Remember Me

Kapitel 2 - „First Is the Spark then It's the Flame"

Dean kam am Nachmittag wieder zurück, konnte jedoch nichts Hilfreiches vorweisen. Bruce Marshall wohnte wohl noch nicht lange hier und niemand, den Dean gefragt hatte, konnte ihm etwas Genaueres über ihn erzählen. Nur in einer Sache waren sich wohl alle einig. Seine Tochter wäre besser ohne ihn dran. Sam empfand tiefes Mitleid mit der Kleinen und er würde vieles dafür tun, um ihr ein besseres Leben zu ermöglichen, aber in diesem Fall waren ihm die Hände gebunden. Doch er hoffte, dass sich das Blatt bald für sie wenden würde.

Es war bereits Mitte November, was es den Winchesters möglich machte, früh am Abend zum Crystal Beach Park aufzubrechen. Dean parkte den Impala ein paar Straßen von der Anlage entfernt, um zu verhindern, dass er von irgendwelchen Kameras erfasst wurde. Danach nahmen sie sich das wichtigste an Waffen aus dem Kofferraum. In kleinen Flaschen abgefülltes Weihwasser, Salz und für Dean einen Zettel mit dem Exorzismus. Sam kannte ihn mittlerweile auswendig, aber sein Bruder tat sich noch schwer mit den lateinischen Worten. Und natürlich ließ Sam es sich nicht nehmen, Dean damit aufzuziehen. Sicherheitshalber nahm jeder von ihnen auch eine einfache Handfeuerwaffe mit, obwohl klar war, dass sie gegen einem Dämon nichts damit ausrichten könnten. Sie würden höchstens die besessene Person töten und das war nicht ganz der Sinn ihres Jobs.

Auf das Gelände des Parks zu kommen erwies sich als Kinderspiel. Vor allem, als Sam seinen älteren Bruder auf die zerschnittenen Kabel am Kasten der Sicherheitsanlage aufmerksam machte. Sie waren nicht allein. Sobald sie die Schwimmbecken erreicht hatten, teilten sich die beiden auf und jeder ging in eine andere Richtung. Sam nach links, Dean nach rechts. Im Park war es stockfinster und das Wasser in den Becken reflektierte das Licht von Sams Taschenlampe. Er beleuchtete den Weg vor sich und auch alle potentiellen Verstecke für einen Angreifer. Seine Waffe hielt Sam dabei die ganze Zeit über fest in den Händen. Einmal meinte er, einen menschlichen Schatten ins Dickicht huschen zu sehen, doch als er sich die Stelle genauer anguckte, stellte sich sein Verdacht als falsch heraus. Er konnte keine Fußabdrücke oder irgendetwas anderes Auffälliges entdecken. Der Rest von Sams Kontrollrunde nahm nicht viel Zeit in Anspruch und er joggte zurück zu seinem Treffpunkt mit Dean, ohne etwas gefunden zu haben. Sein Bruder traf kurz nach ihm ein, allerdings hatte er auch keinen Erfolg gehabt.

„Verdammt!", fluchte Dean. „Das war die einzige Spur, die wir hatten. Diese geheimnisvolle FBI-Agentin werden wir ohne Weiteres bestimmt nicht finden."

Auch Sam war frustriert. Er war genau wie Dean davon ausgegangen, dass sie hier irgendeinen Hinweis auf den Dämon finden würden, aber sie hatten nicht einmal einen Hauch von Schwefel entdecken können.

„Vielleicht hat sich Bobby auch geirrt und hier ist gar nichts. Ich meine, es könnte zwar ein Dämon sein, aber vielleicht war der Kerl auch einfach nur auf einem Drogentrip und kann sich deswegen an nichts erinnern. Wäre doch auch möglich", gab Sam nun zu bedenken. Dean schüttelte jedoch den Kopf.

„Nein, ich glaube, hier ist wirklich was dran. Wir haben einfach etwas übersehen."

„Dein Boy Toy hier hat Recht, weißt du?", ertönte wie aus dem Nichts eine weibliche Stimme hinter den Winchesters. Simultan drehten sich Sam und Dean zu der noch unbekannten Person um und richteten ihre Waffen in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.

„Wer bist du?", rief Dean und suchte die Umgebung vor ihnen mit den Augen ab. „Zeig dich, du Miststück!"

Ein Schnauben ertönte.

„Ein Gentleman also. Freut mich, dich kennenzulernen. Trotzdem wäre es mir lieber, wenn du und dein Freund hier verschwinden würdet. Ich habe die Sache mit dem Dämon vollkommen unter Kontrolle."

„Wer's glaubt. Komm einfach raus und wir können vernünftig darüber reden."

„Hm, ich glaube nicht, nein. Du scheinst mir nicht der Typ für klärende Gespräche zu sein."