Die Luft ist schneidend kalt und bei jedem Atemzug bildet sich eine Wolke vor meinen zerbissenen Lippen.
Langsam beginne ich zu bereuen, dass ich mir meinen Wintermantel in der Eile nicht mehr übergeworfen habe.
Ich beschleunige meine hastigen Schritte noch einmal.
In der Ferne kann ich schon die Silhouette des Pavillons erkennen.
Es dämmert bereits, obwohl es noch nicht einmal 17:00 Uhr ist.
Ich hege keine Abneigung gegenüber der Dunkelheit, die mich langsam umhüllt und die Welt um mich herum Stück für Stück verschlingen zu scheint, aber ich neige leider dazu, meine Orientierung sehr schnell zu verlieren.
Im Winter fällt mir dies besonders schwer, weswegen ich erleichtert bin, endlich den Schwanenpavillion erreicht zu haben.
Dieses Sentiment der Erleichterung löst sich allerdings sehr schnell in Luft auf, sobald ich die herablassend verzogene Visage des Redmoon Präfekten erblicke.
"Du bist jetzt genau 26 Sekunden zu spät, mein Lieber.
Du willst wohl, dass ich mir der Tod hole, weil ich schon zum zweiten Mal in diesem Monat in dieser Kälte auf dich warten muss!
Vollkommen verantwortungslos! ", fängt eben dieser an zu zetern, sobald auch er mich wahrgenommen hat."Lass gut sein.
Es sind ja nur ein paar Sekunden.
Das ist doch nicht so schlimm. "Erstaunt hebe ich meinen Kopf. Mit solchen Worten habe ich nicht gerechnet.
Natürlich, wir sind gut befreundet, aber es ist das erste mal, dass Vincent sich wegen mir oder generell in Gespräche Anderer einmischt, obwohl sie nicht im Entferntesten etwas mit ihm zu tun haben.
Er repräsentiert in Diskussionen sonst immer, die den unparteiischen Beobachter.
Ob ihm die Kälte zu Kopf gestiegen ist?"D-danke...es wird nicht mehr vorkommen, dass ich mich verspäte... ", nuschele ich beschämt, während meine Schuhspitzen plötzlich immer interessanter werden.
Mir fällt auf, dass ich auf der rechten Seite einen kleinen Kratzer im Leder habe.
Wahrlich faszinierend!
Woher er wohl kommt?Bevor ich meine Vermutungen gegenüber des Kratzers vertiefen kann, reißt mich Vincent aus der Welt meiner Gedanken, in die ich viel zu oft abdrifte.
"Aber das kann doch jedem mal passieren!
Und überhaupt, wie siehst du denn aus! Ist dir nicht kalt ohne Mantel?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Cape so warm ist. "
"Mir ist wirklich ein wenig kalt...", gebe ich verlegen zu und lasse meinen Blick zur Seite schweifen."Ach! Das interessiert dich jetzt!
Aber wenn mir kalt ist, ist es dir egal! ", beginnt die Diva des roten Hauses sich zeternd wieder ins Gespräch einzubringen.Er ist offensichtlich sehr gekränkt, dass ich es wage, die ihm gebührende Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.
Nun mischt sich auch Diedrich ein, der es bis gerade eben erfolgreich geschafft hatte, sich aus der Gefahrenzone zu halten:
"Ich schlage vor, wir verlegen diese Diskussion nach drinnen.
Es ist viel zu kalt, um hier im Freien zu sitzen! "Wobei wir ihm alle zustimmen müssen.
Zwanzig gar endlose Minuten später komme ich endlich aus der Besprechung.
Ich frage mich immer wieder, wie man so viel Zeit damit verschwenden kann, über Gardinen zu diskutieren!
Entweder Erneuerungen werden gestattet, oder man muss den Anblick der Alten noch etwas länger ertragen.
Dafür braucht man doch niemals so viel Zeit!
Ich öffne die schwere Eingangstür des grünen Hauses, um endlich den Weg nach Hause anzutreten, bereue es aber sofort wieder.
Eine Kältewelle bricht über mir zusammen und lässt mich unwillkürlich in die behagliche Wärme der vier Wände zurückweichen.
Es hat definitiv Minusgrade, vermutlich mindestens - 10°C.
Und ich muss -verlaufen mit einberechnet- ungefähr 25 Minuten über den Kampus laufen.
Im Cape.
Ohne Mantel.
Eine warme Hand legt sich von hinten auf meine Schulter.
Vincent.
"Adrian!",
wendet sich mir dieser besorgt, jedoch tadelnd zu;
"Du denkst doch nicht ernsthaft daran, in deinem jetzigen Zustand zum Violet Wolfs-Haus laufen! Das ist doch viel zu kalt! Du holst dir dabei den Tod!
Nimm meinen Mantel.
Mein Weg ist viel kürzer.
Mir macht das nichts aus. "Ungläubig schaue ich von Vincent zu seinem Mantel und dann wieder zu ihm.
"A--", ist das einzige, dass ich von meinen Worten des Protests herausbringe, bevor er mich unterbricht
"Keine Widerrede! Du ziehst jetzt sofort meinen Mantel an! ", fällt er mich harsch ins Wort, bevor ich ihm gegenüber meinen Wiederspruch äußern kann.
"Na gut.", stimme ich ihm verlegen zu.
"Vielen Dank Vincent. ""Kein Problem! ", lächelt er mich warm an.
Wow!
Er hat ein wahrlich atemberaubendes Lächeln.
Ich spüre, wie sich die brennende Röte in meine blassen Wangen schleicht, während mir die Luft wegbleibt.
Hastig werfe ich mir Vincents Mantel über und laufe los, wobei ich es nicht vermeiden kann, gegen eine Säule zu stolpern.
Natürlich hat Vincent das gesehen.
Das war ja klar.
Es ist ja nicht so, als wäre es nicht demütigend genug, dass ich in seiner Gegenwart über meine eigenen Worte stolpere, nein, ich habe anscheinend sämtliche Kontrolle über meinen Körper verloren.
Ich laufe, ohne mich noch einmal umzusehen, weiter.
Als ich -endlich- in meinem Zimmer ankomme, werfe ich mich auf mein Bett und denke nicht einmal daran, mich in ein Nachtgewand einzukleiden.
Ich schlafe mit Vincents Mantel fest in den Armen schließlich ein.
Er riecht gut.
Nach Vincent.
Wer will Kekzzzzzzzzzzzzzze? Pro Review 3 Kekzzzzzzzzzzzzzze:3

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If I die young
Fiksi Penggemar"Shinigamis sind die Seelen von Selbstmördern. Als Strafe müssen sie solange die Seelen der Verstorbenen sammeln, bis ihnen ihre Sünde vergeben wird. " Adrian Creevan wurde zu Undertaker, einem Shinigami. Doch wieso beging er Selbstmord? Hier mein k...