Broken

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"Ich werde mich nicht mit dir prügeln." Nialls Stimme ist so unfassbar ruhig, doch seine Hände haben sich genau wie Noahs zu Fäusten geballt und seine Knöchel treten weiß hervor. "Ist wahrscheinlich auch besser für dich.", lacht Noah. Dann richtet sich sein Blick wieder auf mich. "Einen tollen Typen hast du dir da rausgesucht, Sophia. Er stinkt nach Rauch und seine Klamotten erst..." Er schüttelt theatralisch den Kopf.

Noah kommt aus einer sehr wohlhabenden Familie. Er hat Geschmack und ist immer gut gekleidet, das muss ich ihm lassen. Auch jetzt kann man über seine Kleidung nicht meckern; blaue skinny Jeans, die neuesten Nikes und eine dunkle Woolrich Jacke. Niall sieht neben ihm schon ziemlich abgefuckt aus mit seiner schwarzen zerissenen Jeans und dem olivgrünen Oversized Hoodie. Aber mir gefällt sein Style irgendwie.

Überhaupt fällt mir erst jetzt auf wie unterschiedlich die beiden nur sind. Noahs Haare sitzen perfekt gestylt während Nialls wild in alle Richtungen abstehen. Sie sind wie Tag und Nacht. Noah steht da, selbstsicher grinsend, arrogant und zu 1000% von sich überzeugt. Niall ihm gegenüber mit vor Wut funkelnden Augen und hervortretenden Kieferknochen.

"Na was jetzt Blondie? Hat es dir die Sprache verschlagen oder denkst du echt du könntest mir Sophia wegnehmen oder ausreden?" Was bildet er sich nur ein? Er redet hier von mir als wäre ich so etwas wie ein Gegenstand, als wäre Niall gerade im Begriff ihm sein liebstes Spielzeug zu entreißen. Und das war ich auch. Ich war sein Spielzeug, das er in einem gläsernen Schrank aufbewahrt hat und immer dann herausgeholt hat, wenn ihm danach war oder wenn er nichts besseres zu tun hatte. Ich bin so viele Kompromisse eingegangen, habe mir Dinge verbieten lassen, wie zum Beispiel das anzuziehen, was mir gefällt, mich so zu schminken, wie ich wollte. Alleine als es darum ging, dass ich mit meiner Klasse hierher nach London fliege, wollte er jeden Tag ein Bild davon, was ich anziehe und er verbot mir im Vornherein schon feiern zu gehen oder mich auch nur mit einem Menschen des anderen Geschlechts zu unterhalten, den er nicht kannte. Und was mache ich? Ich willige natürlich ein, mir war alles immer Recht; Ich habe auf alles verzichtet, nur um nicht mit ihm in einen Streit zu geraten. Ich wollte immer alles so richtig wie möglich machen, denn mit Noah zu diskutieren ist tödlich. Er hat die Angewohnheit einem immer das Wort so im Mund zu verdrehen, dass man sich am Ende doch selbst schuldig fühlt. Es ist mir ein Rätsel wie er das macht.
Aber ich habe genug. Es reicht einfach. Ich kann nicht mehr.

"Noah, lass es gut sein. Es ändert sich nichts, egal was du jetzt sagst." Ich versuche ihm in seine braunen Augen zu starren, die ich mal so geliebt habe, doch jetzt widern sie mich einfach nur an. "Ist das dein letztes Wort?" Er kommt bedrohlich auf mich zu und ich mache instinktiv einen Schritt zurück und stoße mit den Waden gegen die Bank. Niall steht nur da, doch ich merke das er jeden Muskel den Noah bewegt beobachtet und fixiert. 

"Ja.", sage ich und meine Stimme klingt zu meinem Ärger nicht so gefestigt wie ich es wollte. "Das kannst du dir abschminken. Du gehörst mir." Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal zugeben würde aber er macht mir Angst. Ich starre ihn nur panisch an, während er immer näher kommt. Niall lässt keinen Blick von ihm abschweifen. "Sophia, meine kleine. Du kommst wieder mit mir zurück nach Hause und alles wird gut." Er lächelt. Doch dieses Lächeln ist anders. So fremd. So krank. Ich habe das Gefühl diesen Jungen vor mir nicht zu kennen. Das ist nicht der Noah den ich liebe.. oder geliebt habe. Ich weiß es nicht.

Was als nächstes geschieht passiert viel zu schnell. Bevor ich reagieren kann packt Noah mich an meinem rechten Arm und zieht mich zu sich. "Hör auf!", kreische ich. Er versucht mich mit sich zu ziehen und sagt immer wieder in diesem kranken Tonfall "Komm Schatz, wir gehen nach Hause. Alles wird gut." Ich gerate in Panik und winde mich in seinem Griff, doch er ist natürlich stärker als ich. Ich wirble herum. Niall springt auf einmal auf uns zu und entreißt mich Noahs Hand. Ich stolpere zurück und lande im Gras vor der Bank. Noah ist außer sich vor Wut und Aggression. Er baut sich vor Niall auf, der ihm mutig entgegentritt und ein paar Schritte zur Seite macht, sodass er vor mir steht. Wieso tut er das alles für mich? Ich war so gemein zu ihm.

Bevor ich dazu komme mich aufzurappeln höre ich ein Klatschen. Niall taumelt zurück und hält sich die Nase. "Aufhören!", brülle ich, doch ich werde ignoriert. "Reicht das jetzt?", schreit Noah und grinst schief. "Ja, das tut es!", sagt Niall wieder in diesem ruhigen Tonfall und macht ein paar schnelle Schritte auf Noah zu. Seine Faust saust hinab und trifft Noah hart am Unterkiefer. Er stolpert nach links und stützt sich an einem Mülleimer ab.

"Alles klar.", sagt er nur und sieht zu Boden. "Ich gehe jetzt, aber Sophia, ich warte auf dich zu Hause und wehe du kommst nicht." Sein Blick ist hasserfüllt als er sich zum Gehen wandt und noch einmal über die Schulter auf mich zurückblickt.

Dann ist er weg. Einfach weg. Und auf einmal ist es still. So still.

"Hey, steh auf.", reißt mich Niall aus meinem Trauma. Ich kann nicht realisieren, was gerade alles passiert ist. So viel. In so kurzer Zeit.

Er beugt sich zu mir hinunter und zieht mich mit nach oben. Ich stehe einfach nur da und starre zu der Stelle an der Noah in der Dunkelheit verschwunden ist.

"Sophia?" Ich zwinge mich meinen Blick abzuwenden und sehe Niall ins Gesicht. Bei seinem Anblick läuft mir eine einsame Träne die Wange hinunter. Seine Nase blutet und seine Augen sind noch immer voller Aufregung. "Es tut mir so leid.", flüstere ich und Niall schüttelt den Kopf. Dann breitet er seine Arme aus und ich lehne mich dankbar gegen seine Brust. Dann kann ich es nicht mehr zurückhalten. Die Tränen strömen nur so aus meinen Augen und ich frage mich wieso es seit ich hier in London bin, immer Niall ist, der da ist und mich tröstet wenn ich weine.

Ich bin einfach am Ende. Ich kann einfach nicht mehr. Ich fühle mich wie ein Porzellankrug, der einen Berg hinunter rollt. Mit jeder Unebenheit, jedem Stein bricht ein Stück des Porzellans ab. Schließlich liegt er am Fuße des Berges. Zerbrochen in sämtliche Einzelteile. Kaputt.

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Ja leute, mich gibt es auch noch haha

Es tut mir sooo unglaublich leid, dass es so ewig gedauert hat, aber ich hatte in letzter zeit schulisch und privat extreem viel um die ohren ...

Aber ich bin wieder da und es geht wie versprochen weiter :)

ICH FASS ES NICHT 21.000 READS ??  IHR SEID UNGLAUBLICH DANKE ♥♥♥

xoxo

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 08, 2017 ⏰

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