Umzug irgendwo ins nirgendwo

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- Dienstag -
Ohne zu klopfen platzte meine Mutter, wie so oft einfach in mein Zimmer rein. Erschrocken wachte ich aus meinen kleinen Traum auf. Ich saß vor meinen Mathehausaufgaben und musste wohl kurz eingeschlafen sein. Ups. Kurz schaute meine Mutter mich verwundert an, dann fing sie an mir etwas schockierendes zu erzählen. Wir ziehen um, sagte sie mit einem fettem Grinsen im Gesicht.
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Wwaas ?!, stotterte ich verzweiflt. Freitag ziehen wir aus, strahlte sie begeistert. Das ist ein schlechter Scherz ! Heute ist Dienstag ?! Was ist dann mit meinen Freunden? Und unserer kleinen Wohnung? Warum müssen wir umziehen? Dein Vater und ich haben ein Haus in Kalifornien am Strand gekauft, erzählte sie mir.
In Kalifornien ?, wiederholte ich scherzhaft. Das ist auf einem anderen Kontinent ! Und außerdem gefällt es mir in Europa vieeell besser !
Dort wird es dir bestimmt super gut gefallen. Und neue Freunde wirst du auch finden. Das mit dem Haus am Strand in Kalifornien klang gar nicht mal soo übel. Aber was sollte ich bloß meinen Freunden sagen? Der Gedanke, dass ich ab jetzt in Kalifornien wohnen sollte, war für mich völlig absurd.
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Dein Vater und ich hatten schon immer den Traum in Kalifornien am Meer zu wohnen und dann auch noch in einem gemütlichen Haus, erzählte sie. So ein gutes Angebot bekommt man nicht jeden Tag und du solltest dich freuen, mit diesen Worten verließ sie mein Zimmer. Hatte meine Mutter gerade " freuen" gesagt ?! Was
sollte daran positiv sein ?
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- Mittwoch -

Als ich am nächsten Tag in der Schule meinen besten Freundinnen Lisa und Kati von der angeblich " tollen" Neuigkeit erzählte, sahen sie mich bloß schockiert an.
- Stille -
Schließlich brach Kati das Schweigen. Also ziehst du um ?, fragte sie mich mit traurigen Blick. Ja, antwortete ich knapp auf ihre Frage. Bitte nicht !, kam es schließlich auch aus Lisa raus.
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- Donnerstag-

Traurig verabschiedeten wir uns am nächsten Tag. Du wirst mir schrecklich fehlen, schluchzte Lisa. Ihr mir auch. Eine Träne kullerte mir über die Wange. Aber wir können ja immer noch auf WhatsApp schreiben. Stimmt, sagte ich traurig. Allerdings wusste ich das es keine schöne Alternative war. Ich wollte zu Hause in München bleiben und nicht wegziehen. Nach der Schule umarmten wir uns nochmals kräftig. Das war wohl das letzte Mal, dass ich Lisa und Kati sah.
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- Freitag -
Sind deine Koffer endlich fertig gepackt? , fragte mein Vater mich. Ja, murmelte ich leise. Nach dann kanns los gehen, jubelte meine Mutter. Meine Eltern freuten sich schon unheimlich auf unser neues zu Hause. Ich mich überhaupt gar nicht. Beeil dich hörte ich meine Mutter rufen. Ich saß in meinem Zimmer auf dem Bett und war verzweifelt. Kommst du ?, fragte meine Mutter, die soeben in mein Zimmer reingekommen war. Sie nahm die voll gepackten Koffern und war auf dem Weg zum Taxi, das uns zum Flughafen fahren sollte. Ich schlenderte ihr hinterher und musste wie am Donnerstag mit den Tränen kämpfen. Als ich beim Taxi angekommen war, schaute ich nochmals zurück zu meiner alten Wohnung.
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Ich stieg stumm ins Taxi ein und schaute unglücklich aus dem Fenster. Meine Eltern redeten die ganze Zeit nur von diesen blöden Haus und plötzlich verfiel ich wieder in einen Traum. Ich träumte von einer Villa mitten am Strand, von dem rauschenden und flüsternden Wellen des Meers und von der Highschool, die ich ab Montag besuchen würde. Ein komisches Gefühl stieg in mir auf. Wie es dort wohl sein wird ?
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Irgendetwas rüttelte die ganze Zeit an meinem Arm und ich hörte die Stimme meiner Mutter. Aufstehen !, rief sie durchgehed. Wie ich dieses Wort hasse ! " Aufstehen " ist wirklich eins der schlimmsten Wörter, die es überhaupt gab. Langsam kniff ich meine Augen zusammen. Natoll die Sonne schien direkt in meine Augen. Pffuuii ! Wir müssen zum Flughafen, meinte meine Mutter und sofort sprang ich aus dem Taxi.
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