Es war alles vorbei. Ich wusste es einfach.
In weiß gepanzerte Gestalten huschten an den rot befleckten Wänden vorbei. Starr stand ich da; Ich hatte mein Ende bereits akzeptiert. Ich vernahm das leise surren dessen, was ich als eine himmlische Version der Sturmgewehre interpretierte, die nun von allen Seiten auf mich gerichtet wurden. Mit geschlossenen Augen erwartete ich das letzte Geräusch, das ich vernehmen würde.
Aber was sollte es für ein Geräusch sein? Bis vor kurzem hielt ich den Himmel noch für eine Illusion, woher sollte ich nun wissen, wie dessen Waffen klangen? Wie ein Blitzeinschlag? Ähnlich eines Donnergrollens?
Es hörte sich eher wie Schritte an.
„Auu!"
Mit verdrehtem Arm lag ich auf dem Boden und starrte verdutzt umher, aber die schneeweißen Panzer entfernten sich von mir. Ich wollte weg von hier, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ganz egal, wie stark mein Wille nun auch sein mochte, ich konnte nicht einmal mehr meinen Arm aus seiner ungemütlichen Haltung befreien.
Nun lag ich da, kaum ein Unterschied zum bewusstlosen Jonas... Nunja, mein Kopf sah nicht ganz so mitgenommen aus. Ein letztes Mal scheiterte ich an dem Versuch, mich zu bewegen, also blieb mir nichts anderes übrig, als zu warten.
...
Mann, ist das langweilig.
Was war das eigentlich für ein Typ?
Er hatte allem Anschein nach auch himmlische Fähigkeiten, aber welche? Telekinese? Immerhin hatte er Jonas' Kopf mit einer ziemlichen Wucht gegen die nun weniger weiße Wand geschlagen. Aber zugleich hatte sich der Wachmann die Hand an der Türklinke verbrannt; Wie konnte er diese erhitzen? Und wohin ist er auf einmal verschwunden?
Soweit ich mitbekommen habe, trägt jeder Engel nur eine himmlische Fertigkeit in sich, wie also konnte dieser Junge all das bewerkstelligt haben?
Ich hatte keine Ahnung.
Resigniert ließ ich meinen Kopf sinken.
„Au"
Zu schnell.
Zu viel Boden.
Erneut vernahm ich Schritte; Die weißen Stiefel erschienen wieder am Rande meines Sichtfeldes. Erneut drang das leise Surren an mein Ohr.
„Ausweis", schallte es in harschem Ton.
Ich griff nach meinem Ausweis... Moment, ich konnte mich bewegen?! Verdutzt hielt ich inne.
„Na mach schon!", schrie es.
Schnell zog ich meinen Ausweis aus der Hosentasche, der mir sofort aus der Hand gerissen wurde.
„Hm. Toller erster Schultag Freundchen, was?", dröhnte die Stimme nun etwas weniger unfreundlich.
„Ich komme von einer staatlichen Schule, da haben wir jedes Jahr Amokalarm.", erwiderte ich schnippisch.
„Über sowas macht man keine Witze. Und jetzt hoch mit dir!"
Unsanft wurde ich auf die Beine gezerrt und den Gang entlang geschoben.
„Ein ganz toller erster Schultag", dachte ich mir, „Aber hey, immerhin kann ich mich wieder bewegen"
Die Lobby war verriegelt. Metallwände verdeckten die Sicht aus den zersplitterten Fenstern. Einer der Männer ging an die Ausgangstür und hob eine Weiße Karte davor – Die Tür öffnete sich.
Ich erinnerte mich an die schwarze Karte, die mir der Junge gegeben hatte. Ich muss den Leuten davon erzählen!
Ich öffnete den Mund.
Ich schloss ihn wieder.
Sie schienen nicht allzu freundlich. Diese Karte könnte mir mehr Ärger einbringen als Nutzen.
Auf dem Weg zum Rand der von in weiß gepanzerten Kämpfer wimmelnden Plattform ließ ich die Karte heimlich in einen künstlich angelegten Busch fallen.
„Ähm, wo gehen wir hin?", fragte ich, als ich weiter Richtung Rand geführt wurde.
„Zu Leuten, die wissen, was sie mit dir anstellen sollen.", grummelte der Soldat und schubste mich vom Himmel; Dabei dachte ich gerade ich würde den heutigen Tag überleben.
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MrLiamJ's Telltales
RandomHier werde ich ab und zu eine vollkommen zusammenhangslose Geschichte reinschreiben, ihr könnt ja mal sehen, ob euch irgendwas gefällt. Die geschichten können allerdings komplett auf englischer sprache geschrieben sein, bei großer nachfrage kann ich...