Feuer und Blut

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Das Krachen hatte mich aus meinen Gedanken gerissen. Der Arzt sah sich verwirrt um, bevor er die Spritze weglegte und davon rannte. Ich blinzelte überrascht. Er rannte davon? Was war denn jetzt los? Die zarte Flamme der Hoffnung loderte in mir auf. Wenn er nicht bald zurück kam konnte das eine Chance sein. Also wartete ich geduldig, ob er wieder kam. Geduld gehörte zu den wenigen Dingen, die ich wirklich beherrschte. Fünf Minuten, vielleicht zehn Minuten später war er immer nicht nicht hier, dafür hörte ich noch mehr laute Geräusche. In Ordnung. Ich würde es versuchen. Vorsichtig begann ich damit, meinen Katzenschwanz aus seiner Fessel zu lösen. Die Fesseln bestanden eigentlich aus uralten Lederriemen, die teilweise mit Blut befleckt und brüchig waren. Durch das Fell glitt er beinahe mühelos durch den Riemen. Gut, dann sollte ich mit meinen Händen weitermachen. Ich ruckelte mit meinen Händen herum, riss so stark ich konnte an dem brüchigen Leder. Mit einer Art Knall riss der Riemen und meine linke Hand was frei. Sofort pfriemelte ich an der verkrusteten Schnalle meiner rechten Hand herum, bis diese ebenfalls frei war. Als nächstes befreite ich meinen Hals, zum Schluss meine Füße. So wie ich von dem Stuhl kletterte, durchfuhr mich ein Stoß der Euphorie. Ich hatte es geschafft, mich zu befreien. Jetzt musste ich nur noch hier raus und ich hätte nie wieder Schmerzen.

Kaum hatte ich den Raum verlassen überkam mich Panik. Wo konnte ich hin? Wo ging es nach draußen? Unschlüssig wiegte ich mich hin und her, bevor ich nach rechts lief. Ich war mir nicht sicher, überhaupt nicht sicher. Nach kurzer Zeit erreichte ich eine Tür. Sie Bestand aus dem gleichen Metall wie die Experimentierräume. Sie war verschlossen. Als ich in die andere Richtung rannte, stieg mir plötzlich ein seltsamer Geruch in die Nase. Er erinnerte mich an den Schwefel, der manchmal im C12 vorhanden war. Eine unnatürliche Wärme strahlte mir entgegen und dann sah ich es: Feuer! Rote und gelbe Flammen schlugen mir entgegen, leckten an den stählernen Wänden, brannten hoch. Geschockt und verzweifelt begann ich zu schreien. Mein Herz raste, während Angst in meine Knochen kroch. In meinen Augen brannte der Rauch. Ich musste husten. Wartete jetzt nach all der Quälerei de Feuertod auf mich? Hektisch sah ich mich um, suchte nach Rettung. Die Hitze kam näher. Ich rannte wieder weg, nach hinten, bis ich eine zweite Tür fand, die nicht verschlossen war. In dem Raum lagen noch mehr spitze Gegenstände. Ich schloss die Tür hinter mir. An der Wand befanden sich so was wie kleine Türen. Sie waren durchsichtig. Ungeschickt kletterte Ich zu ihnen. Sie ließen sich nicht öffnen, also nahm ich mir einen der einen Metallgegenstände und schlug drauf ein. Es zerbarst in Tausend kleine Splitter. Ich sprang nach draußen. Allerdings hatte ich mir keine Gedanken über die Höhe gemacht, so schrie ich schmerzerfüllt auf, als ich auf dem Boden landete. Ich konnte mich nicht bewegen. Tränen strömten über mein Gesicht und dann... Dann hörte ich Schritte. Im ersten Moment dachte ich, die Ärzte hätten mich gefunden, aber es war jemand anderes. Ein großer Mann in schwarz, der von einem Jungen begleitet wurde, sah auf mich herab. "Wen haben wir denn da?", fragte er sanft. Ich starrte ihn völlig verängstigt an. Mein Blick wurde leicht getrübt, als mir etwas heißes ins Auge lief. "Sie ist verletzt, mein junger Herr. Denkt Ihr, sie ist es?" Der Junge trat näher zu mir, um mich zu begutachten. Ich drehte den Kopf zur Seite, was bloß weitere Schmerzen hervorrief. "Wie heißt du?", fragte mich jetzt der Junge. Ich versuchte, mich aufzusetzen. "Meine Nummer ist 13." Inzwischen versuchte ich das ganze Blut an mir zu ignorieren. Es musste schrecklich sein. Ein Mädchen voller Blut mit Katzenohren, das eine Unglücksnummer trug. "Kannst du laufen, 13?" In der Stimme des Jungen schwang ein Unterton mit, der sonderbar klang. Er erzeugte in mir eine merkwürdige Wärme. Versuchend rappelte ich mich auf. Stehen konnte ich, es tat zwar unglaublich weh und trieb mir Tränen in die Augen, aber ich stand. "Ah, vergiss es. Sebastian, trag sie! Aber sei vorsichtig! Tu ihr nicht unnötig weh!", wies er den Mann an. Als der mich berührte, begann ich zu schreien. Erinnerungen an die Experimente kochten in mir hoch. Ich zappelte, um von ihm loszukommen, bis mir plötzlich schwarz vor Augen wurde...

Ich hoffe euch gefällt die Geschichte. Ist mal ein bisschen was anderes. Falls ihr Empfehlungen oder ähnliches aussprechen wollt, macht ruhig. Vielleicht arbeite ich es ein. ~ Faya

Experiment Nr. 13 (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt