Drachenherz

Die Verwandlung

Ich renne ihm nach.
,,Hey, warte!", sage ich und meine Schritte werden grösser.
Er bleibt stehen und dreht sich langsam um. Ich komme erschrocken zum wanken.
,, Was ist?", sagt er leicht genervt.
Keine Ahnung wieso aber irgendwie vertrau ich ihm. Leise sage ich:,, Ich heisse Junelyn, nenne mich aber bitte May. Für alle Fälle." Mein Atem wird ruhiger und doch spüre ich, wie mir mein Hez quasi aus der Brust schlägt.
Panik steigt in mir hoch. Hätte ich ihm wirklich vertrauen sollen?
Zuerst mustert er mich und ich spüre wie er mit seinen Drachenaugen mich regelrecht durchbohrt. Dann lächelt er leicht.
,, Hey Bluesky, schön dich kennen zu lernen!" Er beugt sich wie ein wahrer Chantelman und grinst über beide Ohren. ,, Darf ich dich so nennen?Ich mag May nicht wirklich".
Ich bin komplett verwirrt und nicke nur so vor mich hin. ,, Okay ich geh dan n mal zuerst ins Schulzimmer, wir wollen doch nicht, dass die Menschen verdacht schöpfen.", er lächelt und lässt mich wieder stehen.

Als ich nach 5 Minuten Warten durch die leeren Gänge schleiche, bleibe ich plötzlich stehen. Was wenn die Menschen mich nicht mögen? Oder die Lehrerin einen von denen ist? Ich schnaufe tief durch und suche mein Klassenzimmer. Die Gänge sind sehr schmal und die Gänge werde nur von kleinen gelben Glühbirnen beleuchtet.
Fast so wie in ...
Ich schüttle den Kopf. Hör auf, an die Vergangenheit zu denken!, schreit mein Drache in mir. Tief schnaufe ich durch und laufe weiter. Kaum zu denken wie leicht manipulierbar ich bin.
Als ich es nach endlosem Suchen endlich gefunden habe, höre ich die Stimme meiner Lehrerin. Tief hole ich Luft und öffne die Tür. Leise schleiche ich zu meinem Platz zurück während ich die Geläster andere Schüler ertragen musse. Sollen sie doch.
Die Lehrerin würdigte mir keines Blickes und dachte auch gar nicht daran, den Unterricht nochmals wegen mir zu unterbrechen, was mir sehr gelegen kam.

Die letzten Minuten verliefen wie in Zeitlupe und ich wusste jetzt schon, das ich diese Frau UND das Fach was sie gab nicht mochte.
Ich kritzelte gelangweilt an meinen Büchern als endlich die Klingel läutete. ,, Also, morgen lest ihr Seite 178 bis 406.." , sagte die Lehrerin mit strengem Blick in die Runde.
Ihre schrille Stimme erstickte im Lärm der Studenten, die ihre Wahre einpackten. Langsam gingen immer mehr Schüler und ich steuerte ebenfalls Richtung Ausgang, als die Lehrerin plötzlich sagte:,, May Junelyn?"
Upsss, da komme ich doch nicht einfach davon...

Soll ich mich umdrehen, oder einfach so tun als habe ich es nicht gehört?
Schliesslich entschied ich mich umzudrehen und dem Grauen ins Auge zu Blicken ,, Bitte komm zu mir und schliess die Tür ab, wir müssen uns dringend unterhalten. "
Ich spüre die Blicke der anderen übriggebliebenen Studenten auf mich ruhen.
Ziemlich viel Aufmerksamkeit und genau DAS wollte ich vermeiden!
Ich warte bis der Letzte gegangen ist und schliesse die Tür hinter mir zu.
Die Lehrerin sitzt auf ihrem breiten roten Sessel und geht gerade irgendwelchen Dokumenten durch. Bei einem bleibt sie stehen und hebt es hoch. ,, Soso , May Junelyn, 18 Jahre , vorher in der Breakthy-School in Florida... "
Sie hört plötzlich auf, holt ihr Brille aus einem kleinen Kästchen raus, setzt sie auf ihren zwei kleinen knorpeligen Nasenflügel ein wenig schräg aber passend zu ihr und setzt fort,, Du bist weggezogen und lebst nun mit deiner Mutter in einem Haus hier in der Nähe."
Sie lächelt. Langsam legt sie meine Dokumente  zur Seite. Ich meine woher sollte sie wissen, dass sie gefälscht sind?
Ich lächle wenig schüchternt zurück,, Hören Sie.."
Sie unterbricht mich,, Miss  Daylon"
,, Hören Sie Miss Daylon, es tut mir leid was vorher passiert ist, ich benimm mich normalerweise nicht so, Es ist nur.."
,, Hey schon in Ordnung May, ich versteh dich, glaubst du, ich konnte die Anziehungskraft zwischen dir und Sebastian nicht spüren?", sie grinst. Zuerst bin ich komplett verwirrt und versteh auch nicht, was sie damit sagen will.
Dann begreife ich.
Sie denkt ich wäre so ein Teenie das hoffnungslos ihn einer dieser CollegeStudenten verliebt bin und einige Jahre später zu Hause  alleine mit dem Kind sitzt und alles bereut was man je im Leben erreicht hat. Wen man im diesem Fall überhaupt was erreichen kann..
Energisch schüttle ich den Kopf:
,, Sie verstehen das komplett falsch, ich wollte nur..."
Sie unterbricht mich schon wieder.
,, Weisst du, ich war auch mal jung. Aber mal zu was anderem. Ich versteh dich aber ich muss dich wie die anderen behandeln. Nur weil du neu bist, kann ich es nicht dulden lassen. Deswegen wirst du wohl morgen Abend nachsitzen müssen wie jeder andere. "
Dabei wendet sie den blick von mir ab und senkt ihn wieder zu den Dokumenten.
Ich nicke wie eine völlig bekloppte und das die ganze Zeit. Ich mein, was soll ich ihr sagen?
Das meine Mutter tot ist und das ich eigentlich gar kein Mensch bin?
Nein natürlich nicht!
Also zeige ich ihr mein bestes aufgesetztes Lächeln und mache das, was sie von mir erwartet. Ich sollte mich vom Aker machen...
,, Morgen pünktlich!", sagt sie mir hinterher und zeigt mir mit den Finger den Ausgang. Wie nett...
Schweigend verlasse  ich das Zimmer und bewege mich zum Schulausgang.
Es ist plötzlich so Trüb in den gängen, und ich könnte schwören, meine Schritte wurden auf seltsame Weise lauter.
Niemand war ihm gang, und leichte Panik stieg in mir hoch. Es herrscht eine hässliche Stille und Dunkelheit verbreitet sich, oder bildete ich mir das nur ein? Ich drücke  meine Tasche fester an mir und laufe mit grossen und schnellen Schritten weiter. Als ich die Tür öffne, bildet sich ein heftiger Luftzug.
Es fröstelt mich leicht und ich merke, wie sich meine winzig kleine Nackenhaare aufstellen. Eine blaue zweite Haut bildet sich über meinen Körper als ich sie nach aussen Strecke.
Komm lass mich raus!!!!
,, Nicht jetzt'', flüstere ich und schliesse die Augen. ,, Erst wenn wir alleine sind"
Ich laufe schnell zu der Bushaltestelle und warte. Nervös hüpfe ich von einem Bein zum anderen.
Meine Hände versteckt in meiner Jackentasche.
Als ich endlich nach Hause komme, lasse ich sofort meine Tasche fallen und geh wieder aus dem Haus. Die kühle Luft streicht über meine Haut und das Rauschen der Laubbäume erfühlt mich mit Wärme.
Es ist Sonnenuntergang, weswegen sich momentan niemand in der Nähe befindet. Soll ich es wagen? Mein Körper zittert und ich merke, gleich ist es soweit. Ich schaue nach Links und Rechts der Strasse. Niemand zusehen, nicht einmal ein Tier oder Auto.
Als würde es mich herausfordern, mein wahres ich zu präsentieren.
Ich laufe mit schnellen eilligen Schritten zu einem abgelegenen Wald, dass sich nicht all zu weit von meinem Haus befindet.
Als ich ankomme, schnaufe ich einmal tief durch. ,, Okay, bald ist es soweit", flüstere ich und schlisse die Augen.
Schnell ziehe ich mich aus und lege die Kleider in einem Gestrüpp.
Ein schaudern durchlöuft meinen Körper als meine nakte Haut die frische Waldluft berührt.
Ich holle tief Luft.
Langsam und mit geschlossenen Augen breite ich meine Arme aus und schaue in den Himmel( oder was davon übrig bleibt) wenn man sich mitten im Wald befindet).
Plötzlich fängt meine Haut durchsichtig blau zu schimmern und wo gerade meine Nase war, bildet sich eine Schnauze. Mein Rücken knackst, ich schreie laut auf und geh auf allen vieren.
Meine Hände krallen sich fest in der Erde und ein leicht moosiger Geruch steigt mir in die Nase.
Mein Körper verändert sich..
Meine Haare , zumindest das was davon noch übrig ist , werden ganz Hart und bestehen zum Teil aus Knochen oder farbige Schuppen. Meine Hände krampfen sich erneut zusammen und grosse Krallen schiessen aus aus meinen Händen heraus. Meine Zähne werden härter, grösser und spitzer. Ich schreie vor schmerzen so laut, dass einige Vogel in den Bäumen die Flucht ergreifen. Es zerreißt mich innerlich und mein Drache durchbricht die menschliche Haut.
,,Endlich!!!,", knurre ich.
Zuletzt werde ich grösser und fange langsam auch an, wie ein Saphirdrache auszusehen.
Und dan kann ich sie ausbreiten, meine Flügel...

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Ich werde so bald wie möglich weiterschreiben und im nächsten Kapitel wird einiges passieren...😌
Nun will ich nich weiter aufhalten und bis bald!!
❤