POV. Valerie
Ich betrete den Kursraum und bin froh diesen Blick endlich los zu sein.Es war echt unangenehm. Ich suche mir einen gemütlichen Platz aus und setze mich hin. Neben mir sitzen andere Studenten. „Darf ich mich hier hin setzen ?", frage ich die beiden, obwohl diese Frage ziemlich unnötig ist, denn sie können mir schließlich nicht verbieten hier zu sitzen. „Natürlich. Außerdem sitzt du sowieso schon.", antwortet mir das Mädchen. Sie lächelt mich freundlich an. Im allgemeinen sieht sie echt nett aus, mit ihren Aschblonden Haaren und den blauen Augen. „Wie heißt du ?", reißt sie mich aus meinen Gedanken. „Ich heiße Valerie und du ?",frage ich aus Interesse zurück. Sie antwortet mir immer noch so freundlich: „Ich heiße Lara und das hier ist Ben, mein Freund."Ich blicke den Jungen neben ihr an, der wie auf's Stichwort ebenfalls zu uns guckt. Er hat blonde Haare mit einem leichten Rotstich und warme braune Augen. Auch er sieht sehr nett aus. Die beiden passen sehr gut zusammen. „Was ist ? Ich habe meinen Namen gehört.",fragt dieser etwas verwirrt. Anscheinend hat er gar nicht bemerkt mit wem seine Freundin spricht. „Ich habe uns nur Valerie vorgestellt.Sie ist jetzt unsere neue Sitznachbarin.", erklärt Lara ihm.„Achso. Ja dann, hallo Valerie. Ich bin Ben wie du bereits weißt.",wendet sich Ben an mich und reicht mir seine Hand. Ich nehme sie in meine, schüttel sie kurz und lasse sie dann wieder los. „Ich hoffe doch du redest nicht zu viel. Egal wie diszipliniert Lara auch ist,wenn man sie anspricht redet sie den ganzen Unterricht durch und passt nicht mehr auf.", erzählt mir Ben als eine Art Warnung,jedoch nicht böse gemeint. „Nein, in der Regel bin ich still, wenn ich denn mal selbst nicht aufpasse schlafe ich eher.", beruhige ich ihn. Bei mir brauch er sich keine Sorgen machen. Entweder ich passe auf oder ich schlafe, da störe ich keinen. Außer die Lehrer vielleicht. Die fanden meine Mittagsschläfchen nicht so toll, aber was soll's. „Sag mal! Ben, im Ernst jetzt ? So viel rede ich doch gar nicht.", gibt Lara motzig von sich. „Ja, ja ist schon gut. Ich dich auch." Bei diesen Worten stiehlt sich ein Lächeln auf Laras Gesicht und wird nur noch größer, als Ben ihr einen Kuss auf die Wange gibt. Genau in dem Moment kommt unser Professor rein. Diese Frau kenne ich doch. Genau! Es ist doch die von der Führung. Wie heißt die noch gleich ? „Hallo alle zusammen. Ich bin euer Professor im Bereich Finanzen. Mein Name ist Mrs. Martin. Wer gut aufgepasst hat, müsste meinen Namen noch kennen." Ahja, stimmt. So heißt sie! Mrs. Martin. Liebes Gedächtnis, du enttäuschst mich. Sie bespricht noch einige organisatorische Dinge mit uns, die wir wissen müssen und dann ist die Sitzung schon zuende. Wir verlassen alle den Raum und begeben uns zum nächsten Seminar. Ich und Lara tauschen noch kurz die Nummern aus ehe sich unsere Wege trennen. Von Ben verabschiede ich mich auch kurz und gehe schließlich zum nächsten Kurs.
Nach ewigem Warten kam dann die langersehnte Pause. Endlich ! Wer hätte gedacht, dass das Unileben so langweilig sein kann ? Und im Ernst das ist mein erster Tag. Allmählich bekomme ich Selbstzweifel. Genug Rumgeheule. Ich packe das schon. Ich begebe mich auf den Weg in die Cafeteria . Menschenmassen bewegen sich an mir vorbei. Alle eilen auf ihre Plätze. Die Älteren sitzen auf ihren Stammplätzen und essen ruhig vor sich hin oder reden einfach, während die Neuen noch ihre Mühe haben einen Platz zu finden. Schlussendlich finden jedoch alle ihre Plätze, allein ich stehe hier wie bestellt und nicht abgeholt,und weiß nicht wohin ich mich setzen soll. Gehen wir doch mal meine Möglichkeiten durch: Zu Lara und Ben kann ich nicht gehen. Das wäre etwas aufdringlich, schließlich kennen wir uns seit ungefähr eine Stunde. Leere Tische gibt es auch keine mehr. Sam und Katie kann ich auch nirgendswo finden. Ich blicke durch die Menge in der Hoffnung noch einen leeren Tisch ausfinding zu machen, wobei mich ein paar verwirrte und neugierige Blicke streifen. Mir fällt auf, dass mich ein Tisch ganz besonders auffällig mustert. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und sehe einen Tisch voller „Frauen". Ok, Puppen triff es wohl eher. Ich dachte ich wäre sie endlich los, aber anscheinend gibt es solche Schlampen nicht nur auf der Highschool. Warum, Oh Herr,warum ? Ein Unterschied lässt sich jedoch feststellen. Diese Schlampen sind um Einiges gereift. Das sind nun Schlampen mit Stil.Sie schmeißen sich nicht mehr so penetrant an die Kerle ran und ziehen sich nicht mehr so billig an. Natürlich sind sie immer noch knapp bekleidet, aber auf eine stilvolle Art und Weise. Nur anhand ihres überheblichen Verhaltens und der vielen Schminke lässt sich sagen, dass das Schlampen sind. Und dann auch noch solche Zicken mit denen man sich echt nicht anlegen will. Mein vorlautes Mundwerk interessiert das aber herzlich wenig. „Gibt es ein Problem ?", höre ich mich auch schon die Gruppe anpampen. Super Valerie, echt super!Mach dir halt am ersten Tag schon Feinde, warum auch nicht ? Die Mädels am Tisch hören schlagartig auf zu reden und ich habe die Aufmerksamkeit des ganzen Saales auf mir liegen. Wie ich es hasse im Mittelpunkt zu stehen! Ein Mädchen, wahrscheinlich der weibliche Häuptling der Gruppe, erhebt ihre Stimme. „Nein, nicht das ich wüsste. Oder willst du eins haben ?" Ihre Stimme trieft nur vor Hohn. Ich betrachte sie genauer. Sie ist eigentlich ziemlich hübsch.Schwarze, lange, glatte Haare und eisblaue Augen. Dazu ein makelloses Gesicht. Ich würde mich nicht wundern, wenn ihr viele Kerle hinterher schauen. Bei ihr stehen die Jungs wahrscheinlich schon Schlange. Im Gegensatz zu den anderen hat sie auch nicht übermäßig viel Schminke im Gesicht. Wow. Auf sie kann man echt neidisch sein.Allein ihr Charakter scheint hässlich wie die Pest zu sein. Sie blickt mich immer noch mit dem gekünstelten und arroganten Lächeln an. Was du kannst, kann ich auch meine Liebe! „Dann ist ja gut.Schönen Tag euch noch.", entgegne ich mindestens genauso arrogant und gekünstelt. Um einen möglichst gelungenen Abgang zu machen,mache ich auf dem Absatz kehrt, werfe mir meine Haare dramatisch über die Schulter und stolziere erhobenen Hauptes davon. Nur wohin weiß ich nicht so ganz. „Pssst! Hier drüben.", höre ich jemanden flüstern. Ich blicke zum Ursprung dieses Geräusches, natürlich bedacht, nicht allzu auffällig dahin zu schauen. Sam und Katie erscheinen in meinem Blickfeld und ich steuere Zielsicher auf die Beiden zu, so als hätte ich von Anfang an vorgehabt dort hinzugehen.Muss ja nicht jeder wissen, dass ich eigentlich keine Ahnung hatte wohin des Weges. Am Tisch angekommen setze ich mich neben Sam und blicke die Zwei erwartungsvoll an. „Das war ja mal genial! Denen hat schon lange keiner mehr Parolie geboten. Es wurde auch mal Zeit, dass jemand seinen Mund aufmacht.", gibt Sam begeistert von sich. „Du weißt schon, dass ich denen gar kein Parolie geboten habe, oder ?" „Ach, du weißt was ich meine.", gibt Sam Hände fuchtelnd von sich. Katie sieht eher nicht so begeistert aus.„Willkommen in der Hölle meine Liebe und Rebecca ist deine persönliche Reiseführerin." Fragend blicke ich sie an. „Die Oberzicke, Rebecca." Da geht mir ein Licht auf. Toll. „Egal.Können wir das Thema wechseln ? Also ich finde den Neuzuwachs ja ganz interessant.", sagt Sam mit einem schwärmerischen Blick in Richtung Jungstisch. „Vor allem der Blonde da ist so süß!" „Er heißt Logan, Sam.", hilft Katie ihrer Freundin auf die Sprünge.„Wie auch immer.", murmelt Sam nach wie vor in einem Mädchenhaften schwärmerischen Ton vor sich her, der echt mehr als dämlich und unterbelichtet wirkt. „Logan und Sam sitzen auf dem Baum. Knutschen rum man glaubt es kaum-", weiter komme ich nicht, da Sam mir eine Hand auf den Mund legt. Ich blicke zu ihr hinüber und werde mit einem mehr als wütendem Blick bestraft. Was war denn so schlimm daran ? Ich blicke mich um und bemerke die Blicke der Jungs auf uns verweilen. Ups, da habe ich wohl zu laut gesungen. „Lauf solange du noch kannst.", flüstert mir Katie über den Tisch hinweg zu. „Ich glaube ich gehe dann mal. Hehe. Man sieht sich!", ich stehe auf und muss feststellen, dass es mir Sam gleich tut. „Na warte, Valerie.Wenn ich dich in die Finger bekomme!", schreit mir Sam hinterher.Mit einem letzten Wink und „Tschüdilü" an Katie gewannt, nehme ich meine Beine in die Hände und renne so schnell es eben mit einer fluchenden Sam hinter einem möglich ist aus der Cafeteria und schließlich aus der Uni. Wie ich vorhin im Internet gesehen habe fällt die letzte Stunde aus somit habe ich jetzt frei. Glück gehabt würde ich sagen.
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Da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Zu diesem Kapitel muss ich hinzufügen, dass ich wirklich keine Ahnung habe wie man die Stunden in der Uni nennt... Vorab möchte ich sagen, dass es mir schrecklich Leid tut falls ich hier irgendeinen Mist über die Uni schreiben, denn ich kenne mich damit nicht wirklich aus, wobei ich selbstverständlich versuche wichtiges nachzuschlagen. Naja und zum Schluss hoffe ich (so wie eigentlich immer), dass euch das Kapitel gefallen hat.
~ Lena
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Lost and Found
RomanceZwei Freundinnen. Zwei heiße Typen. Zwei verschiedene Unis. Ob das gut geht? Valerie studiert an der NYU. Olivia an der UCLA. Die beiden sind beste Freunde und doch getrennt. Und so gibt es zwei Geschichten zu erzählen. Und diese sind in eben diese...