Kapitel 5 Der Abschlussball

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Max

Ich befand mich im Unterrichtsraum und starrte gelangweilt auf den Fernseherbildschirm, der den Rektor zeigte und wie er gerade seine, übliche Wochenendansprache hielt. Meine Gedanken begannen langsam abzudriften und drehten sich um Joe. Er war auch die letzten Abende nicht da gewesen, doch war dies nicht der Punkt, der mich störte. Mich beschäftigte mehr, warum ich nicht froh über sein plötzliches Wegbleiben war. Mit einem kurzen Kopfschütteln, versuchte ich mich wieder, auf den Bildschirm zu konzentrieren, da Andy hervorgetreten war, um ein paar Details, für den Abschlussball durchzugeben. Bei der Ankündigung für die Nominierungen, des Abschlussball-Königs und der Abschlussball-Königin, starrten alle gebannt auf den Bildschirm. Jedoch ließ es mich kalt, da mir diese Aufmerksamkeit ziemlich egal war. Wieder driftete ich mit den Gedanken ab, doch wurde ich schnell zurückgeholt, als ich meinen Namen vernahm und mich der ganze Kurs, verdutzt anstarrte. Ich konnte jedoch nur peinlich berührt, ein Stück unter meinen Tisch rutschen und meinen Blick ließ ich nach unten gerichtet. Die Übertragung endete, mit einem abrupt erscheinenden, schwarzen Bildschirm und kurz darauf ertönte die Schulglocke. Alle sprangen sofort auf und schnappten ihre Rucksäcke, um fluchtartig den Raum zu verlassen. Nur ich verblieb noch kurz an meinem Platz und wartete, bis sich der Ansturm etwas legte.

In Gedanken versunken, ging ich den überfüllt wirkenden, Flur entlang. Einige Gruppen unterhielten sich lautstark, andere musterten mich argwöhnisch, worauf ich ihnen nur die kalte Schulter zeigte. Als ich an einem der großen Fenster in den Fluren vorbeilief, kniff ich meine Augen leicht zusammen, da die Sonne mich blendete.

Endlich war ich, an den Massen im Flur vorbeigekommen und erreichte meinen  Spind. Bewusst drehte ich, am Rädchen des Zahlenschlosses und nach einem kurzen Klicken, konnte ich meine Spind-Tür öffnen. Den Rucksack nahm ich von meinen Schultern und packte, geistesabwesend meine Bücher, in den Spind. Die Gedanken kreisten um Joe und warum mich sein plötzliches Fernbleiben, so störte. Nachdem ich, die restlichen Sachen verstaut hatte, schmiss ich die Tür zu und schreckte im nächsten Moment auf. Da Andy auf einmal vor mir stand.   

„Gott, Andy!“, fuhr ich sie erschrocken an und ein kurzes Kichern verließ ihre Lippen.

„ Sorry, aber du warst wieder, total weggedriftet“, erwiderte sie leicht lachend. Sie hob ihre linke Braue und fragte anschließend: „Was hat dich denn wieder beschäftigt?“

Leicht ertappt, sah ich in ihr wohlwissendes Gesicht, und antwortete ihr: „Nichts Besonderes.“

Ihre haselnussbraunen Augen, sahen mich skeptisch an. „Sicher? Ich kann mir denken, dass du wieder an ihn gedacht. Stimmt’s?!“, drängte sie förmlich, jedoch mit einem Lächeln im Gesicht.

Für einen kurzen Moment, lief mir ein Schauer über den Rücken und ich musste mich sammeln, bevor ich ihr entgegnete: „ Nein, darüber sicher nicht.“

Darauf beugte ich mich hastig, zu meinen Rucksack und knallte mit dem Kopf, gegen den Spind. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht und meine Stirn reibend, richtete ich mich wieder auf.

„Ja gut, es ist so“, entgegnete ich genervt und schmerzerfüllt. „ Aber ich möchte jetzt, nicht darüber reden.“

Andys Grinsen verstärkte sich, bevor sie ihren nächsten Satz begann. „Okay, dann gratuliere ich dir, zu deiner Nominierung“, und aus ihrem Grinsen, wurde ein Kichern.

Ich blitzte sie kurz wütend an, da ich wusste, dass sie dafür verantwortlich war. Jedoch ließ ich es unkommentiert und signalisierte ihr, dass ich aufbrechen wollte. Gefolgt von einem Nicken, gingen wir anschließend, den Flur entlang.

Bevor wir den Ausgang erreichten, blieb Andy noch einmal, stehen und unterhielt sich mit ihrem Schwarm Carter, aus dem Schwimmteam. Sie deutete mit einem Winken an, dass ich schon mal weitergehen sollte. Doch blieb ich kurz stehen, um die beiden lächelnd zu beobachten. Während sie mit dem Schwarzhaarigen redete, umwickelte sie ihren Zeigefinger, mit ihren kastanienbraunen Haaren. Lächelnd, mit dem Kopf schüttelnd, entschied ich mich, den beiden ihre Privatsphäre zu lassen. 

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