Nukekubi sollen tagsüber wie gewöhnliche Menschen aussehen. Sie geben sich bevorzugt als attraktive Frauen aus, um in der Menschenmenge nicht aufzufallen. Sie verraten sich jedoch durch merkwürdige, rote Male um den Hals und Nacken, die sie durch Schals und hohe Kragen zu verstecken suchen. In der Nacht legt sich ihr Körper zur Ruhe, während der Kopf beginnt, ein Eigenleben zu führen: Während der Körper ruht, löst sich der Kopf gänzlich vom Rumpf und schwebt behände umher, auf der Suche nach schlafenden oder unachtsamen Opfern. Ist ein Opfer gefunden, stößt der Kopf einen schrillen Schrei aus, der das Opfer in eine Schreckstarre versetzt, dann beißt der Nukekubi zu und saugt Blut. Im Gegensatz zum Rokurokubi weist der Nukekubi eine besondere Schwäche auf: Wenn man es schafft, den zum losgelösten Kopf gehörenden Körper zu verstecken, findet der Nukekubi nicht mehr zurück und stirbt bei Tagesanbruch.
Eine bekannte Legende stammt aus der Edo-Zeit und erzählt von einem Priester, der in seiner Jugend als Samurai ausgebildet worden war. Während einer Wanderung durch einen tiefen Wald verläuft sich der Priester und trifft auf einen wohlhabenden Holzfäller, der ihm anbietet, die Nacht mit seiner Großfamilie in seinem Haus zu verbringen. Dankbar nimmt der Priester an und in der Nacht betet er für die Familie. Nach dem Gebet will der Priester einen kleinen Spaziergang hinter dem Anwesen machen, als er im Tatami-Zimmer die kopflosen Leichen der Familienmitglieder entdeckt. Offenbar sind die Gastgeber schon länger tot, obwohl sie ihn am Abend zuvor noch gegrüßt hatten. Während der Mann die Leichname untersucht, entdeckt er an ihren Halsansätzen verdächtige, rote Male und dem Priester kommt ein schrecklicher Verdacht. Als er Stimmen hört, schleicht er in den Garten und sieht die Köpfe der Familienmitglieder, wie sie, in der Luft schwebend und laut zankend, den Mord an dem Priester planen. Da entdeckt der Kopf des Holzfällers den Priester und die restlichen Köpfe greifen den Priester an. Dank seiner Samurai-Künste kann der Priester alle Köpfe zerstören, bis auf jenen des Holzfällers. Dieser versucht, seinen Körper zu erreichen, doch der Priester blockt ihn mit einer Schwertklinge ab. Weil der Priester den Körper des Holzfällers zuvor wohlweislich versteckt hatte, stirbt der Holzfäller schließlich und der Fluch über das Anwesen ist gebrochen.
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Japanische Yokai (Dämonen) und Legenden
ParanormalIch werde euch in diesem Buch verschiedene Japanische Dämonen und Legenden vorstellen. Wenn ich sogar Zeit habe mal ein oder zwei Rituale