Schlangen

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Eine Schlange bewegte sich langsam über den Morast. Ihre Bewegungen glichen einem Tanz, sie waren langsam, doch trotzdem sah man die Wucht und die Stärke ihres gewaltigen Körpers. Ihre Augen fixierten jeden Winkel ihrer Umgebung, sie ließ nichts außer Acht. Ihre Haut glich sich dem dunklen Boden an, sie wurde eins mit ihm. Doch trotzdem war sie präsenter denn je. Es war eine andersartige Form der Ästhetik. Das leise Rauschen der Blätter ließ sie wach werden, ein kleiner Vogel sprang über den Boden, sang sein Lied vom Leben. Die Schlange eröffnete die Feindseligkeit, sie streckte ihre Zunge heraus und sang ihr Lied vom Tod. Die Haut der Schlange wurde trüber, sie wurde blasser. Es war Zeit für ein neues Natternhemd.
Du Schlange.
Du hast mir schöne Augen gemacht, ich habe nur deinen Tanz gesehen. War vollkommen geblendet. Ich war der kleine Vogel, war unbedarft. Du hast mir das Vertrauen genommen. Mich benutzt. Und jetzt? Nimmst du dir den nächsten Vogel. Spielst der Nächsten etwas vor, verkleidet in dem nächsten Natternhemd.
Du Schlange.

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