Kapitel 16

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Vorsichtig öffnete ich die erste Tür. Das war Eleanors Zimmer. Sollte ich jetzt alles durchsuchen? Wenn ich etwas finden wolle, dann musste ich dies tun. Ihr Zimmer war ziemlich ordentlich und auf dem Schreibtisch lagen mehrere Briefe. Ich lief zum Schreibtisch und las die einzelnen Zettel durch. Es waren keine wirklich spannenden Briefe. Einige Fanbriefe und irgendwelche Rechnungen. In ihrem Zimmer wurde ich wohl nicht fündig, suchte aber trotzdem weiter.

Direkt neben dem Schreibtisch war ihr Schrank. Ich öffnete ihn und sah, dass alle Kleider noch hier waren. Ihr kleiner Koffer lag im Schrank und überall in den Tablaren fanden sich Klamotten vor. Also ging Eleanor nicht freiwilig. 

Ich verliess ihr Zimmer und ging ins nächste. Es stellte sich als Dylans Zimmer heraus. Dies war ziemlich unordendlich. Auf dem Bett lagen viele Buchstaben, die anscheinend aus einer Zeitung aus geschnitten wurden. Hatte Louis nicht einmal so einen Brief bekommen? Hatte Dylan diese Briefe verschickt?

Wut machte sich in mir breit. Wie konnte er so was machen? Er sollte ein bester Freund sein? Das war wohl der Witz des Jahres. Er hatte irgendwas mit dem Verschwinden zutun. Vielleicht hatte er sie ja entführt?

Am liebsten hätte ich ihn jetzt verprügelt. Meine Wut wurde immer grösser und stärker gegen diesen Typen. Trotzdem suchte ich weiter. Vielleicht fand ich noch irgendwas. 

Doch als ich plötzlich etwas an der Tür hörte, machte sich Panik in mir breit. Ich war in wenigen Sekunden nicht mehr alleine, in dieser wild fremden Wohnung. So schnell wie möglich, dabei vorsichtig, ging ich in Eleanors Zimmer und kroch unter ihren Schreibtisch. Hier würde er vielleicht nicht rein kommen.

Mucksmäuschenstill probierte ich mich zu verhalten, damit er auch wirklich nicht merkte, dass ich eingebrochen war. Ja, ich war hier eigentlich eingebrochen und das käme nicht gut, wenn er es erfährt. Das Management würder erfahren und vielleicht sogar die Medien, was nicht gerade gut wäre für One Direction.

Als ich den Ton des Dampfabzuges hörte, war es die Chance für mich. Ganz leise öffnete ich die Tür, guckte erst heraus, um zu versichern das niemand anderes hier war und schlich dann durch die Tür nach draussen. 'Nochmal Glück gehabt', dachte ich mir. Durch das Treppenhaus verliess ich das Haus und lief dann zu meinem Auto. Zum Glück hatte ich diese Beweise abfotografiert. 

Sollte ich sie Louis gleich zeigen? Der würde dann bestimmt gleich wieder aufstehen und weiter suchen. Ich beschloss, es ihm erst mal später zu zeigen. Das konnte jetzt noch warten.

Im Auto setzte ich mich erst einmal hin und begutachtete das Bild, welches auf meinen Handy angezeigt wurde. Viele einzelne Buchstaben, die null Sinn ergaben. Hatte er vor, Louis den nächsten Brief zu geben? Was forderte er von ihm? Wären wir jetzt in einem Film, dann würde wahrscheinlich das Lösegeld kommen. Doch da wir nicht in einem Film waren, schloss ich das aus. Vielleicht kam ein Brief indem stand, wie gut es Eleanor ging? Schon nur die Vorstellung so was zu machen, erschauderte mich. Wie konnte man nur so falsch sein, wie Dylan? Abscheulich. 

Mein heutiges Ziel war erledigt und einigermaßen zufrieden schaltete ich den Motor an und fuhr los, Richtung Louis' Haus. Hoffentlich war er Zuhause und machte sich nicht heimlich aus dem Staub. Ehrlich gesagt, war ihm das zu zutrauen. So wie ich ihn kannte. Aber glücklicher Weise stand sein Auto noch in der Garage, wo ich mit meinem Jeep hinein fuhr.

Die Dämmerung brach bereits an. Die Strassenlaternen brannten bereits und hastig sprintete ich die Stufen vor dem Haus hinauf. Mit meinem Schlüssel, den ich für die Wohnung hatte, schloss ich die Tür auf und hielt Ausschau nach Louis. Doch nirgens war er. Innerlich sagte ich immer wieder die Worte 'Louis, bitte habe nichts schlimmes angestellt'. 

Ich sprintete nach oben, doch auch dort war er nicht. Er ging wohl zu Fuss irgendwo hin. Na toll. Jetzt suchten wir nicht nur nach Eleanor, sondern auch noch nach Louis. Ich schickte eine Nachricht an meine Freunde, die sofort bereit waren, Louis zu suchen. Ich hoffte einfach, dass er nichts schlimmes angestellt hatte. Er war momentan eh nicht ganz bei der Sache und schwirrte wohl in einer anderen Welt. 

Am Treffpunkt, wo ich mit den anderen abgemacht hatte, schilderte ich ihnen die Situation. Genau so wie ich, trauten sie Louis zu, dass er irgendeine Dummheit machen könnte. Wir wollten gerade los gehen, als wir plötzlich einen Schwarm voller Mädchen sahen die sofort auf uns zu gerannt kamen. Wie konnten sie uns fast im dunkeln erkennen? Das Gekreische und Geschreie fing an, jede Menge Handys wurden her vorgenommen und herum geknipst.

"Los! Weg hier!"

Wir hatten alle keine Lust auf Fotos machen, setzten uns in die Autos und fuhren voll gas davon. Die Fans durften es nun einfach nicht persönlich nehmen. Ich fuhr bis zur Tower Bridge, stellte dort mein Auto ab und fing hastig an zu suchen. Ich musste immer wieder tief ein und ausatmen, da ich ziemlich erschöpft war.

Die Strassen waren fast leer, worüber ich sehr glücklich war. Doch nirgends war eine Spur von Louis. Also machte ich mich wieder auf den Weg ins Auto und wollte gerade über die Tower Bridge fahren, als mir eine Gestalt auf der Seite in die Augen stiess. Die Gestalt taumelte über die Strasse, ohne überhaupt zu schauen ob ein Auto kommt. Mitten auf der Strasse stieg ich aus, um dieser Person zu helfen,

"Was fehlt ihnen eigentlich ein?", rief ich. Ich packte die Person an der Schulter und drehte sie zu mir. 

"Louis?", fragte ich mit weit aufgerissenen Augen. "Spinnst du eigentlich?"

Er schwankte hin und her. Ich musste ihn halten damit er nicht um fiel.

"Was ist in dich gefahren?"

"Eleanor.... isch ab sie geschehen" In einem sehr schläfrigen Ton und kaum zu verstehen, bröckelte er die Wörter heraus.

"Louis, nein hast du nicht und jetzt steig ins Auto!"

Fast tragend schleppte ich ihn in mein Auto, schnallte ihn an und fuhr dann los.

"Im Wa-" Er brach ab und als ich zu ihm schaute schlief er schon tief und fest. Ich schrieb den Jungs eine SMS damit sie wissen, dass ich ihn gefunden hatte.

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 Denkt ihr, Louis hat sie wirklich gesehen oder hat er es nur geträumt?

Spurlos VerschwundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt