Ich setzte nun den ersten Schritt in mein neues Zuhause. Es war ein wunderschönes, großes Haus, was unfassbar nah am Strand war, doch viel Zeit am Strand werde ich wahrscheinlich nicht verbringen, weil ich niemanden habe, der mit mir dort hingeht. Hatte ich überhaupt Freunde ? Gute Frage. Auf meiner alten Schule hatte ich eine gute Freundin, doch die brach den Kontakt sofort ab, als ich umzog. Sonst hatte ich echt niemanden. Ich ging das weiße Treppengeländer hoch und nahm mir die Freiheit raus das Zimmer zu nehmen, was neben dem Badezimmer war. Somit hatte ich quasi mein eigenes Bad und welcher Mensch würde die Chance nicht ausnutzen eins zu haben ? Ich nahm meinen großen Koffer und schob ihn durch die Tür, wobei er mir fast aus der Hand gefallen ist. Habe ich schon erwähnt, dass ich extrem tollpatschig bin ? Jetzt wisst ihr es. Mein Zimmer war sehr groß und wunderschön eingerichtet. Wir hatten uns online schon Zimmer hergerichtet, damit die Möbel und alles schon da sind, wenn wir einziehen. Ich legte mich sofort in mein kuscheliges Bett und schlief ein.
- [18:00] -
"Roy, essen !", schrie meine Mutter von unten, wobei ich erschrocken meine Augen aufriß. Meine Mutter hatte echt ein sehr hohes Temperament und man darf ihre Nerven nicht strapazieren. Das kommt dann wohl von ihrer afrikanischen Seite von der ich leider zu wenig geerbt habe. Meine Mutter war dunkelhäutig, wobei ich eine relativ helle Haut im Gegensatz zu ihr hatte. Meine Hautfarbe war ein braun, was aber eher ins helle als ins dunkle ging. Das liegt vielleicht daran, weil man Vater aus Bosnien und Deutschland kam und weiß war. Das war das einzige, dass ich über meinen Vater wusste, weil er nach meiner Geburt verschwunden ist. Seit dem Zeitpunkt hatten wir nie wieder über meinen Vater gesprochen, bis ich älter wurde und mich langsam fragte, warum alle Kinder in der Schule etwas von Vätern oder Papas erzählten. Meine Haare waren dunkelbraun und sehr lockig, doch ich band sie meistens zu einem Dutt zusammen.
Ich hatte blaugrüne Augen, was aber nie jemand bemerkte, da ich eine Brille trug, die meine Augenfarbe, so gut wie es ging, versteckte. Ich hatte noch einen großen Bruder, der 19 Jahre alt war und im Gegensatz zu mir sehr groß war. Er war um die 1,83cm groß, wobei ich nur 1,60 klein war. Außerdem war er von der Hautfarbe her dunkler als ich, ein kühles braun, also ein halfcast. Er hatte hellbraune Augen und dunkelbraune, sehr lockige Haare. Mein Bruder war für mich immer, wie ein bester Freund gewesen.
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Ich stand dank des Klingeln meines Weckers auf. Sofort ging ich in das Badezimmer und duschte. Als ich fertig war und meine Unterwäsche angezogen hatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Meine Figur war eigentlich ganz gut, weil ich auch 3 Jahre lang für diese trainiert hatte.
Ein Bild der Figur:
Ich zeigte meine Figur aber nicht, sondern zog meistens lange und lockere Sachen an. Natürlich kriege ich dadurch auch keine Aufmerksamkeit und niemand beachtet mich, doch sowas brauche ich auch nicht. Mein Selbstbewusstsein war an einem Tiefpunkt angekommen. Manchmal kann ich mich selber nicht mal im Spiegel anschauen, weil ich mich so hässlich fühle. Meine Figur war das einzige, was mir an mir selber gefiel, sonst fand ich echt alles hässlich.
Genug zu mir. Ich entschied mich heute für einen dunkelblauen, langen, lockeren Pulli und eine Boyfriend Jeans. Unzufrieden über mich selber ging ich nach unten, wo meine Mutter schon Frühstück gemacht hatte. "Roy, willst du echt so zum ersten Schultag gehen ?", fragte sie mich ein wenig entsetzt. "Die beachten mich eh alle nicht.", erwiderte ich nur genervt und setzte mich an den Esstisch. Meine Mutter sagte mir immer, wie schön ich bin und das ich eigentlich so viel mit mir machen könnte, doch ich wollte einfach nicht. Nach paar Minuten kam auch mein Bruder runter und setzte sich neben meine Mutter.-
Zum Glück wusste ich den Weg zur Schule und da ich eh nicht so lange brauchte, verlangsamte ich mein Tempo. Vor dem Tor der Schule atmete ich tief ein und aus. Das sollte eigentlich ein Neuanfang werden, doch ich kleidete mich genauso, wie ich es davor auch tat. Ich sah genau gleich aus. Wahrscheinlich werden mich dann die Menschen da drinnen genauso behandeln, wie davor. Ich ging in das große Schulgebäude rein und suchte nach meinem Raum, in dem ich jetzt gleich Englisch haben werde. Natürlich kannte ich mich hier 0 aus und wusste von daher auch nicht, wie die Räume hier angeordnet sind und wo dieser scheiß Raum 204 war. Zu meinem Pech achtete ich nur noch auf meinen Stundenplan, der in meiner Hand war , und stieß auf einmal gegen etwas Hartes und fiel zu Boden.
Ein Schmerz durchzuckte mein linkes Bein, weil dieses Wesen, in das ich reingerannt bin, auf meinem Bein lag. "Bist du behindert ? Was passt du nicht auf, du hässliches Kind ?!", schrie das Wesen, was eindeutig ein Junge war, genervt und wollte aufstehen, doch ich tritt ihm mit meinem rechten Fuß gegen seinen Bauch. "Nenn mich nicht hässlich.", erwiderte ich sauer. Wow. Eins hatte sich doch verändert. Ich konnte mich wehren und ließ mir nicht alles gefallen. Ich war im Moment schwer beeindruckt von mir selber. "Hast du mich gerade getreten ?", fragte er mich wütend, wobei er sein Gesicht endlich zu mir drehte und ich sehen konnte, dass er unglaublich hübsch war. Oh no. Was redest du da ? Er hat dich hässlich genannt, du wirst ihn somit auch hässlich finden! Ich nickte mir innerlich zu, doch war immer noch von seiner Schönheit fasziniert. Er war halbschwarz, ungefähr so wie mein Bruder. Er hatte dunkelbraune, lockige Haare und hellblaue Augen. Seine Augen sahen aus, wie Diamanten. Wow. So schöne Augen habe ich noch nie gesehen. "Hat dir meine Schönheit die Sprache verschlagen ?", grinste er mich an, doch man konnte trotzdem die Kälte in seiner Stimme raushören. "Nein, habe mich nur gefragt, wie jemand so hässlich sein kann.", erwiderte ich lächelnd und wollte aufstehen, doch er saß immer noch auf meinem scheiß Knie. "Mädchen, wenn du dich nicht sofort bei mir entschuldigst wird der Tag nicht schön für dich enden.", knurrte er wütend. "Habe ich so dein Ego kaputt gemacht ? Hat dir etwa noch nie jemand die Wahrheit gesagt oder was ?", lachte ich empört auf. "Und jetzt geh von meinem verdammten Knie runter, du inkompetentes Stück Scheiße.", rief ich etwas lauter, was wahrscheinlich ein Fehler war, weil er nun nicht mehr nur auf meinem Bein lag, sondern er lag nun auf mir drauf. Keine Menschen waren auf dem Gang, weshalb die Stunde bestimmt schon längst angefangen hat. Ich wollte doch nicht an meinem ersten Schultag zu spät kommen und schon sicher nicht wegen so einem Arschloch, der sich wie was Besseres fühlt. "Du bist nicht so wie die anderen.", sagte er plötzlich, was mich verwirrte. "Du bist viel hässlicher und dein Charakter ekelt mich so dermaßen an. Ich wette es macht dich geil, dass ich auf dir liege. In deinen Gedanken malst du dir bestimmt aus, was wir alles nun machen könnten. Ich muss dich leider enttäuschen, Kleine. Nie jemand wird etwas mit dir haben wollen und schon gar nicht ich. Deshalb solltest du deine hässliche Fresse beim nächsten Mal, dass es eh nicht mehr geben wird, nicht so weit aufreißen, denn sonst wird es nicht so harmlos wie jetzt enden.", sprach er wütend und schaute mich dabei abwertend an, was mich unglaublich nervös machte. Ich dachte nicht, dass mein erster Tag so schlimm sein wird. Ich wollte etwas erwidern, doch er ging endlich von mir runter und verschwand. Einige Sekunden später schaffte ich es auch endlich aufzustehen und schaute auf die Uhr. Scheiße, 15 Minuten zu spät. Nach weiteren 5 Minuten habe ich endlich den Raum gefunden und klopfte an die Tür, bevor ich sie aufmachte. Alle Augenpaare lagen auf mir, was mich noch nervöser machte. Ein Augenpaar, dass mich anschaute, grinste sogar und nun ratet mal, wer es ist ? Richtig, der Junge, der mich spüren gelassen hat wie hässlich ich doch wirklich sei. "21 Minuten zu spät, junge Dame. Sie werden heute nachsitzen müssen, genau wie Mr.Wayne. Er zeigte auf meinen neuen Erzfeind. Oh nein, ich will auf keinen Fall mit dem in einem Raum alleine sein. Das schaffe ich nicht. In einer Klasse mit ihm zu sein ist schon zu viel und jetzt muss ich meine wunderbare Freizeit an diesem Montag mit ihm zusammen verbringen ? Ich nickte nur. "Wie heißt du denn überhaupt ?", fragte mich der Lehrer, der mir unsympathisch geworden war. "Royalty.", antwortete ich und hörte schon ein paar Leute lachen. "Königlich siehst du ja nicht aus, Kleine.", rief mein Erzfeind in die Klasse und sofort lachten die anderen. Ich hasste mein Leben. "Setz dich doch bitte neben Mr.Wayne." Ich hasste diesen Lehrer.
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Royalty
Romance• Royalty ist ein verletztes Mädchen, dass so viel mit sich machen könnte. Als sie sich endlich traut und sich äußerlich verändert, kriegt sie die Aufmerksamkeit von einem ganz bestimmtem Jungen, der sie nie zuvor beachtet hat. Wie entwickelt sich d...