Die letzte Ehre

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„Oh mein Gott, was ist denn mit dir passiert?", fragte Garcia besorgt, als Hotch ihr die Tür öffnet.

„Ich hatte Besuch.", erwiderte Hotch knapp und bat sie rein. „Kannst du mir helfen es, naja, zu verstecken?"

Sie nickte erschrocken, fragte aber nicht weiter. Sie wusste das Hotch es ihr eh nicht sagen würde, aber das brauchte er auch nicht. In der letzten Nacht hatte sie noch einige Nachforschungen angestellt und den Senator durchleuchtet, so dass sie genau wusste wer ihm gestern einen Besuch abgestattet hat.

Während sie anfing ihn zu schminken, begann sie von ihren Ergebnissen zu berichten.

„Ich habe letzte Nacht noch einige neue Informationen gefunden.", begann sie und Hotch sah sie vorwurfsvoll an.

„Penelope ich hab dir doch gesagt du sollst dich zurück halten. Ich möchte nicht das du da mit rein gezogen wirst. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass sie auch zu dir kommen."

Natürlich war er ihr für ihren Mut unendlich dankbar. Nach dem gestrigen Tag wusste er das nur sie ihm wirklich helfen konnte, auch wenn es ihm nicht gefiel das sie sich in Gefahr begab.

„Das weiß ich, Chef! Aber ich konnte es einfach nicht lassen. Du kennst mich. Es geht hier um Emily und ihre, vielleicht eure, Tochter. Lass mich bitte helfen, Hotch!"

Er atmete tief durch und nickte.

„Also gut, Garcia. Was hast du?"

„Leider habe ich immer noch nichts über das Mädchen gefunden. Aber was ich über den Senator herausgefunden habe ist sehr interessant. Er hat anscheinend während seiner Zeit in Rom, Verbindungen zur italienischen Mafia gehabt. Carl Prentiss stand immer in dem Schatten seiner Schwester, bis er 1989 Senator wurde. Er lebt seid diesem Jahr auch bei ihr auf dem Anwesen und mischt sich in ihre Geschäfte ein. Vielleicht erinnerst du dich ja an ihn. Die Botschafterin scheint, neben ihrem taffen Auftreten ein großes Problem mit dem Druck ihres Bruders zu haben. Ich befürchte das er sie privat und außerhalb ihres Amtes unterdrückt und Emily gezwungen hat das Kind weg zu geben."

Hotch hörte Garcia aufmerksam zu und schluckte schwer bei dem Gedanken daran was Emily durchgemacht haben muss. Er erinnerte sich an die Zeit bei der Familie Prentiss und auch ihren Onkel kannte er nur zu gut. Damals hielt er ihn aber nur für einen strengen Politiker und keinen Verbrecher.

„So, fertig.", meinte Garcia und räumte ihr Make Up wieder zusammen. Sie hatte das Veilchen beinahe vollends verschwinden lassen und war zufrieden mit ihrem Werk.

„Danke dir, Penelope." Er stand auf und ging zu dem kleinen Spiegel hinüber, der neben seinem Safe hing. Es war wirklich kaum etwas zu sehen und erleichtert richtete er seine Krawatte, bevor er das schwarze Jackett anzog. Auch Garcia trug schwarz, denn sie waren auf dem Weg zu Emilys Beerdigung.

~*~

Sie stiegen in Hotchs SUV und fuhren zum Arlington Nationalfriedhof, wo die anderen des Teams bereits warteten. Kurz nach Ihnen, fuhr auch der abgedunkelte Wagen vor, in dem sich Emilys Sarg befand. Gefolgt von zwei Limousinen, aus denen die Botschafterin und ihr Bruder stiegen. Hotch ging auf die Botschafterin zu und reichte ihr die Hand, bevor er sich an den Senator wandte. Auch ihm reichte er die Hand und begrüßte ihn höflich.  

„Sie sehen gut aus Agent Hotchner.", sagte Carl Prentiss, erwiderte den Händedruck und klopfte Hotch mit der anderen Hand auf die Schulter.

„Danke, Sir." nickte Hotch und richtete nun das Wort an Emilys Mutter. „Ma'm es wäre meinem Team und mir eine Ehre, ihrer Tochter die letzte Ehre zu erweisen. Wenn sie erlauben würden wir gerne den Sarg tragen." Emilys Mutter, die eine übergroße Sonnbrille trug nickte nur und Hotch verneigte sich dankend.

Love never diesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt