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Heute ist sie fünf Minuten zu spät. Ihr Atem geht schneller als sonst und ich merke, dass sie gerannt sein muss. Es ist das vierte mal, dass wir uns hier an dieser Bank treffen und ich weiß immer noch nicht wie sie aussieht. Im Gegensatz hat sie mein Gesicht auch noch nie gesehen und meine Stimme gehört hat sie auch nicht. Also hab ich mich heute extra frisch gemacht und mich dazu entschlossen ihr in die Augen zu schauen.

Sie sitzt dicht neben mir und legt sachte meine Hand in ihre. Mein Kopf ist immer noch in eine andere Richtung gedreht. Meine Hände werden schwitzig und ich werde unruhiger. Was wenn ich ihr nicht gefalle und sie dann nicht mehr kommt?

~Spürst du die Regentropfen auf deiner Haut? Wie sie mit Leichtigkeit auf deinem Gesicht landen und durch den frischen Hetbstwind über deine Haut gleiten.~

Natürlich spüre ich es. Ich fühle jeden einzelnen Tropfen. Wie kalt auf warm trifft und sich eine leichte Gänsehaut bildet. Doch im Moment löst nicht der regen die Gänsehaut aus, sondern sie. Es ist so als würde ich sie schon ewig kennen, doch leider ist das nicht so. Ich könnte ihrer Stimme und dem was sie sagt stundenlang zuhören ohne, dass mir langweilig wird.

Ich verspanne leicht, während ich mich zu ihr drehe. Sie bemerkt es und schaut in meine Augen, während sich ein lächeln auf ihren Lippen bildet.

~Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wunderschöne Augen hast? Doch ich frage mich warum sie so traurig auf mich blicken.~

Und am liebsten würde ich ihr sagen, dass ich überhaupt nicht traurig bin. Denn immer, wenn sie bei mir ist, bin ich glücklich.

Wer bist du? Oder ist die Frage, wer ich bin?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt