Lillyht und Xilthar - 5. Kapitel

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5. Kapitel - Antworten


Ich spüre denn Wind, die kalte Luft. Es ist Nacht. Die Sterne funkeln und der Mond scheint in voller Pracht. Ich schaue mich um. Klarer Himmel. Keine Wolken. Diese Nacht soll also noch Kälter werden. Das ganze Land ist zu sehen. Es ist ein schöner Anblick. Die Sterne und der Mond spiegeln sich in einem Großen See unter mir. ''Ein schöner Anblick'' meine ich zu mir selbst.

Lillyth hatte die letzten 4 Nächte Albträume. Immer wieder denn selben, mit leicht veränderten Details. So wie sie es beschreiben hat, muss es sehr schlimm sein. Nur alleine daran zu denken was sie mir gesagt hat. Lässt mich schaudern. Ich Schüttle mich leicht. Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Diese Gedanken an ihre Träume. Hören wie sie mich gesehen hat. Wie sie sich gesehen hat. Das lässt mir die Angst in die Knochen steigen. Ich möchte nicht daran denken.

Ich mache mir zudem Sorgen. Sorgen um Lillyth. Sorgen darum, ob diese Albträume sie sehr beeinflussen können. Ich mein, sie ist jede Nacht schreiend mit Tränen in den Augen aufgewacht. Ich habe nach 2 Tagen so gut wie nicht mehr geschlafen, nur um zu warten das sie wieder aus diesem Albtraum aufwacht und ich sie sofort Trösten kann. Es ist kein schönes Gefühl jemanden in seinen Vorderbeinen zuhalten, der jede Nacht durch den selben Aufwacht. Schreiend, mit Tränen in den Augen aufwacht. Das ist wirklich kein schönes Gefühl. Nicht weil sie mir mein Fell nass macht, das macht mir nichts aus. Nein, sondern weil ich so fühle, als könne ich nichts für sie Tun außer sie zu Trösten und ihr immer wieder zu sagen das alles wieder gut wird. Dann realisiert man auch noch, das nicht wieder alles gut ist, so wie man es immer sagt. Nein. Diese Albträume kommen immer wieder. Und ich bin jetzt gerade nicht bei ihr. Hoffentlich ist sie nicht wieder Schreiend und weinend aufgewacht.

Ich musste jedoch raus aus der Höhle. Meinen Kopf frei bekommen von der ganzen Situation. Ich wünschte ich könnte was für sie tun, aber was kann ein Drache schon für einen Menschen tun? Sie trösten mehr aber auch nicht. Und das lässt mich so Hilflos fühlen.

Alles was ich will, dass sie nicht diese Albträume hat. Das sie sagen kann, dass sie gut geschlafen hat. Dass sie mit einem Lächeln morgens aufstehen kann. Dass ich ihr ins Gesicht sehen kann und freude erkennen kann. Das wünsche ich mir zurzeit einfach am meisten. Dass dies Albträume ein Ende haben.

Ein weiter Grund warum ich draußen bin ist das ich nach Antworten suche. Nach einer Antwort, warum sie diese Albträume hat. Aus diesem Grund suche ich eine Weise Wölfin namens Freya auf. Sie ist Alt und sehr weise. Sie kennt auf so viele Sachen eine Antwort. ''Ob sie auf meine Frage wohl auch eine Antwort hat?'' Frage ich mich selber. Hoffentlich. Wenn nicht dann muss ich schauen, das Lillyth und ich das irgendwie in den Griff bekommen.

Ich Lande an einer Felsformation von der ich weiß, dass Freya hier lebt. Sie lebt alleine. Die einzigen die sie besuchen sind Tiere und Menschen die nach Antworten suchen. Ich bin ebenfalls einer von denen. Und ich versuche die Antwort zu finden, warum Lillyth diese Albträume hat.

''Freya? Bist du hier?'' Rufe ich und gehe um die Felsformation herum. ''Ich bin hier oben'' sagt eine sanfte Stimme. Erst sehe ich sie nicht, dass sie so gut mit ihrer Umgebung verschmilzt. Sie ist so grau wie die Steine. Hellblaue Augen. Durch den Mond schimmert ihr Fell gräulich, schon fast weiß. Sie ist schön anzusehen. ''Ich grüße dich Freya'' sage ich und verneige mich aus Respekt und Höflichkeit.

'' Xilthartunnartieri. Wie oft habe ich dir jetzt schon gesagt, dass du dich nicht verbäugen musst?'' Fragt sie und lacht leicht. ''Du weißt ich bin ein Drache und es gehört nun mal zu mir mich zu verbeugen. Sei es jemand denn ich schon sehr lange Kenne oder jemand der neu für mich ist'' Antworte ich und erhebe mich wieder. ''Jemand neues wie, ich möchte mal sagen, deine Freundin?'' Fragt sie. ''Wie ich sehe weißt du ja schon über sie Bescheid. Dann kann ich mir ja Erklärung und weiteres ersparen'' antworte ich und geselle mich zu Freya welche sich wieder auf die Steine Gelegt hat. ''Und was für ein Anliegen bringt dich zu mir, Xilthar? Hat es etwas mit ihr zu tun?'' Fragt sie. ''Ganz genau deswegen bin ich hier. Ich habe mir erhofft das du mir eine Antwort auf einer meine Fragen geben kannst.'' ''Um was handelt es sich?'' ''Meine, wie du sie beschreibst 'Freundin' hat seit Tagen Albträume'' antworte ich. ''Albträume hat jeder Xilthar'' Antwortet sie leicht Spottisch. ''Es geht darum das sie immer wieder denn Selben Albtraum hat. Zwar mit leicht veränderten Details aber immer wieder denn Selben, so als wäre sie in einer Art schleife gefangen.'' ''Kannst du mir diesen Albtraum Beschreiben?'' Fragt sie vorsichtig. ''Es ist immer so, dass sie in einem Brennenden Wald ist und mich immer'' ich stocke und will denn Satz nicht beenden. ''und du immer?'' Fragt sie nach. ''Und ich immer Tod daliege. Mit Wunden über meinem ganzen Körper die immer an einer Andere Stelle sitzen. Es ist immer wieder dasselbe. Sie findet mich Tod und nach kurzer Zeit wird sie von einer Feuerwelle erfasst und wacht dann Schreiend und Weinend auf.'' Freya schaut leicht entsetzt. ''Hat sie dir auch gesagt, wie sie sich im Traum gefühlt hat? Also ob sie Traurig war oder sonstiges?'' ''Ja. Sie Sagte dass sie Jedes Mal geweint hat, wenn sie mich gesehen hat. Sie sagte auch, dass sie sich immer an mich gelehnt hat, mir über meinen Körper, meinen Kopf und meine Schnauze gefahren ist. Dabei hat sie immer geweint und sich gefragt warum das passiert ist. Sie sagte auch das immer wieder ein Großer Holzsplitter an dem Punkt sitzt, an dem mein Herz ist'' bei dem Ende des Satzes fasse ich mir mit meiner Pfote an mein Herz und spüre einen leichten Schmerz. ''Hm'' antwortet sie nur und denkt nach. ''Immer wieder der selbe Traum, sagtest du?'' ''Immer wieder der selbe, nur mit leicht veränderten Details.'' Freya dreht ihren Kopf von mir weg und fängt an nachzudenken.

''Ich habe eine Antwort. Ich bin mir aber nicht zu 100% sicher, ob es die richtige ist'' sagt sie nach gut 10 Minuten. Und ob sie nicht ganz sicher ist, das habe ich noch nie von ihr gehört. Normalerweise weiß sie die Antwort. Aber in diesem Fall zu Hören das sie sich nicht ganz sicher ist, das macht mir etwas Angst. ''Und was ist deine Antwort, Freya?'' Frage ich gebannt. ''Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es könnte sein, dass sie sich in dich Verliebt hat.'' Bei dieser Antwort schaue ich leicht unglaubwürdig. ''Ich weiß es klingt komisch so eine Antwort aus solchen Träumen zu ziehen, es macht jedoch Sinn für mich. Der Grund dafür ist, dass sie sich in gewisser weiße schuldig fühlt, da sie dir nicht sagen kann, dass sie dich Liebt. Es sie schuldig fühlen lässt, dass sie dir nicht sagen kann, was sie für dich Empfindet. Zur gleichen Zeit macht sie sie darüber sorgen, dass du sie nicht Lieben könntest, weil sie ein Mensch ist und du ein Drache. Deswegen stellt sie sich vor in einen Brennenden Wald zu sein. Der Brennende Wald steht dabei für ihre Angst es dir zu sagen. Das sie dich Tod sieht hat auch eine Bedeutung. Damit symbolisiert sie, dass sie ohne dich nicht Leben will. Dass sie mit dir Leben will und nicht will, dass du oder sie Fortgehst. Deine Wunden stehen für ihre inneren Wunden die sie sich zufügt. Und der Holzsplitter steht für ein Gebrochenes Herz. Denn sie hat Angst, dass wenn sie dir sagt was sie für dich Empfindet, das du nichts mehr mit ihr zu tun haben möchtest. Dein Herz steht in ihrem Traum für ihr Herz.''

Ich bin baff. Das Soll ihr Traum also deuten? Dass sie mich Liebt, sie sich aber nicht traut es mir zu sagen? Aber Warum? Nur weil ich ein Drache bin und sie eine Menschenfrau? ''Danke Freya. Ich habe nach einer Antwort gesucht und du hast mir eine gegeben. Danke dafür'' Bedanke ich mich bei ihr, bin jedoch immer noch etwas, nun ja, geschockt. ''Wie aber schon gesagt Xilthar, ich bin mir nicht sicher. Es kann sein, dass ich diesen Traum vollkommen falsch gedeutet habe. Pass also bitte auf was du tust'' warnt sie mich. ''Werde ich Freya und nochmals danke'' sage ich und verbeuge mich zum Abschied. ''Wir werden uns dann bald wieder sehen'' sage ich und gehe etwas von den Felsen weg um wieder loszufliegen. ''Das werden wir mit Sicherheit'' höre ich sie noch sagen, bevor ich mich wieder in die Lüfte erhoben habe.

Ich Fliege wieder zurück zur Hölle, da ich jetzt eine Antwort habe, auch wenn sie etwas verwirrend für mich ist. Ich sollte nur, wie sie es gesagt hat, nichts überstürzen. Vielleicht hat sie sich ja wirklich geirrt, und Lillyth's Träume bedeuten etwas Anderes. Ich sollte mir darüber jetzt nur nicht so viele Gedanken machen.

Nach einem mehr oder weniger langen Flug lande ich wieder leise und sanft vor meiner Höhle und was ich höre, lässt meine Stimmung noch mehr in den Boden sinken. Schluchzen und weinen, ist was ich höre. ''Oh nein. Nicht schon wieder'' sage ich leise zu mir selbst. Ich gehe langsam in die Höhle und sehe Lillyth wie sie ihre Knie an sich gezogen hat und auf dem Kalten Boden sitzt. ''Lillyth?'' Frage ich vorsichtig. Ich gehe etwas näher an sie heran. Sie steht sofort auf und hält sich an meinem Linken Vorderbein fest. Ohne zu zögern senke ich meinen Körper und führe sie mit meiner Pfote zu meiner Brust und drücke sie leicht dagegen. Augenblicklich krallt sie sich in mein Brustfell und durchnässt es. ''Er hört einfach nicht auf Xilthar!'' ruft sie und schluchzt. ''Ich bin da Lillyth, ich bin da...''

Denn Rest der Nacht habe ich nicht geschlafen, sondern dauerhaft auf sie aufgepasst, um sofort da zu sein falls sie wieder diesen Albtraum hat.


Lillyht und XiltharWhere stories live. Discover now