Sie stand auf, und steht nun wieder in der Dunkelheit. ''Wer bist du?'' Fragt sie immer noch verängstigt. Die kralle lies von ihrer Hand los. Sie stolperte kurz nach und schaute sich dann Panisch um. Plötzlich schauten dann wieder diese Magentafarbene Augen auf sie. Von den Augen und ihrer Farbe war sie wie gebannt. Förmlich Verzaubert. Sie spürte plötzlich keine große Angst, sondern vertrauen. ''Wer bist du?'' Fragte sie nochmals leise. Die Augen kommen langsam näher. Sie bändigt ihre Angst und bleibt an Ort und Stelle stehen. Plötzlich entfachen sich rechts und links von ihr Feuer, große Flamen die Wärme und Licht spendeten. Sie erschreckte sich kurz, blieb aber weiterhin stehen. Sie blickte wieder nach vorne. Die Augen kommen ihr immer näher, bis sie Strukturen erkennt. Etwas Großes. Ein Kopf. Eine lange schnauze, Hörner die nach hinten gebogen sind und weiß schimmern. Sie lehnte sich etwas vor um mehr erkennen zu können. Nasenlöcher, zwei stück. Einen Mund, mit leicht rausstehenden zähnen. Sie erkennt noch mehr. Ein Federkleid schmückt die Mitte des Kopfes. Von kurz über den Augen bis anscheinend nach ganz hinten. Der Rest ist mit Dunklem Fell überzogen. Sie war jetzt bestimmt 50cm von den Augen, ja dem gesamten Kopf entfernt. Sie schaute ganz genau hin und erkannte auf der linken Seite sogar eine kleine Narbe. Kräftiges Atem unterbrach sie bei der Beobachtung. Sie erschrak sich kurz als eine große weiße kralle vor ihrem Gesicht auftauchte, ihr über die Wange, und damit die Tränen Weg strich. Sie zitterte leicht bei diesem Gefühl. ''Wer genau seit ihr?'' Fragte die Frau und schaute in die großen Augen. Um sie herum entfachten sich neue Flamen die hoch schossen und damit alles erhellten. Sie traute ihren Augen nicht, als sie einen Mächtigen und vielleicht 7 Meter großen Drachen vor sich sah. Er zeigte seine ganze bracht. Sein schwarzes sieht so aus als würde es glühen. Vier große, mächtige beine machte sie aus. An jedem Bein große Pfoten mit großen krallen, welche weiß und schön anzusehen sind. Sie blickte nach oben und sah große Tiefschwarze Flügel die sich ausbreiteten und ihre ganze Pracht zeigten. Sie war wie gelähmt bei diesem Anblick. Sie schaute leicht nach unten und erkannte einen langen, schwarzen Schwanz der am Ende leicht gefächert war. Ein massiver und großer Körper hielt alles an Ort und Stelle. Weiches Fell überzog seinen Körper. An seinen vorder- und Hinterbeinen hat er schöne weiße und so wie es aussieht blaue Muster. Wunderschön anzusehen ''Ein Drache'' Flüsterte sie geschockt. Die Magentafarbenen Augen sahen sie wieder an und das Feuer um den Drachen erlischt und tauchte in wieder in Dunkelheit. 'Darum habe ich ihn auch nicht die ganze Zeit gesehen' dachte sie sich. ''Ein Drache seid ihr also. Eine mächtige Kreatur aus alten Zeiten'' sagte sie Sprachlos. ''Da hast du recht'' Antwortet der Drache. ''Nur ganz so alt bin ich noch nicht'' meinte er und bewegte seinen Kopf zu der Frau. Diese starte nur in seine Verzaubernde Augen. ''Ach ja?'' Sagte sie. ''Und wie alt seit ihr?'' ''Ganz genau 538 Jahre alt'' Antwortet dieser. ''Das nennt ihr nicht Alt?'' Fragt die Frau verblüfft und bekommt große Augen. ''538 ist nur ein Viertel eines Drache Lebens. Vielleicht auch weniger. Das bedeutet, ich bin für meine Jahre noch recht Jung. Natürlich nur aus der Sicht der Drachen. Für euch Menschen hört sich das unglaubwürdig, schon fast übertrieben an'' Sagte der Drache mit ruhiger Stimme. ''Also ich bin nur 21 Jahre alt. Was eigentlich Jung, aber dennoch alt ist'' sprach die Frau. ''Und auf was für einen Namen hörst du, junge frau die jung und dennoch alt ist?'' Sagte er Humorvoll. Sie lachte kurz. ''Lillyth. Mein Name ist Lillyth'' ''Ein schöner Name. Schon fast einzigartig'' Sprach der Drache. Lillyth wurde leicht rot. ''Und auf was für einen Namen hört ihr, Drache?'' Fragt sie und schaut ihm tief in die Augen. ''Xilthartunnartieri'' Sprach er. ''Wie bitte?'' Fragte Lillyth und musste kurz Lachen. ''Es ist ein Name der Drachensprache. In Kurzform heiße ich Xilthar'' sprach er und senkte seinen Kopf, so als würde er sich verbeugen. ''Was tut ihr da?'' Fragt die Frau. ''Das machen wir Drachen wenn wir uns jemanden vorstellen. Wir verneigen uns aus Respekt'' Sprach der Drache Respektvoll und hob seinen Kopf wieder.


''Ihr sucht nach einem Ausgang, nicht war?'' Fragt Xilthar. ''Du willst hier raus. Ich sehe es an deinem Gesichtsausdruck. Er zeigt mir, das du dich unwohl fühlst, so als würde ich dich gleich Fressen wollen.'' Lillyth schaut zu Boden. ''Schon, ja'' sagt sie leise. ''Ich kann dich zum Ausgang bringen, wenn du dich hier nichts so wohl fühlst'' meint Xilthar. ''Nein'' sagt sie. ''Also schon ja ich fühle mich nicht so wohl in der Nähe eines großen Drachen. Ich will nur eine Sache wissen'' ''Und die wäre?'' Fragt Xilthar. Sie atmet einmal tief ein, und wieder aus. ''Warum hast du mich hierher gebracht? Warum hast du mich nicht da Liegengelassen und mich meinem Schicksal übergeben?'' Fragt sie und schaut dem Drachen dabei tief in die Augen. ''Warum?'' ''Drachen haben ein großes Herz. Auch wenn die meisten die Menschen nicht leiden können, uns als Menschenfressende Bestien abstempeln, die nur Chaos und Tod bringen wollen. Ich wollte die Menschen schon immer vom Gegenteil überzeugen, dass nicht alle Drachen so denken, wie sie es meinen. Das es auch welche gibt, die gutmütig sind, ein großes Herz haben. Das war mein einziges Ziel, was ich jetzt schon seit über 100 Jahren verfolge, aber noch keinen Erfolg hatte. Sie, die Menschen, haben es tief in ihrem Kopf verankert, dass wir böse sein müssen. Das wir nur Chaos bringen müssen. Das wir nur dazu da sind, um die Menschheit auszurotten. Darum, liebe Lillyth, habe ich dich nicht deinem Schicksal überlassen. Ich habe gehofft, das du vielleicht jemand bist, der mich versteht. Der versteht, wie ich denke und der versteht, dass es nicht nur schlimme Drachen gibt. Sondern auch gute, die euch nicht Fressen wollen. Die Freundschaft mit den Menschen haben wollen. Ich habe gehofft das'' sprach er hörte dann aber auf. ''Ist auch egal. Ich bringe dich zum Ausgang.'' Ihr hat es förmlich das Herz zerrissen, als sie diese Worte von ihm hörte. Sie selber hatte schon oft genug davon gehört, das Drachen schlimme Bestien sein sollen, die dich nur Töten wollen. Ihr hat es förmlich die Tränen in die Augen getrieben, nicht da sie Angst hat, sondern merkt, dass die Geschichten nicht alle wahr sind. Es gibt Drachen die Bestien sind, das stimmt. Aber ihr hat man immer gesagt, dass wenn sie einem Drachen gegenübersteht, das sie 100%tig tot sein wird. Sie würde in diesem Moment anders belehrt. Dieser Drache will sie nicht Töten oder Fressen. Nein er will vielmehr Freundschaft schließen, ihr zeigen, dass er jemand ist, dem man vertrauen kann.


Ihr Laufen die Tränen die Wange hinunter, wie sie Xilthar zum Ausgang folgt. Sie versucht nicht aufzufallen, das hat er jedoch wahrscheinlich schon bemerkt, denkt sie. ''Da wären wir'' meint er, und sie schaut aus einem großen Höhleneingang, nach draußen. Ein Eiskalter Wind fegt ihr um die Ohren. ''Du wolltest das ich dich zum Ausgang bringe, da ist er'' sagt er und man kann eine gewisse bedrückniss aus seiner Stimme hören. ''Es ist sehr kalt, also solltest du dich beeilen, nachhause zu kommen. Es wird in ungefähr 4 Stunden die Sonne aufgehen, dann wird es nicht mehr so kalt sein'' meint er dreht sich um und geht wieder zurück. ''Wo gehst du hin?'' Fragt Lillyth ihn. ''Zurück in meine Höhle. Mir ist es hier zu Kalt. Viel Glück noch kleine Lillyth und pass auf dich auf.'' Mit diesen Worten verschmilzt er mit der Dunkelheit. Lillyth schaut ihm Traurig hinterher. ''Wie soll ich nachhause, wenn ich keins habe?'' sagt sie leise. Tränen fangen wider an, langsam an ihrer Wange herunterzulaufen. ''Wie?'' Fragt sie nochmals. Sie dreht sich in Richtung Ausgang und geht langsam hinaus in die Kälte. Es sind inzwischen gefühlt -10 Grad. In Wirklichkeit sind es -20 Grad. Es ist tiefster Winter, doch Schnee ist noch nicht gefallen. ''Wie soll ich bei diesen Temperaturen hier was machen?'' Fragt sie sich. Sie geht weiter, die arme an ihren Körper gepresst. Sie schaut nochmal hinter sich. Der Eingang zu Xilthar's Höhle ist inzwischen 50 Meter entfernt.


Nach 10 Minuten in der eisernen Kälte, ihre Hände und Lippen zittern schon sehr stark, geht sie immer langsamer, so als hätte sie bald kraft mehr. Sie muss jetzt 600Meter von Xilthar's Höhle entfernt sein. Eine weite strecke, dafür dass es so kalt ist. Sie geht immer langsamer, bis sie schließlich stehen bleibt. ''Hätte ich ihn mal lieber gefragt ob ich nicht die Nacht über bei ihm bleiben kann. Ich hätte dann ja immer noch gehen können. Es wäre dann immerhin wärmer gewesen als jetzt'' sagt sie. Sie lehnt sich mit ihrem Rücken gegen einen Baum. Ironischer weise ist es genau der Baum, bei dem sie bewusstlos geworden ist. Sie erkennt es an der fehlenden rinde, die sie mit ihren Fingern abgekratzt hat. ''Welch Ironie'' sagt sie. ''Ich sterbe an dem Ort, wo er mich geholt hat.'' Sie lacht kurz. ''Tz... Welch Ironie.'' Sie rutscht mir ihrem Rücken am Baum hinunter bis sie auf dem kalten Waldboden sitzt. ''Wer hätte gedacht, dass es mal so enden wird. An einem Baum lehnend in eisiger Kälte. Zuvor hat man noch einen Drachen kennengelernt. Das ist doch ein scheiß Ende'' meint sie. Sie lacht wieder kurz und eine Träne läuft ihr wieder die Wange hinunter. Sie schließt die Augen. Es dauert auch nicht lange, da schläft sie ein. Bewusstlosigkeit ergreift wieder besitzt über sie. 'Wäre ich doch bei ihm geblieben' war ihr letzter Gedanke, bis sie schließlich ganz abdriftet.

Lillyht und XiltharWhere stories live. Discover now