Ein zum Scheitern verurteilter Strandspaziergang

1.7K 30 17
                                    

Das ist eine Kurzgeschichte aus der Sicht von Percy, die nach dem Krieg gegen Gaia spielt. Freu mich über jedes Feedback. Dann würde ich sagen.... gehts los :D

----------------------------------------------------------

Ich fiel und fiel. Immer tiefer und immer schneller. Verzweifelt riss ich meinen Mund zu einem Schrei auf, doch kein einziger Ton war zu hören, da das Tosen um mich herum jedes Geräusch übertönte. Bis auf meine rechte Hand fühlte sich mein gesamter Körper so kalt an, wie ein Eisblock. Mit Entsetzten sah ich den Grund für die Wärme an meinem Arm. Es war Annabeth, die sich an meinen Arm klammerte und mich mit aufgerissenen Augen anstarrte. Der Ausdruck in ihren Augen lies mich erschaudern. 

Schwer atmend fuhr ich hoch. Ich lag in meinem Bett im Camp. Neben mir lag Annabeth mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht. "Schon wieder ein Alptraum?" Noch immer nach Luft ringend brachte ich nur ein Wort heraus:"Tartarus"

Daraufhin setzte sie sich auf und umarmte mich mit einem verständnisvollem Blick, bis ich aufhörte zu zittern. "Ach Percy. Mir geht es nicht anders als dir. Der Tartarus hat wirklich tiefe Narben hinterlassen." Nickend gab ich ihr einen Kuss. Wortlos zogen wir uns um, damit wir rechtzeitig zum Frühstück kamen. Glücklicherweise hatte Annie ihre Klamotten mitgenommen. Eigentlich war es nicht erlaubt in einer anderen Hütte zu übernachten aber Annabeth und er waren am Vortag unabsichtlich auf dem Bett sitzend eingeschlafen. Zum Glück bekam es niemand mit.

Nach dem Essen entschieden wir uns einen kleinen Spaziergang am Strand zu machen, um den Kopf wieder frei zu bekommen. In der letzten Zeit war so viel passiert, das uns zu schaffen machte: Leos Tod, Gaias Auferstehung, die Erinnerungen an den Tartarus und vieles mehr. Hände haltend und ohne Schuhe schlenderten wir durch den warmen Sand. Mit tiefen Atemzügen genoss ich den Duft des Salzwasser, der meine Seele wenigstens zu einem kleinen Teil zu heilen schien. Wir unterhielten uns über positive Themen, wie z.B. Nicos kleinen Unfall mit dem Pegasusmist, um keine schmerzhaften Erinnerungen wiederauferstehen zu lassen. Es half wirklich sehr mit meiner kleinen Besserwisserin zusammen Zeit zu verbringen. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie machen würde.

Gerade als es mir immer besser ging, wurde mir ein weiteres Mal der kurz andauernde innere Frieden geraubt. Schon wieder. Ein riesiger Höllenhund, viel größer als Mrs. O'Leary, stand knurrend vor uns. Er tauchte einfach aus dem Nichts aus. Das bedeutete, dass er per Schattensprung reingekommen sein musste, was wegen der Schutzbarriere eigentlich unmöglich sein sollte aber wir hatten andere Probleme.

Abgesehen davon, das niemand den Vorfall bemerkt hatte, war es auch etwas problematisch, dass Annabeth ihr Knochenschwert nicht mitgenommen hatte. Unser Glück war, dass ich Springflut hatte.

Schnell schob ich mich schützend vor sie und hob mein Schwert. Knurrend sprang das Monster los, direkt auf uns zu. Ich schubste Annie so sanft wie nur möglich aus der Schusslinie und fing deshalb einen unsanften Hieb des Höllenhundes ab. Zum Glück waren seine Tatzen zu groß, um einen präzisen Schlag zu landen, weswegen seine Krallen mich um Haaresbreite verfehlten. Annabeth schrie daraufhin ängstlich auf. "Percy! Ich hole Hilfe!" Nach diesen Worten stürmte sie los, jedoch war das eine schlechte Idee, denn plötzlich war ich uninteressant für das Vieh. Es stürmte ihr hinterher und ich war dicht auf ihren Fersen und rief: "Annabeth! Lass es, das Ding ist viel schneller als wir! Es holt dich viel zu schnell ein!" 

Sie schien zu verstehen, denn sie schlug einen Haken wie ein Hase, drehte um und rannte an mir vorbei. Das machte mich wieder schmackhaft für das Biest. Mit aller Kraft stieß ich mich vom Boden ab und landete auf dem Rücken des Hundes. Ich bohrte mein Schwert in sein Genick, was aber anscheinend keine große Wirkung nach sich zog, denn kurz darauf warf mich das Ding ohne Probleme ab. Beim Aufprall auf dem Boden verspürte ich einen heftigen Schmerz durch meinen Kopf fahren. Ich war mit dem Hinterkopf direkt auf einem Stein im Sand geprallt. Mit vom Schmerz zitternden Händen tastete ich meinen Hinterkopf ab und betrachtete danach meine blutige Hand. 

Mir blieb nicht viel Zeit, denn der Gewinner des Preises für die hässlichste Visage stürmte wieder auf mich zu. Schwankend sprang ich auf und erzielte meinen ersten Treffer. Es war eher ein Glückstreffer, denn die Stelle, auf die ich gezielt hatte, verfehlte ich um Längen. Annabeth kam mir zur Hilfe und lenkte das Mistvieh ab, damit ich ihm abwechselnd einen Hieb verpassen konnte. Mit der Zeit wurde mir schmerzlich bewusst, dass wir diesen Kampf niemals gewinnen konnten. Kein Angriff meinerseits schien ihn zu verletzten. Annie und ich wurden langsam müde, wobei meine Kopfschmerzen meine Sicht immer mehr verschlechterten. Mit steigender Angst kontaktierte ich über meine Gedanken eine Nereide in der Nähe und befahl ihr Hilfe zu holen. 

In einem kurzen Augenblick der Unachtsamkeit schaffte es das Ding seine Krallen in Annabeth zu bohren. "ANNABETH!!!!!!"

Mit Entsetzen musste ich zusehen, wie sie über den Strand geschleudert wurde und nach der Landung nicht mehr aufstand. Ich versuchte immer weiter auf das Biest einzuschlagen, jedoch bemerkte ich, das meine Kraft immer schneller nachließ. Mit dem Willen, Annabeth um jeden Preis zu schützen kämpfte ich immer weiter.

Kurz bevor ich endgültig verzweifelte, hörte ich Stimmen aus der Richtung des Camps kommen. Die Nereide hatte es geschafft! Der kurze unachtsame Moment wurde mir dann zum Verhängnis. Der Höllenhund bohrte seine Zähne in meine Beine und schleuderte mich durch die Luft. Keuchend landete ich direkt neben Annie im Sand. Meine Herz setzte einen Schlag aus, als ich ihr blutüberströmtes Gesicht sah. Stöhnend versuchte ich wieder aufzustehen, aber ich war durch die Verletzungen schon viel zu schwach. Um Annabeths Wunden heilen zu können, machte ich den Versuch das Wasser herbeizurufen, aber ich war sogar dazu zu schwach.

Mit extrem hoher Geschwindigkeit raste das Ding auf uns beide zu. Ungefähr 10 Meter vor seinem Ziel wurde der Höllenhund jedoch von einer Salve aus Pfeilen und Speeren zu Boden geworfen. Um die 30 Camper stürmten mit Schwertern, Bögen, Rüstungen und Dolchen ausgestattet auf das Monster zu. Hinter ihnen sah ich Chiron mit seinem gewaltigen Bogen in der Hand auf Annabeth und mich zugaloppieren. Er beugte sich bei uns angekommen zu mir herunter. "Meine Götter, Percy.... Was ist denn passiert?" Zu schwach um nur ein Wort zu sagen zeigte ich auf Annie und Chiron verstand den Göttern sei Dank sofort was ich meinte. Er träufelte ihr sofort Nektar in den Mund und kümmerte sich um sie. 

Mit einem Schleier vor den Augen hörte ich noch die gedämpften, triumphierenden Schreie der Anderen, die zusahen wie der Höllenhund zu Staub zerfiel. Kurz darauf driftete ich in die Dunkelheit ab. 

Als ich wieder aufwachte, lag ich auf der Krankenstation. Neben mir konnte ich die Umrisse einer Person erkennen, die auf einem Stuhl neben meinem Bett saß. Als sich mein Blick langsam klärte, erkannte ich Annie. Mit einem besorgten Lächeln gab sie mir einen Kuss auf die Stirn. "Algenhirn, du warst großartig. Ich habe zwar nicht viel mitbekommen, aber das muss ich auch gar nicht um zu wissen, dass du mir das Leben gerettet hast."

"Ach Annie. Egal was passiert, ich werde dich immer beschützen, koste es was es wolle. Ich liebe dich über Alles." 

Überglücklich umarmte sie mich mit den Worten:"Egal was uns zweien widerfährt, wir überstehen es. Gemeinsam." Nach diesen Worten fühlte ich mich so gut wie noch nie, denn sie gaben mir zu verstehen, dass wir beide unsere Hürden weiterhin gemeinsam überwinden werden würden und wir niemals alleine sein werden.



Percy Jackson/Helden des Olymp oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt