~Nomi PoV.~
Langsam drehe ich den Schlüssel im Türschloss unserer Haustür, sodass ich möglichst wenig Geräusche mache. Als diese sich aus dem Gummirahmen unserer Wand befreit, quitscht sie lautstark. 'Da macht man mal extra leise, damit man nicht unnötig einen bestimmten Vollidioten weckt und dann will sich mir die Tür zum Feind machen!', denke ich verärgert darüber nach, jetzt womöglich noch meinen Bruder aus seinem Schlaf gezerrt zu haben.
Um schnell in mein Zimmer verschwinden zu können, damit ich mich schlafen legen kann, ziehe ich dieses mal meine Schuhe direkt am Eingang aus, ich rechne mal nicht damit, noch einmal spontan flüchten zu müssen, und gehe in die Küche, um nicht hungrig zu schlafen. Dort angekommen schmiere ich mir noch als Mitternachtssnack einen Toast und stecke ihn mir in den Mund.
"Nomi-chan?", fragt eine recht benommene Stimme, welche aber nicht meinem Bruder gehört. Sie kommt aus dem anliegenden Raum, dem Wohnzimmer. Ohne auf die Tatsache zu achten, dass mich da gerade jemand angesprochen hat, fahre ich die Stimme giftig an: "Nomi-CHAN !?"
Verdammt! Also wenn mein Bruder nicht von der Tür wach wurde, dann spätestens von diesem Aufschrei, der hätte schlafende Bären wecken können. Um meinen Ärger an irgend einer Person auszulassen, gehe ich jetzt in Richtung Wohnzimmer, aus welcher ich diese mir leider viel zu bekannte Stimme vernommen habe. Trotzdem bin ich überrascht, Himuro neben der Couch auf dem Boden sitzen zu sehen, da es schließlich mitten in der Nacht ist und wir am Morgen Schule haben. Warum ist er hier? Ich sehe zu ihm hin. Am liebsten würde ich ihn anschnauzen, weil er mich so vertraut angesprochen hat, allerdings reicht ein Blick aus um zu sehen, dass er wohl starke Schmerzen hat. Meine Wut kann ich dadurch zwar etwas eindämpfen, allerdings kann ich mir ein schadenfreudiges Grinsen nicht verkneifen.
Er sieht mich an und versucht aufzustehen, unterbricht diesen Plan allerdings mit einem schmerzhaften Stöhnen. Anstatt aufzustehen lässt er sich auf der Couch nieder, auf der er sich noch kurz zuvor abgestützt hat. 'Was genau ist mit ihm passiert?', überlege ich während ich dem ganzen Schauspiel belustigt zusehe. Aus einem breiten Grinsen wird nun ein leichtes Schmunzeln.
"Wo warst du die ganze Zeit?", unterbricht er nun die Stille. Sofort werde ich ernst. "Was interessiert dich das? Ist doch meine Sache, wohin ich gehe. Außerdem, was machst du überhaupt hier?", versuche ich leicht abfällig das Thema zu wechseln. Hm? Er scheint zu überlegen, ob er mir wirklich antworten soll. "Du musst zuerst wissen, dass...", er fängt zwar mit seiner Erklärung an, stoppt aber bereits nach wenigen Wörtern.
"Was ist los? Sonst bist du doch auch so gesprächig." Also ist er wirklich so dumm, wie er aussieht? Ich weiß es nämlich, also was wirklich zwischen ihm und meinem Bruder läuft. "Ich weiß, dass ihr zusammen seid."
Mit einem leisen häh? untermalt er seine bereits sichtliche Verwirrung. "Ich weiß schon lange, dass mein Bruder schwul ist. Von da her ist es mir auch ziemlich egal, dass du genauso fühlst. Aber wenn ihr es mir schon nicht erzählen wollt, deckt wenigstens alle Fotos ab, auf welchen ihr euch küsst!" Er sieht mich weiterhin starr an; ohne mit der Wimper zu zucken sitzt er da wie eingefroren. Denkt er wirklich, dass ich wegsehe, wenn da irgendwelche Auszüge eines Fotoautomaten über der
Kommode hängen? "Also, was muss ich wissen?", unterbreche ich die für Himuro so unbehagliche Stille. Noch immer antwortet er nicht.Was ist los? Macht ihm das wirklich so zu schaffen, dass ich weiß, dass die beiden schwul und dazu noch ein Paar sind?
Gerade als ich schnippig werden will, fährt er mit dem Satz fort, den er vor Minuten begonnen hat. "Wenn dir das bereits klar war, kannst du wahrscheinlich auch 1&1 zusammenzählen und dir denken, was wir vorhin getan haben."
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Die Murasakibara-Geschwister [Kuroko no Basket]
Fanfiction~Im Samy Universum~ Nomi, ein eigentlich ganz normales Mädchen, würde man sagen. Allerdings gibt es einen guten Grund, dass sie seit dem 1. Jahr der Grundschule von jedem gemieden wird. Eine schlimme Erfahrung brachte sie dazu, jedem Menschen, ei...