19. Das ist meine Freundin.

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Schwer atmend löse ich meine Lippen von Nialls. "Niall, nicht hier." Ist alles was ich intelligenter Mensch herausbringe. Langsam lässt Niall mich wieder zurück auf den Boden gleiten und wir stehen Brust an Brust in dieser kleinen dunklen Gasse.  

"Komm kleines." Niall nimmt mich an der Hand und läuft los. Warum er läuft und nicht geht erklärt sich durch die vielen aufmüpfigen Directioner die sich hier mittlerweile überall angesammelt haben. Schrecklich, die verstehen einfach nichts von Privatsphäre oder ähnlichem. Wenn ich Niall wäre hätte ich denen schon längst mal meine Meinung gesagt, da Niall aber ein herzensguter Mensch ist sagt er nicht einmal zu dem Mädchen das ihm seine Mütze vom Kopf reißt etwas. Nach einigen weiteren merkwürdigen Vorfällen kommen wir endlich am Auto an und schließen so schnell wie möglich die Türen. Selbst jetzt stehen die Fans um uns herum und verhindern somit dass wir losfahren können. Während ich fluchend und schimpfend all meine Aggressionen herauslasse, telefoniert Niall mit irgendjemandem den ich als seinen Bodyguard einordne. Mittlerweile wirkt sogar der ansonsten immer glückliche Niall verärgert.

"Ich wollte dass dieser Tag wunderschön und total besonders wird und jetzt stecken wir hier fest." Niall sieht traurig auf seine Schuhspitzen und ich kann nicht anders als Liebe für ihn zu empfinden. "Niall, dieser Tag ist noch nicht einmal halb vorbei und war schon der Beste in meinem Leben. Sieh mich an, ich finde es zwar nicht so toll von deinen Fans belagert zu werden aber nehmen wir es einfach wie es kommt und machen das Beste daraus." Grinsend nehme ich sein Gesicht in meine Hände und drücke ihm einen völlig übertriebenen Schmatzer auf. Er versteht auf was ich aus bin und wir beide klettern auf den Rücksitz, Niall auf alle Fälle eleganter als ich und jetzt sitzen wir also da, hinter den verdunkelten Scheiben. 

Wir amüsieren uns prächtig, die Fans da draußen drehen durch. Ich will garnicht wissen was die jetzt denken könnten. Hoffentlich hat keiner Bilder von uns gemacht, denn das Niall sich dreimal in einer Woche mit dem gleichem Mädchen trifft ist doch etwas verdächtigt. Schon nach dem ersten Mal gab es solche Hass Tweets das ich dachte ich schaff es nicht mehr. So viel Hass einem Menschen zu senden den man nicht einmal kennt verstehe ich einfach nicht. Klar gibt es Menschen die man nicht so gut leiden kann wie andere aber nie im Leben wäre es mir möglich so großen Hass zu empfinden wie diese Fans die sich hinter ihren Twitter-Profilen verstecken, vielleicht ein paar tausend Follower haben aber im echten Leben nur bemitleidenswerte Menschen sind. Mir tut es wirklich Leid wenn man nur über das Internet seine Meinung sagen kann aber jeder wie er meint, nicht wahr?

"Ruby, schau mal aus dem Fenster." Niall klingt wieder so halbwegs glücklich was mich schon erahnen lässt was los ist. Die Fans haben sich verflüchtigt. Keine Ahnung wie das so schnell passiert ist aber der Mann mit den breiten Schultern der zu uns zuwinkt könnte definitiv ein Grund sein. Hätte er nicht so ein liebenswertes Gesicht hätte ich wirklich Angst ihm im Dunklen zu begegnen. Niall klettert wieder nach vorne auf den Fahrersitz und ich versuche so erotisch wie möglich das Selbe zu tun was aber, wie sollte es auch anders sein, nicht wirklich klappt und ich von einem lachenden Niall gerade noch davor bewahrt werde in die Scheibe zu krachen. "Was soll das? Warum lachst du mich aus?" Wirklich bemüht ernst auszusehen, verziehe ich mein Gesicht und bringe Niall nur noch mehr zum Lachen. "Hör auf mich auszulachen und fahr lieber schnell los." Frustriert schnalle ich mich an, lächle aber sofort wieder als ich Nialls Hand auf meiner spüre. Jedes Mal wenn wir uns in irgendeiner Weise berühren oder auch nur ansehen habe ich dieses unbekannte Gefühl von Geborgenheit in meinem Herzen, da meine Mutter mir dieses Gefühl nie geben konnte ist es umso schöner es endlich einmal zu empfinden.

Glücklich lege ich meinen Kopf an die Fensterscheibe und beobachte die Häuser, Bäume und Menschen an denen wir vorbei fahren. Ob einer von ihnen so glücklich ist wie ich in diesem Moment? Ich hoffe es sehr. Nach einiger Zeit beginnt Regen langsam gegen das Fenster zu klopfen, typisches englisches Wetter eben. Ich liebe es. Viele Menschen sind der Meinung dass zu viel Regen depressiv macht aber ich liebe dieses Wetter bei dem man sich ohne schlechtem Gewissen zuhause hinsetzten, ein Buch lesen und völlig darin verschwinden kann. 

Just give me a reason. (a Niall Horan ff) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt