Quantico 2006

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~*~

Emily war nervös. Sie hatte ihre Versetzung zur BAU beantragt, nachdem Elle Greenaway ihren Posten aufgab, doch hätte sie niemals mit einer Zusage von Chief Strauss gerechnet.
Als sie sah in welches Team sie kommen würde, war ihr das Herz in die Hose gerutscht. Es war beinahe 17 Jahre her, dass sieihn das letzte Mal gesehen hatte. Würde er sich an sie erinnern? Wie sah er jetzt wohl aus, wie war es ihm ergangen?
Viel Zeit zum Nachdenken blieb ihr nicht mehr, als sich die Türen des Aufzugs öffneten. Sie trat durch die Glastür und schritt die Treppen zu seinem Büro hinauf.
Sie klopfte an die Tür und öffnete, als die Stimme von drinnen sie herein bat.
„Aaron Hotchner?",fragte sie und er sah von seinen Unterlagen auf. Er stand auf und reichte ihr nickend die Hand.
„Ja der bin ich. Was kann ich für sie... Emily?" Aaron sah sie überrascht an.
„Ja", sagte sie und lächelte.
„Ähm.. Hi, Wie geht es dir? Wie lange ist das jetzt her?", fragte er etwas unbeholfen und deutete ihr, sich zu setzten.
17 Jahre und vor 16 Jahren verlor ich unsere Tochter.Das war das was sie am liebsten heraus gebrüllt hätte, doch wie schon damals, verstand sie sich immer noch darauf ihr Pokerface zuwahren.
„Gut gut. Ich bin nun schon seid beinahe 10 Jahren beim FBI.", lachte sie und auch er grinste. Oh wie hatte sie sein Lächeln vermisst. Er sah gut aus. Das Alter hatte ihm definitiv gut getan und sie war beeindruckt, wozu er es gebracht hatte. Es entstand eine peinliche Stille. Emily fummelte sich nervös an ihren Fingernägeln rum und auch er wirkte mehr als unbeholfen.
„Wie geht's deiner Mutter?", fragte er schließlich, als ihm nichts anderes einfiel.
„Ihr geht's gut. Du kennst sie ja. Sie schlägt sich so durch."
„Sehr schön.", sagte Hotch und wieder schwiegen sie sich an.
„Was kann ich für dich tun,Emily?"
„Naja in erster Linie habe ich mir gedacht, du könntest mir sagen wo ich meine Sachen abstellen kann.", sagte sie und tippte auf die Kiste, welche sie neben sich auf den Boden gestellt hatte.

„Wie bitte?"
„Nja ich bin hierher versetzt worden. Ich bin der Ersatz für Agent Greeneway. Ich soll heute bei der BAU anfangen." Sie griff in ihre Kiste und holte einen Ordner heraus. „Hier."

Er nahm die Akte und klappte sie auf.

„Das muss ein Fehler sein.", meinte er ernst, bevor er einen Blick in die Akte warf.
Emilys Nervosität stieg ins unermessliche. Wieso wusste er nicht das sie kommen würde.
„Ich denke nicht.", sagte sie ein wenig unsicher und beobachtete ihn.
„Das muss definitiv ein Fehler sein.",nuschelte er, ohne auch nur einmal den Blick von den Unterlagen abzuwenden.

Zu allem Überfluss klopfte es nun auch noch einmal an seiner Tür. Eine blonde Frau betrat den Raum.
„Entschuldigt.", begann sie. „Hotch? Es sind alle da. Wir können anfangen."

„Danke JJ.", nickte er ihr zu und gab Emily die Akte zurück.
„Es tut mir leid Emily, aber ich habe dieser Versetzung nicht zugestimmt. Wir erwarten keinen neuen Agent. Entschuldige die Verwirrung, aber du musst falsch informiert sein."
Sie stand da wie ein begossener Pudel. Das ganze war ihr unendlich peinlich. Wie konnte das nur passieren? Wieso ausgerechnet ihr?
„Ähmm... ich.", begann sie doch er unterbrach sie.
„Tut mir wirklich leid, aber ich muss los. Es war schön dich wieder zusehen. Lass uns doch mal was trinken gehen und du erzählst mir von Italien, ja?"
Er reichte ihr zum Abschied die Hand und verließ sein Büro. Sie folgte ihm bis zur Tür und sah ihm hinterher.
„Nadas lief doch mal galant schief.", meinte sie zu sich selbst und verzog das Gesicht.

  ~*~  

„Wer war das denn?", fragte Gideon, als Hotch an ihm vorbei ging und sie sich auf den Weg zum Konferenzraum machten.
„Haben sie einem neuen Agent zugestimmt?", wollte Hotch von ihm wissen, ohne groß auf seine Frage einzugehen.
„Öhm, nein. Wieso?" Gideon sah ratlos zwischen Hotch und der Frau hin und her.
„Dann muss das wirklich ein Fehler sein.", schloss er die Unterhaltung und betrat den kleinen Raum, wo schon der Rest des Team wartete.
„Was muss ein Fehler sein?", schnappte Morgan die Bemerkung seines Chefs auf und sah aus dem Fenster zu dessen Büro rüber. „Also die Frau ist definitiv kein Fehler.", lachte er, doch Hotch sah ihn böse an. „Eine Freundin von dir, Hotch?"
„Vorsicht, Morgan!",ermahnte er ihn und der smarte Agent nickte entschuldigend. „Sie ist niemand."

Love never diesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt