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Phase 12: Konklusion von Phase 10

»Kannst du dich noch an die nette, gestrige Unterhaltung erinnern?«, fragte ich augenbrauenwackelnd.

»Was hast du vor?«, fragte er mit großen Augen. Anscheinend hatte er aus den anderen Phasen etwas gelernt und die Angst mitgenommen.

»Na was ganz tolles! Wurdest du jemals von mir enttäuscht?«, kicherte ich.

»Ja!«, sagte er.

»Das war eine rhetorische Frage!«, empörte ich mich, ging aber nicht weiter darauf ein. »Also, ich habe für dich einen schönen Plan.«

»Für mich?«, fragte er nervös und verzog irritiert das Gesicht.

»Für dich, mein Lieber.«, stellte ich klar und zog ihn am Arm mit mir. Wir waren in der Stadt auf dem Weg zu meiner Stammbar. Diesmal war er erstaunlich ruhig, als wir durch die Tür traten und ich mich durch die Menge schlug. Also machte ich quasi den Gang frei für Paul. Er bekam hier nur den Luxus ab. Ich nahm den gezielten Weg zu unserem Stammtisch an und holte mir erstmal bei meinem Freund einen Kuss. Ich strich ihm unbewusst durch die Haare und setzte mich auf seinen Schoß.
»Ich fülle dich nicht ab. Das kannst du dir selber antun, falls du morgen in der Ecke irgendeines Hotelzimmers aufwachen willst. Ich will nur, dass du Spaß hast und dir zeigen, dass nicht nur Mädels auf dem Tisch tanzen.« Genau in dem Moment ging die Musik los und die Leute fingen an zu kreischen. Auf dem Bartisch tanzten drei Männer im Slip und Stiefeln. Ich ließ meine Augen über jeden einzelnen wandern und holte mir Appetit. Ein kurzer Blick auf Paul versicherte mir, dass er baff war. Wahrscheinlich verglich er gerade die Bewegungen mit denen einer Frau. Hoffentlich fand er keinen Unterschied. Außer die würden noch den Slip loswerden wollen.
Doch darüber machte ich mir nicht allzu viele Gedanken. Das Universum wird es schon richten können. Mein Blick stoppte bei meinem Angebeteten. Ich senkte meine Lippen vorsichtig auf seine und überließ meinen Körper die nächsten Züge. Er wusste, was er tat und ich war einfach nur auf die Empfindungen meines klopfenden Herzens, meiner kribbelnden Haut und seiner lieblichen Lippen konzentriert. Wir küssten uns so lange durchweg bis ein Stupser von einem unserer Kumpels die Unterbrechung verlangte. Er deutete auf Paul und er sah eindeutig so aus als ob wir hier länger bleiben könnten. Und er hatte noch keinen tropfen Alkohol im Blut. Soweit ich das beurteilen konnte. Mit einem guten Gewissen widmete ich mich wieder den Lippen meines Freundes und vergaß den Rest der Welt.

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