Kapitel 4

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POV Valerie


Ich werde von einem schrillen Ton aus meinem Schlaf gerissen. Wie ich es hasse morgens aufzustehen. Ich bin der absolute Morgenmuffel und aufstehen ist so gar nicht meine Stärke. Da mir der Ton Weckers mächtig auf den Zeiger geht, stehe ich dann doch auf und schalte den Wecker aus. Endlich Ruhe. Ich schnappe mir etwas zum Anziehen aus dem Schrank und mache mich auf ins Bad. Zum Glück gibt es in dieser Wohnung zwei Bäder, denn das eine ist gerade besetzt. Ich nehme an Katie und Sam müssen heute auch zur Uni. Mir fällt gerade auf, dass ich gar nicht weiß, auf welche Uni die beiden gehen. Ich sollte gleich mal nachfragen. Sobald ich im Bad bin, wasche ich mein Gesicht und schminke mich dezent. Etwas Wimperntusche hier, etwas Puder dort,und ich bin fertig. Nachdem ich mich dann auch umgezogen habe, gehe ich in die Küche und mache mir was zu essen. Ich sitze gerade am Tisch und esse mein Müsli, als eine fröhliche Katie und eine schlecht gelaunte Sam den Raum betreten. „Was ist denn mit der los?", frage ich Katie. „Ach, die ist morgens immer so schlecht gelaunt. Gewöhn dich dran.", antwortet mir Katie sogleich. Ich schenke Sam noch einen mitfühlenden Blick, und wende mich dann Katie zu. „Und ? Freust du dich schon auf deinen ersten Tag an der Uni?", fängt Katie ein Gespräch mit mir an. „Ja, schon, aber ich habe auch Angst davor. Die NYU (New York University) soll eine ziemlich gute Uni sein, also bin ich da dann doch guter Dinge.",sage ich etwas verunsichert. „Auf welche Uni geht ihr eigentlich ?"„Ich und Sam gehen auch auf die NYU und ich kann dir versichern,dass die Uni echt cool ist. Stimmt's Sam ?" „Was ist ?", fragt Sam etwas neben der Spur. Ihr Blick ist schlaftrunken und es macht den Anschein, als würde ihr Gesicht Gefahr laufen in ihrer Schüssel Milch zu baden. „Ich geh dann mal rauf. Ich muss noch meine Sachen packen. Wir sehen uns dann in der Uni!", mit diesen Worten verabschiede ich mich von den beiden und laufe nach oben, um meine Tasche zu holen und schließlich loszufahren.


Ich sitze in meinem Auto und irre schon seit 20 Minuten durch New York.Wäre ich doch einfach früher aufgestanden und mit Katie und Sam gefahren! Nach weiteren 10 Minuten des Herumfahrens, komme ich an der Uni an. Ich suche mir einen Platz wo ich mein Auto abstellen kann und betrete dann das Gebäude. Die Uni ist von innen genauso modern wie von Außen. Die Architekten haben einen echt guten Job geleistet. Der Bau ist so modern eingerichtet, dass er schon beinahe abstrakt wirkt.Auf Anhieb stelle ich fest, dass ich mich hier wohl fühle. Es hat etwas ernstes und geschäftliches an sich, in gewisser Hinsicht auch etwas Preiswertes.

Beider ganzen Schwärmerei gerät die Zeit komplett in Vergessenheit.Jetzt ist Beeilung gefragt, sonst komme ich noch zu spät. Nach einer umständlichen Suche des richtigen Raumes, komme ich auch endlich in der Kantine an. „Dann gehen wir jetzt mal die Anwesenheitsliste durch.", ertönt die Stimme des Direktors. Anscheinend habe ich es doch noch rechtzeitig bis zur Rundführung geschafft. Es werden alle Namen aufgerufen, um nachzusehen, ob auch alle Erstsemester für die Rundführung der Uni da sind. Ich denke nicht, dass sie das tun, weil sie so fürsorglich sind, ich meine wir sind alle um die 20 Jahre alt, ich denke viel eher, dass es nur dafür da ist um die nervige Fragerei nach dem Weg zu vermeiden. Denn im Ernst, wen nervt es nicht, wenn man von jedem Zweiten auf den Weg angesprochen wird ? So in Gedanken versunken habe ich gar nicht wahrgenommen, dass ich aufgerufen wurde. „Valerie Jenkins, sind sie anwesend ?", ruft der Direktor diesmal etwas lauter. „Ja, ja ich bin anwesend!",melde ich mich zu Wort. Körperlich zumindest füge ich in Gedanken noch hinzu. Es vergehen noch einige Minuten, als der Direktor die erlösenden Worte spricht: „Gut, das wären dann wohl alle. Dann kann es ja losgehen. Folgen Sie bitte alle Mrs. Martin, sie wird euch bei der Führung leiten." Die Masse erhebt sich und folgt einer kleinen, zierlichen Frau mit grauen Haaren. Ihr strenger Blick und ihre Kleidung machen ihre Zierlichkeit aber wieder wett.



Die Führung dauert eine halbe Stunden und ich weiß dannach genauso viel wie vorher. Na gut, so ganz stimmt das nicht, das Ein oder Andere ist trotzdem bei mir hängen geblieben. „So, Sie können nun in Ihre Kurse gehen. Sie sind entlassen.", gibt Mrs. Martin bekannt. In einigen Ecken bricht Jubelgeschrei aus, worauf Mrs. Martin nur die Augen verdreht, aber dennoch leicht schmunzelt. Als letztes sehe ich wie sie auf dem Absatz kehrt macht und in einem Büro verschwindet. Auch die Studenten fangen an sich endlich in Bewegung zu setzen. Ich will mich gerade auf den Weg zu meinem Kursraum machen, als ich Katie und Sam entdecke. Ich laufe auf die beiden zu und begrüße sie erstmal. „Ist ja nicht so, als hätten wir uns zuletzt vor fast zwei Stunden gesehen, aber gut zu wissen, dass du uns vermisst hast.", neckte mich Sam. Ich rolle dazu nur meine Augen, kann mir ein Lachen aber dennoch nicht verkneifen. „Ok, ich muss dann auch mal los. Wir sehen uns!", verabschiede ich mich von den beiden und gehe meines Weges. Im Gang stehen vereinzelt noch einpaar Studenten rum. Ich sehe in der Ecke eine Gruppe Jungs stehen,die mir direkt ins Auge fällt. Ohne irgendwie billig zu wirken, aber diese Typen sehen echt nicht schlecht aus. Na gut, sie sind eine richtige Augenweide. Ich bin anscheinend nicht die Einzige die das denkt, was sich anhand der gaffenden Frauen feststellen lässt. Im Gegensatz zu denen gaffe ich allerdings nicht. Ich meine sie sehen schon heiß aus, aber sie sind bestimmt nicht die einzigen gut aussehenden Kerle auf der Welt. In meinem Kopf habe ich schon ein konkretes Bild der Zukunft vor Augen. Diese Clique wird noch zur beliebtesten dieser Uni und die Jungs darin zu männlichen Matratzen.Ich weiß, man sollte nicht so schnell urteilen, aber sie haben einfach dieses angeborene Potential dazu. Die Ausstrahlung. Das Aussehen. Allein dieses Aufreißergrinsen. Ich gehe los und nehme noch aus dem Augenwinkel war, wie mich ein dunkelhaariger Kerl anblickt. Mich lässt das kalt. Man guckt seine Mitmenschen halt an,ist ja nichts Neues. Ich rede hier allerdings vom normalen Anblicken.Seinen Blick kann ich so langsam nicht mehr als normal einstufen.Allmählich wird das unheimlich, nichts wie weg hier. Mit diesen Gedanken verschwinde ich schnellstmöglich aus dem Flur. Freiheit,ich komme! Dieser Blick nimmt einen ja fast schon gefangen.

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Hier wiedermal ein neues Kapitel. Ich hoffe doch es hat euch gefallen. Lasst einen Kommentar da, falls ihr was los werden müsst und ich würde dann sagen bis zum nächsten Mal. :)

Ps: Warum klatscht Wattpad bei mir einfach irgendwelche Wörter zusammen, so dass ich jedes Mal die Kapitel überarbeiten muss ? Bin ich die Einzige, oder passiert das anderen auch ?

~ Lena

Lost and FoundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt