Kapitel 4

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Doch ich konnte nicht anders und klickte auf den Hashtag. #WeMissLouisSmile.  Es gab viele Bilder in denen ich einfach traurig aussah. Keine Emotionen, keinen Ausruck, einfach nichts.  Es musste etwas passieren! Und das schnell. Ich beschloss in der Zwischenzeit Simon anzurufen. Am besten wäre es, wenn das Interview spätestens in einer Woche durchgeführt werden könnte.

"Simon?", fragte ich hastig, als ich hörte, dass er das Telefon abnahm.

"Louis? Was ist los?" Seine Stimme spannte sich an. 

"Du musst für mich ein Interview organisieren!"

"Aber ihr habt Ferien", erwiderte er.

Hastig strich ich mir durch die Haare. "Die Presse muss von Eleanors Verschwunden mitbekommen! Bitte!", flehte ich.

"Louis hör zu, ich probiere ein Interview zu ergattern bei Good Morning Britain. Ich kann dir aber nichts Versprechen!"

"Danke!" Ich bedankte mich, verabschiedete mich und legtete dann auf. 

Schnell schaute ich auf mein Handy, um zu überprüfen ob ich genügend Zeit noch hatte bis ich mich mit Grace traf. Ich hatte noch gut 45 Minuten Zeit. Diese nützte ich, um den Jungs Bescheid zugeben. Ich ass noch von den überig gebliebenen Nudeln und schnappte mir dann meine Autoschlüssel, lief zu meinem Auto und startete den Motor.

Ich bog ab und fuhr Richtung Polizei-Station. Ich hatte jedoch keine Ahnung ob die uns Helfen würden. Aber sie würden es doch hoffentlich Tun?!

Ich parkte auf dem Parkplatz für Besucher, stieg aus und lief zu der Treppe, die zu dem Haupteingang führte. Von Grace war noch Weit und Breit nichts zusehen. Gedankenverloren erkundete ich mit meinen Blicken die Umgebung. Schön war was anderes. Einen abgetrotteten Holzzaun stand an einem kleinen Hügel, vor dran kurvten die Autos herum. Vielleicht sah es auch nur so unschön aus, da die Sonne gerade hinter einer dicken Wolke verschwand. 

Das Verschwinden von Eleanor, schweisste mich und Gracr sehr zusammen. Es gab in den letzten Tagen selten einen Tag, an dem wir uns nicht sahen. Wir trafen uns, um uns gegenseitig Beizustehen. Wir überlegten was wir noch machen konnten und spekulierten herum, was passiert war. 

Eleanors Eltern waren mindestens genauso besorgt um El wie wir. Doch ich versicherte ihnen, ich werde sie finden. Dann schlimmste war ja noch, sie meldete sich nicht mal bei ihren Eltern. Da musste einfach irgendetwas Faul sein.

Ausser Atmen sah ich Grace auf mich zurennen. "Sorry! Der Bus hatte Verspätung!" Hastete sie und setzte sich neben mich auf die Treppe. Einige Minuten sahen wir stumm die Landschaft an und warscheinlich so wie ich, dachten wir nach.

"Gehen wir rein?", fragte ich. Sie nickte. 

Wir erhoben uns und liefen zu dem Hauptschalter.

"Guten Tag, was kann ich für sie tun?", fragte der Mann, der vor uns sass. 

"Wir würden gerne eine Vermissten-Anzeige aufgeben", beantwortete Grace, ihm seine Frage.

"Wie lange ist diese Person schon weg? Wie heisst sie?" 

"Sie heisst Eleanor Calder. Sie ist seit zwei Wochen verschwunden. Sie ist 21 Jahre alt und-"

"Sind sie Geschwister von ihr?" Unterbrach er Grace.

"Nein. Ich bin ihr Freund und sie ihre beste Freundin." Etwas genervt antwortete ich ihm. Er ging mir richtig auf die Nerven.

"Dann tut es mir Leid! Nur angehörige können eine Vermissten Anzeige aufgeben", meinte er. "Vielleicht hatte sie ja keine Lust mehr auf dich?!" Er zwinkerte mir zu.

Hatte er das jetzt wirklich gerade gesagt? Wut stieg in mir hoch! Würde er jetzt meinen, ich stimmte auf sein Gelächter mitein? Über sowas machte man einfach keine Spässe. Er wusste bestimmt nicht, wie es sich anfühlte, einen besonderen Menschen nicht mehr bei sich zuhaben und nicht wusste wo sie war.

Auch Grace sah ihn ziemlich wütend an! Wir schauten uns kurz an, als ob wir Gedankenlesen konnten, verliessen wir gleichzeitig die Polizei-Station und setzten uns wieder auf die Treppe.

"Der ist ja frech!", meinte Grace.

"Hätte er ein Wort mehr gesagt, dann hätte er vielleicht eine gebrochene Nase gehabt", knurrte ich und zuckte mit den Schultern.

"Louis", seufzte sie. Ja, mir war vielleicht wirklich nicht mehr zuhelfen. Aber ohne den geliebten Menschen zuleben, brachte viel Durcheinander. 

"Lust auf Starbucks?" Lächelte Grace.

"Klar!" Ein Kaffee würde mir jetzt gut tun. Im Auto startete ich den Motor und fuhr zum nächsten Starbucks. Zum Glück war der nicht all zu weit weg gewesen.

Es war keine gute Idee zu Starbucks zugehen. Die Erinnerungen kamen in mir wieder Hoch. Wie oft ich mit El hier war. Wie sie dieses Café liebte. Immer wenn wir in der Stadt waren, holten wir uns hier etwas.

"Ich kann das nicht!", seufzte ich.

"Was kannst du nicht?", fragte sie mich ruhig.

"Das... Starbucks... Eleanor.. Alles!" Eine Träne kullerte über meine Wange und wanderte zu meinem Mundwinkel. Augenblicklich spürte ich in meinem Mund etwas salziges.

"Louis.." Doch sie brach ab. Sie wusste anscheinend nicht was sagen. Langsam aber sicher konnte ich mit dieser Situation nicht mehr Leben. Es zerfrass mich von ihnen. Meine letzte Energie, verbrauchte ich. Die Besorgniss hatte die ganze Kontrolle über meinen Körper. Ich kam mir so Einsam vor.  Verfiel ich wieder in Depressionen? Die hatte ich doch schon.

"Louis, wir können auch wieder gehen." 

"Danke!" Ich quälte mich zu einem Lächeln. Ich startete den Motor wieder und fuhr sie wieder Nachhause.

"Louis, ich weiss, Momentan ist wirklich nichts einfach. Für uns ist es alle Schlimm und Schwer so zuleben. Doch wir können es nunmal nicht ändern. Du weisst, ich bin immer für dich da!" Sie zog mich in eine Umarmung bevor sie das Auto verliess und in ihr Haus huschte. 

Als ich los fahren wollte, hörte ich mein Handy. Obwohl ich die Hoffnung nicht aufgab, dass Eleanor am Telefon war, glaubte ich nicht daran. Nein. Es war Simon.

"Und?" Nahm ich ab.

"Hallo Louis erstmals. Ja, Übermorgen hast du ein Interview." Als er diese Worte aussprach, fiel eine riesen Last von meinen Schultern.

"Danke!" Leicht Lächelnd sprach ich die Worte in den Hörer.

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Spurlos VerschwundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt