Am nächsten Morgen traute Percy sich kaum zum Frühstück. Aber er hatte wie immer Hunger. Wie um Himmelswillen sollte er Luke jemals wieder unter die Augen treten? Er hatte die ganze restliche Nacht gegrübelt und war nun sehr müde. Und zu allem übel war heute auch noch das Flaggen Erobern angesagt. Darauf hatte Percy absolut keine Lust Außerdem hatte noch ihn noch niemand gefragt, oder ins Blaue oder Rote Team wollte. Er hatte ja noch nicht einmal mitbekommen, welche Hütten in welchem Team zusammenarbeiten. Gerade als er einen Teil seiner Mahlzeit in die Opferflamme gegeben hatte und sich setzen wollte, kamen die Stoll Brüder aus der Hermes Hütte auf ihn zu. "Hey Percy, wir haben gehört, dass du weder im Blauen noch im Roten Team bist. Kommst du zu uns ins Blaue Team? Wir arbeiten mit Athene und Hephaistos zusammen." Percy seufzte und sagte: "Eigentlich habe ich wirklich absolut gar keine Lust, zum mitspielen. Aber fein, ich komme ins Blaue Team." Percy erntete zwei Schulterklopfer und ein "Cool, wir sehen uns später!" und war dann wieder alleine an seinem Tisch. Percy hatte wirklich keine Lust auf das Spiel und noch weniger Lust darauf mit Luke zusammenzuarbeiten. Nicht, das er ihn nicht mochte. Aber sein verhalten von gestern Nacht wurmte den jungen Halbgott sehr. Was sollte das? Percy war immer der Meinung gewesen, das Luke in Annabeth verliebt gewesen war. Luke hatte sie vor seinem Tod sogar gefragt, ob sie ihn liebte. Und als sie sagte dass es so sei aber als Bruder, schien er ehrlich verletzt.
Nach dem Frühstück, bei dem er Luke geflissentlich ignorierte, ging Percy in seine Hütte um sich fertig für das Spiel zu machen. Das Flaggen Erobern würde erst am Nachmittage beginnen, aber Percy brauchte immer ewig und drei Tage um sich seinen Brustpanzer anzulegen. Und da das ding immer noch mehr als doppelt so viel wog als Percy selbst, drehte er sich schwerfällig mehrmals im Kreis ehe er seinen Schulterriemen erwischte.
"Soll ich dir vielleicht helfen?" Es war Nico, der vor Percys Veranda stand und grinsend beobachtete, wie er sich mit seinem Brustpanzer abmühte. Percy seufzte und breitete seine Arme aus, als wollte er jemanden Umarmen, und zeigte Nico somit dass er eintreten und ihm Helfen konnte.
Nico war inzwischen genau so groß wie Percy, aber muskulöser als der Sohn des Poseidon. Mit jedem Riemen, den Nico zurecht zog und verknotete, ruckte Percys Oberkörper in eben jene Richtung. "Du solltest mehr für deine Muskeln tun, Cousin. Du bist ja nicht mehr als Haut und Knochen."
Nico scherzte nur, aber Percy wusste sehr gut, das der Sohn des Hades Richtig lag. Seitdem Annabeth gegangen war, seitdem auch sie ihn verlassen hatte, hatte Percy nur noch selten Freude am Leben. Es tat ihm im tiefsten Herzen weh, das seine beiden besten Freundinnen ihn zurück gelassen hatten. Thalia, Tochter des Zeus, hatte den ersten Schritt getan. Sie hatte ihn zuerst verlassen und war zu den Jägerinnen der Artemis gegangen. Und Thalia hatte Percy die erdrückende Last der großen Prophezeiung auf die Schultern gelegt. Annabeth war seit einem halben Jahr bei den Jägerinnen der Artemis und Percy vermisste sie schmerzlich. Er liebte sie nicht mehr, nein. Schon Wochen bevor Annabeth zu Artemis gegangen war, hatten sie sich im guten getrennt. Seit dem, es war Percy schon selbst aufgefallen, hatte er sich sehr verändert. Er hatte stark abgenommen und keine gesunde Hautfarbe mehr. Er war einsam. Natürlich, er hatte Grover und seine anderen Freunde aus dem Camp und Tyson und seine Mom, aber niemand konnte ihm Thalia und Annabeth ersetzen. Mit den beiden Mädchen hatte er so viel durch gemacht, so viele Kämpfe gewonnen und sie waren so lange an seiner Seite gewesen.
"Hör endlich auf, an die beiden zu denken, Perseus Jackson!" Mit tadelnder Stimme boxte Nico dem Halbgott der Meere in die Seite und er stolperte einige Schritte nach rechts. "Ist ja gut, ist ja gut" sagte Percy und hob entschuldigend die Hände. Dann zog er eine Augenbraue hoch und sah Nico
an. "In welchem Team spielst du eigentlich?" fragte er und setzte sich auf sein Bett. Nico stellte sich vor Percy und vergrub seine Hände in seiner schwarzen Lederjacke. "Gar nicht. Ich bin so oder so nie lange hier und spiele deshalb nicht mit."
"Wieso nicht? Es macht Spaß."
"Solange man nicht schwer verwundet wird."
"Sogar die lachen."
"Nur wenn deren Team gewonnen hat."
"Dann komm zu uns ins Blaue Team."
"Warum?"
"Wir gewinnen fast immer. Athene und Hephaistos sind gute Verbündete."
"Fast. Das ist ein weiterer Grund nicht mit zu spielen."
Percy stöhnte genervt auf. "Fein. Mr D sucht noch jemanden zum Karten spielen, da Chiron und Grover Schiedsrichter sind." Aber Nico verzog das Gesicht. "Nein, danke. Aber ich bleibe in meiner Hütte und ruhe mich noch etwas aus."
"Wozu?" fragte Percy mit größtem Misstrauen, das er für Nico aufbringen konnte. Denn das letzte mal, als der Halbgott das gesagt hatte, hatte er Percy unabsichtlich beinahe umgebracht. Percys Gesichtsausdruck ließ Nico auflachen. "Keine Sorge, Cousin. Ich will nur das Schattenreisen üben. Ich werde schon seit einer Weile nicht mehr so müde wie damals, als ich mit dir gereist bin. Aber ich möchte gar nicht mehr Müde werden und das schaffe ich nur, wenn ich übe." Percy atmete erleichtert aus. "Ja, na gut. Aber überanstreng dich nicht. Ich kann dich schließlich nicht in China einsammeln und ich habe Mrs O'Learys Pfeife nicht mehr." Jetzt lachte Nico herzlich. "Ich versuche dieses mal nicht aus den USA zu Reisen. Und außerdem: letztes mal waren wir in Eile:" Percy erinnerte sich eigentlich nur ungern an die Erfahrung der Schattenreise. "Mag ja sein, mein großer. Aber du bist damals gleich zwei mal in China gelandet.
Ehe Nico etwas erwidern konnte wurde Percy zum Flaggen Erobern gerufen. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Sie grinsten sich zu und gingen Seite an Seite aus der Hütte des Poseidon. Percy lief in Richtung Wald, während Nico auf seine Hütte aus schwarzem Obsidian zusteuerte. Bevor Percy im Wald verschwand, drehte er sich noch einmal zu Nico um. "Pass auf dich auf, ja?" flüsterte Percy. Nico verstand ihn problemlos. "Sieh ja zu, das du keinen Monstern in die Arme läufst. Du weißt, ohne Mrs O'Leary kann ich nicht in den Schatten Reisen und ohne deine Hilfe wiederum kann ich sie nicht aus der Unterwelt rufen." Nico sprang über das Geländer der Hades Hütte. "Ist gut. Und jetzt geh spielen!" rief er zu Percy. Sie grinsten sich noch einmal an und Percy verschwand im Wald während Nico es sich in seinem Bett bequem machte.
Das Blaue Team hatte seine Fahne bei Zeus Faust aufgestellt, über dem ehemaligen Eingang zum Labyrinth. Einige Jungen aus der Hermes Hütte und einige Mädchen aus der Hütte der Athene schützten die Flagge, während der Rest, inklusive Percy, im Wald kämpfte und nach der gegnerischen Flagge suchten.
"Ich hol die Flagge!" rief Percy seinem Team zu, bevor das ganze überhaupt los ging. Er hatte eine Vermutung, wo sie sein könnte. Alle anderen des Blauen Teams grinsten nur und schickten ihn dann los. Aber erst jetzt, als er durch den Wald auf der Suche nach der Flagge rannte, fiel ihm überhaupt auf, das die anderen alle gegrinst hatten.
Gerade, als er einen der vielen Flüsse übersprang, hörte er etwas im Dickicht knacken. Percy entfernte sich einige Schritte vom Fluss und ließ das Gebüsch nicht aus den Augen. Aber das war leider ein Fehler. Etwas schoss aus dem Wald auf ihn zu und brachte ihn zu Fall. "Jetzt gibts Ärger, Algenhirn!"
Es war Clarisse, die aus dem Dickicht trat während Percy mit einem ihrer Halbbrüder rangelte. Als er den Aressohn endlich los wurde, rannte er beinahe in Clarisses Speerspitze.
Die beiden kämpften eine ganze Weile, ehe Clarisse ihm mit dem stumpfen Ende des Speeres die Beine wegstieß. Mit einem "Uff!" landete er Bäuchlings auf dem Boden. Dann spürte er ein schweres Gewicht auf seinem Rücken. "Passt auf ihn auf!" hörte Percy Clarisse sagen. Und dann war sie weg und ließ Percy mit zwei von ihren Brüdern zurück.
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Changed
FanfictionLuke wird zurückgeholt, da er ausschlaggebend war, das Kronos vernichtet wurde. Das ist die erste und einzige Ausnahme. Annabeth hat sich doch den Jägerinnen der Artemis angeschlossen. Percy ist weder von dem einen, noch von dem anderen verständlic...