[Tag 1 / 01:25 Uhr]
"Wach schon auf...", murmelte etwas in meiner Nähe. Die tiefe Stimme war beruhigend und konnte mich glatt wieder einschlafen lassen. Neben mir spürte ich Wärme und hörte ein leises Knistern und prasselnde Geräusche. Ich erfasste den Geruch von Rauch an einer sehr frischen Atmosphäre. Meine Augen waren noch geschlossen.
Als ich diese zur Hälfte öffnete, war alles für ein paar Sekunden verschwommen und ich musste mich erst an das grelle Licht neben mir gewöhnen. Das endete damit, dass ich ständig blinzeln musste und mein Gesicht mit meinen Händen verdeckte. "Ziemlich hell, was?", fragte die tiefe Stimme, "Pass auf, dass du nicht ins Feuer rollst."
In diesem Moment öffnete ich meine Augen komplett und starrte auf das Farbenspiel aus Rot, Orange und Gelb vor mir. Ich entfernte mich schnell davon und schaute mich im Sitzen um. Hinter dem Feuer saß ein großes und grünes Etwas, was mich sehr intensiv musterte. Seine gelben Augen funkelten mich an, während die relativ dünnen Arme gekreuzt waren. "Endlich bist du wach", meinte er.
Ich ignorierte seine Aussage und blickte mich weiterhin um. Der Unbekannte und ich befanden uns in einer kleinen Höhle. Draußen regnete und stürmte es. Plötzlich donnerte es und ich zuckte leicht zusammen. "Warum?", fragte ich, da ich seine Aussage doch nicht komplett ignorieren wollte.
"Tch. Bin müde. Gute Nacht", meinte er und schloss seine Augen. Entsetzt blickte ich ihn an. "Nein, warte! Wer-", fragte ich, wurde aber von ihm unterbrochen. "Wenn ich wieder wach bin", war seine Antwort.
Na toll. Ich weiß nicht wer ich bin oder wo ich bin und er will mich einfach warten lassen, überlegte ich und ging für eine kurze Zeit nach draußen. Der Sturm hatte sich innerhalb weniger Sekunden ein bisschen beruhigt. Ich spürte, wie kalte Wassertropfen auf mich prasselten und es tat gut. Doch sobald es wieder wie aus Eimern schüttete, betrat ich die kleine Höhle wieder.
Ich hockte mich vor das Feuer und sah auf meine Hände, die jeweils drei Finger hatten und mit Schwimmhäuten überzogen waren. Irgendwie kam mir das komisch und unbekannt vor, andererseits nicht. Ein knallroter Schal, der sich wie meine Zunge anfühlte, war um meinen Hals gewickelt. Als ich merkte, dass ich ihn bewegen konnte, war ich mir sehr sicher, dass es wirklich meine Zunge war. Mein restlicher Körper war einfach nur schwarz.
Mein Kopf war voller Gedanken und der Traum gab mir keine Ruhe. Aber ich versuchte wieder zu schlafen. Anfangs hatte ich Probleme damit, jedoch versuchte ich einfach meinen Kopf auszuschalten und es ging.
[Tag 1 / 08:49 Uhr]
Es regnete immer noch. Die Umgebung wirkte düster, man könnte sagen, dass der Himmel einfach grau war. Ich war schon wach, während der Unbekannte weiterhin schlief. Plötzlich hörte ich ein paar raschelnde Geräusche, ignorierte sie dann aber. Ich hatte keinen Grund mich wegen kleinen Geräuschen verrückt zu machen. Außerdem hatte ich enormen Kohldampf, also suchte ich draußen nach Essen.
Trotzdem ging ich nicht weit weg, da ich die Höhle nicht verlieren wollte. Ich blickte mich um, aber das einzige was ich sah, waren leere Büsche und Bäume. Es gab keine Beeren, kaum noch Laub. Mir fiel ein, dass der Unbekannte vielleicht was dabei hatte und kehrte zurück, bis ich einen enormen Schmerz an meinem Rücken spürte.
"Hah! Du kommst nicht weg!", schrie jemand hinter mir, weswegen ich mich schnell umdrehte, aber dann einen harten Wasserstrahl ins Gesicht bekam. Meine Sicht war verschwommen und es tat weh. Es fühlte sich so an, als würde ich an Kraft verlieren. Mein Herz raste. "Dich bekommen wir schnell fertig!", schrie eine ähnliche Stimme wie vorhin. Als ich endlich wieder normal sehen konnte, sah ich zwei grüne, kleine Lebewesen mit einem gelben Spiralmuster auf dem Bauch.
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Das kalte Flüstern der Stille [Pokémon]
Fanfic(Das Cover wird noch angepasst, also wundert euch nicht ^^) Eine Welt, die langsam stirbt. Ein Pokémon mit Amnesie und verrückten Träumen und Halluzinationen, gegen die es komplett wehrlos ist. Verfolgt von der eigenen Angst, versunken in den eigene...