Warum Zombey?

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Ich saß wieder an meinem PC und produzierte Videos. Das war das Einzige, was ich noch mit etwas Freude machen konnte. Zombey hatte sich nun ein ganzes Jahr nicht bei mir gemeldet. Das tat sehr weh. In diesem Jahr ist vieles passiert. Vieles, was die Sache mit Zombey geprägt hat...

                  *Flashback*

Hmm...Er hatte sich nun eine Woche nicht gemeldet. Er regiert nicht auf meine Anrufe. Ich habe mich ihm ja nie gezeigt, was einen Besuch meinerseits im Weg stehen könnte. Ich wollte aber wieder mit ihm lachen und scherzen können, mich ihm anvertrauen und ihm helfen, wenn er es benötigen würde. So beschloss ich kurzehand, einfach zu ihm zu fahren. Mit Chessie konnte ich ganz sicher nicht rechnen, da Micha und sie sich vor acht Monaten getrennt hatten. Ich musste an den damals so zerbrechlichen Micha denken. Ich half ihm aus diesem schwarzen Loch und er versprach mir, dass er das auch für mich tun würde. Warum stürzte er mich dann in dieses Loch? Warum verursachte er es und half mir dann nicht raus? Ich war enttäuscht und verletzt. Ich dachte wir würden uns vertrauen, hatte anscheinend falsch gedacht.

Neugierig beäugte ich das große Wohnhaus, welches sich vor mir aufbaute. Ich holte noch einmal tief Luft, bevor ich klingelte. Ich bekam keine Antwort.
Abermals versuchte ich, Zombey in seiner Wohnung anzutreffen, scheiterte jedoch kläglich.
Doch an einem Tag, wo ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, machte mir endlich jemand die Tür auf.

Aufgeregt lief ich die Treppen hoch. Wie wird Micha wohl auf mein Äußeres reagieren? Wird er mich danach noch mögen. Ich verlangsamte meine Schritte und lief nun gelassen die Treppe hinauf. Gleich werde ich ihn sehen und ihn in die Arme schließen können. Ich werde mit ihm reden und zusammen mit ihm alles aus der Welt schaffen! Ich war so enthusiastisch, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich an dem richtigen Stockwerk angekommen war. Mit zittrigen Händen klopfte ich an die Wohnungstür. Doch was ich da sah, verwirrte mich.

Eine junge Frau, etwa 20 Jahre alt stand vor mir. Ihre welligen, langen braunen Haare fielen sanft über ihre Schultern. Sie hatte ein lockeres T-Shirt und eine blaue Jeans an. Ihre grünen Augen funkelten mich verwundert an. Schnell räusperte ich und fragte sie, wer sie sei und was sie in Michas Wohnung machen würde. Sie erklärte mir höflich, dass der Vormieter vor etwa zwei Wochen ausgezogen war. Ich konnte es nicht fassen! Daher machte mir niemand die ersten zwei Wochen die Tür auf! Zombey war einfach abgehauen und hatte mich mit tausend unbeantworteten Fragen alleine gelassen. Ich spürte, wie eine heiße Träne nach der anderen meine Wange hinunterkullerte. Die junge Dame schaute mich mitleidig an und wollte etwas sagen, doch ich kam ihr zuvor. Ich drehte mich einfach um und lief. Meine Sicht war benebelt, aber ich lief weiter. Da hatte ich mich einmal überwunden, ihm unter die Augen zu treten und dann das! Ich spürte, wie sich Wut in mir sammelte. Ich riss mich zusammen. Am Ende siegte der Liebeskummer über meine Wut und Enttäuschung und ich fiel weiter in dieses schwarze Loch. Ich verstand einfach nicht, warum Zombey mir das antat. Ich wollte endlich Antworten und holte sogleich mein Handy heraus. Ich wählte seine Nummer mit zittrigen Fingern und legte den Hörer an mein Ohr. Ich hörte kurze Zeit ein Piepen, was dann verstummte und sich eine Frau meldete. Entschuldigung, aber diese Nummer existiert nicht!
Auch das noch! Er hatte einfach seine Nummer geändert! Ich fragte mich langsam, ob er mich einfach loswerden wollte...Natürlich! Er hatte etwas gemerkt und wollte nichts mit so jemanden wie mir zu tun haben! Schon wieder verließen Tränen meine Augenwinkel. Er hasste mich sicher! Allein die Vorstellung tat unfassbar weh. Ich musste mich wohl oder übel damit abfinden! Das Problem war, dass es weh tat. Es tat verdammt weh! Er hätte doch nur sagen brauchen, dass ich mich entfernen soll...Er hätte nicht einfach so verschwinden sollen! Ich war nicht fähig, ihn zu hassen. Schließlich liebte ich Micha und sehnte mich jeden Tag nach ihm. Jeden Tag dachte ich darüber nach, was ich falsch gemacht hatte und machte mich immer mehr selber runter. Mein anderer bester Freund O-Saft konnte auch nich helfen. Palle und Manu waren gerade frisch zusammengekommen und ich wollte die beiden nicht bei ihrer Zweisamkeit stören! (#Kürbistumor! <3)
Ich fühlte mich von allen alleine gelassen. Schnell verlor ich den Apetit und hatte generell keine fröhlichen Gedanken mehr. Den lustigen und fröhlichen Maudado von damals gab es nicht mehr. Vielleicht ganz tief in meinem Herzen, aber verborgen genug von der Außenwelt. Ich war permanent traurig, da ich immer, und ich meine wirklich immer an Zombey denken musste...Ich kam aus diesem Teufelskreis nicht mehr raus und das machte mir Angst....

               *Flashback Ende*

Ich fuhr meinen PC wieder herunter, da mir jegliche Lust auf Schneiden vergangen war. Ich war seit dem Vorfall mit Micha generell sehr inaktiv auf Youtube. Ich hatte einfach keine Motivation, da ich erstmal mit meinen eigenen Problemen klarkommen musste. Heute wollte O-Saft vorbeikommen, um mich mit einem Filmabend auf zu muntern. Ich war mir zwar sicher, dass das nichts bringen würde, ließ ihn aber, da mir ein wenig Gesellschaft sicher gut tun würde.

Wir saßen gerade auf der Couch und schauten einen Film. Den Namen konnte ich mir nicht merken, wusste aber, worum es dort ging. Es ging um einen Jungen der sehr viel verloren hatte. Seine Freunde, seine Arbeit und seine Freundin. Er ließ kurzehand alles stehen und liegen und haute ab. Er floh nach Amerika, um dort ganz von vorne anzufangen. Er wirkte so glücklich. Ich konnte mich so gut mit ihm identifizieren, dass ich immer mehr Drang dazu verspürte, das selbe wie er zu tun. Was hält mich denn überhaupt noch hier? Meine große Liebe ist heute, genau vor einem Jahr, abgehauen, ohne mir zu sagen, warum. Ich hatte mich von all meinen Freunden distanziert, mit Außnahme von O-Saft. Doch selbst ihn sah ich nicht mehr so oft. Meine Familie hatte ich auch schon lange nicht gesehen, da wir kein gutes Verhältnis hatten. Youtube könnte ich auch dort machen. Ich war überzeugt! Ich würde gehen! Orangensaft schien meine Gedanken richtig gedeutet zu haben.

,,Wenn es das ist, was du willst, was hält dich dann noch hier?", fragte er.

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Heyy Leidln 😂
Puh...das ist das längste Kapitel, was ich jemals geschrieben hab XD                  1071 Wörter!

Lass mich nicht allein|Zomdado FF|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt