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Phase 9: Lass die Leute reden

Für die heutige langersehnte Phase zog ich mir endlich meinen neuen Regenbogenpullover an. Den hatte ich mir schon vor drei Wochen gegönnt, aber mich damit noch nicht präsentiert, da ich ihn weder ausgewaschen noch mit irgendwelchen Flecken haben wollte. Für den Kontrast waren meine Schuhe und die Hose schwarz.

Paul und ich wollten uns im Stadtzentrum treffen. Das hieß, ich habe ihm das eingebläut. Er stand auch schon am Brunnen. Pünktlich wie immer, das musste man ihm lassen. Als er mich erkannte, versuchte er erst gar nicht gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

»Hallöchen mein Engel, na wie gehts dir denn?«, fragte ich grinsend und erntete nur ein Grummeln.

»Sag mal, siehst du die Blicke, die man dir immer zuwirft?«, fragte er besorgt. Ich konnte nicht nachvollziehen, was er denn hatte. »Ist doch egal, die sollen sich doch um sich selber kümmern.«

»Meinst du?«, fragte er nachdenklich.

»Ja, ich muss doch am besten wissen, was ich machen will und wie ich mich zeigen will. Das geht die anderen einen feuchten Dreck an.«

Wie es schien war er noch nicht überzeugt.

»Ich bin doch der, der in meinem Körper steckt und ich muss mich in meiner Kleidung wohlfühlen.«, erläuterte ich.

»Okay.«, er grinste und wuschelte durch meine Haare.

Okay?

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